Die „Kinder“ der Pflanzendatenbank des Hortus-Netzwerks stellen sich vor. Jeden Monat findet Ihr hier ein neues Thema, zu dem fünf passende Pflanzen vorgestellt werden.
Diesen Monat geht es um das Thema Alte Bekannte
Im Laufe der Zeit hat sich die Pflanzendatenbank weiterentwickelt. Die „Alten Bekannten“ sind Pflanzen, die schon länger in der Datenbank vorhanden sind und überarbeitet wurden. Diese Überarbeitung findet nicht im Hintergrund statt, jeder soll die Möglichkeit haben, die Änderungen mitzuverfolgen. Wir beginnen mit den folgenden fünf Datensätzen:
Große Brennnessel – Urtica dioica
Die Große Brennnessel ist eine bis zu 250 cm hohe Staude, die fast auf der gesamten Nordhalbkugel beheimatet ist. Sie ist ein typischer Stickstoffanzeiger und fühlt sich auf nährstofreichem Boden in sonniger bis halbschattiger Lage am wohlsten. Der Boden sollte frisch bis feucht sein.
Obwohl bei Berührung sehr unangenehm, sollte man der Brennnessel Beachtung schenken, denn sie ist nicht nur eine hervorragende Raupenfutterpflanze für Schmetterlinge. Man kann sie zu Brennnesseljauche verarbeiten oder auch die jungen Pflanzen in Salate verarbeiten, denn die Brennnessel ist reich an Vitaminen A und C sowie vielen Mineralstoffen und Spurenelementen. Ihr harntreibender Effekt findet in der Heilkunde Anwendung.
Echtes Lungenkraut – Pulmonaria officinalis
Das Echte Lungenkraut ist eine in Europa weit verbreitete Staude, die eine maximale Höhe von ca. 30 cm erreicht. Das Lungenkraut meidet volle Sonne und sollte besser an halbschattigen bis schattigen Standorten stehen, die humos und feucht sind.
Als Frühblüher zeigt die Pflanze ihre kleinen lilafarbenen Blüten bereits ab März und ist eine wichtige Nahrungsquelle für frühfliegende Insekten.
Wie der Name schon andeutet, haben die Menschen schon früh den positiven Einfluss des Lungenkrauts auf die Atemwege erkannt und auch heute wird die Pflanze wegen ihrer entzündungshemmenen und hustenreizlindernden Eigenschaften verwendet.
Der Beifuß ist eine bis zu ca. 150 cm hohe, heimische Staude, die es trocken, mager und sonnig mag. Früher wuchs Beifuß oft an Wegrändern und die Menschen sammelten die Pflanze und verwendeten sie als Würzkraut in der Küche. Heutzutage ist das Sammeln an Wegrändern wegen der Autoabgase etwas problematischer und der Beifuß geriet ein wenig in Vergessenheit. Eigentlich schade, denn er verfeinert so manche Speise und wirkt vor allem bei fetten Gerichten verdauungsfördernd.
Beifuß ist eine wunderbare Hortus-Pflanze, denn sie dient mehr als 20 Schmetterlingsraupen als Nahrung. Die Samen werden von Vöglen als Nahrung genutzt.
Ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika stammend, ist Fenschel bei uns schon seit dem Mittelalter eingebürgert. Die bis zu 200 cm hohe, zwei- bis mehrjährige Pflanze wächst am besten in nährstoffreichem, frischem bis feuchtem Boden in sonniger Lage.
Fenchel ist eine überaus nützliche Pflanze, dienst sie doch als Nektar- und Pollenlieferant und ist eine begehrte Raupenfutterpflanze.
Auch der Mensch profitiert schon seit der Antike vom Fenchel, denn er enthält neben ätherischen Ölen viele Vitamine und Mineralstoffe. In der Heilkunde wird Fenchel als Hustenmittel und bei Verdauungsproblemen genutzt.
Diese bis zu ca. 50 cm hohe, heimische Staude ist während der Blüte wunderschön anzusehen. Ab Juni dienen die dunklen lilafarbenen Blüten des Ysop als Pollen- und Nektarlieferant. Er wächst besonders gut auf eher magerem, kalkhaltigen, trockenen Boden an einem sonnigen Standort.
Ysop kann sparsam als Würzkraut in der Küche eingesetzt werden, desweiteren dient die Pflanze als Heilkraut, denn sie hat entzündungshemmende, verdauungs- und auswurffördernde Eigenschaften. Allerdings sollte man Ysop nicht in hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum verwenden, da das ätherische Öl Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann.