Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem fünf passende Pflanzen vorgestellt werden.
Diesen Monat geht es um das Thema Alte Bekannte
Im Laufe der Zeit hat sich die Pflanzendatenbank weiterentwickelt. Die „Alten Bekannten“ sind Pflanzen, die schon länger in der Datenbank vorhanden sind und überarbeitet wurden. Diese Überarbeitung findet nicht im Hintergrund statt, jeder soll die Möglichkeit haben, die Änderungen mitzuverfolgen. Folgende Datensätze sind aktualisiert worden:
Gewöhnliche Traubenkirsche – Prunus padus
Die bei uns heimische Traubenkirsche wächst als kleiner Baum oder Großstrauch und kann eine Höhe von bis zu knapp 15 m erreichen. Das Wachstum beträgt je nach Standort ca. 20-70 cm pro Jahr.
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden humos und feucht bis nass.
Zwischen April und Mai werden die weißen Blüten ausgebildet, die von vielen Insekten gut angeflogen werden. Die schwarzen Früchte sind ab August eine begehrte Nahrungsquelle für Vögel. Das Fruchtfleisch ist für den Menschen ungiftig, aber sehr bitter. Der Kern enthält Blausäure und ist daher giftig.
Saat-Luzerne – Medicago sativa
Die ursprünglich wahrscheinlich aus Persien stammende Luzerne wird bei uns seit ca. 300 Jahren kultiviert. Anfangs als Viehfutterpflanze genutzt, wird die Luzerne heutzutage auch als Nahrungsmittel angebaut und für sog. Gründungen genutzt.
Die einjährige Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu ca. 90 cm. Am besten gedeiht sie in mäßig nährstoffreichem Boden, der trocken bis frisch sein sollte, ein sonniger Standort wird bevorzugt.
Die violetten Blüten erscheinen zwischen Juni und September und werden gut von Insekten, u.a. Hummeln und Schmetterlingen, angeflogen.
Purpur-Fetthenne – Sedum telephium
Die bei uns heimische Fetthenne gehört zu den Dickblattgewächsen und erreicht eine maximale Höhe von ca. 70 cm. In magerem bis mäßig nährstoffreichem Boden, der trocken bis frisch sein sollte, gedeiht die Fetthenne am besten. Auf einen sonnigen Standort sollte geachtet werden.
Die rosafarbenen Blüten werden in der Zeit zwischen August und Oktober von vielen Insekten, darunter vermehrt Hummeln und Bienen, angeflogen. In dieser Zeit ist die Fetthenne eine wichtige Nahrungsquelle, da vielerorts gerade dann das sog. Trachtenband (vereinfacht gesagt: die blütenreiche Zeit) unterbrochen ist.
Zottiger Klappertopf – Rhinanthus alectorolophus
Der bei uns heimische Klappertopf ist eine einjährige Pflanze, die zu den Halbparasiten zählt. Er entzieht vor allem verschiedenen Gräsern Nährstoffe und Wasser. Wer also eine Wiese ausdünnen möchte um z.B. einen Magerstandort anzulegen, kann sich den Klappertopf zunutze machen.
Die Pflanze erreicht in humosen, frischen bis feuchten Böden bis zu 80 cm Höhe, wenn sie an einem sonnigen Standort steht.
Die gelblichen Blüten erscheinen zwischen Ende Mai und Anfang September und werden vor allem von Insekten mit langem Rüssel angeflogen (Hummeln, Schmetterlinge …)
Schöllkraut – Chelidonium majus
Das bei uns heimische Schöllkraut wird von vielen zu Unrecht als “Unkraut” angesehen. Vielleicht liegt das daran, dass sich diese zwei- bis mehrjährige Pflanze über ein weitverzweigtes Rhizom ausbreiten kann, wenn ihr der Standort zusagt. Und bei dem Standort ist das Schöllkraut nicht sehr wählerisch. Der Boden darf mager bis humos und trocken bis feucht sein, meist findet man die Pflanze im Halbschatten. Sie kann eine Höhe von bis zu 70 cm erreichen.
Die gelben Blüten sind zwischen Mai und September eine gute Nahrungsquelle für Insekten, die Samen werden von Ameisen gefressen und in den Bau verschleppt, was zu einer weiteren Verbreitung des Schöllkrautes führen kann.
Schöllkraut wird auch als Heilkraut verwendet. Allerdings rate ich von einer Selbstmedikation dringend ab, da – besonders bei innerlicher Anwendung – die Pflanze bei unsachgemäßer Anwendung starke Leberschäden verursachen kann!