Der Gewöhnliche Blutweiderich ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 2 Metern und eine Breite von 1,5 Metern erreicht. Bis zu 50 aufrechte, teils verzweigte, behaarte, vier- bis mehrkantige Stängel können aus dem Rhizom heranwachsen. Der Blutweiderich entwickelt unter Wasser ein Durchlüftungsgewebe , das das Rhizom mit Sauerstoff versorgt.

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Jeder ähren- oder traubenförmige Blütenstand kann hundert und noch mehr Blüten enthalten; diese Scheinähren sind purpurrot. Ein einzelnes Pflanzenexemplar kann bis zu drei Millionen Samen produzieren, die durch Wind und Wasser ausgebreitet werden.
Blütenbesucher sind vor allem Schwebfliegen, aber auch Bienen und Schmetterlinge. Blutweiderich ist ein Nektarspender von besonderem Wert, zudem ist es auch eine wichtige Futterpflanze für die Raupen aus der Gattung der Nachtpfauenaugen (Saturnia). Wegen seines Nektars finden sich an Blutweiderich oft verschiedene tagaktive Schmetterlinge zum Trinken ein, darunter Weißlinge (Pieris), C-Falter (Polygonia c-album) und Kleiner Fuchs (Aglais urticae). Eine Reihe von Nachtfalter-Raupen nutzt den Blut-Weiderich als Futterpflanze, für Tagfalterraupen spielt er als solche jedoch keine Rolle.
Die Blutweiderich Sägehornbiene Melitta nigricans ist streng oligolektisch auf den Blutweiderich spezialisiert — ohne ihn kann sie ihre Brut nicht versorgen. Sie gräbt ihre Nester in lehmigen oder sandigen Boden bevorzugt an Böschungen. Um die Brutzellen vor Feuchtigkeit zu schützen, imprägniert sie diese mit einem speziellen Sekret, das sie selbst produziert. In einem eigens gesponnenen Kokon überwintern die Larven und schlüpfen im Juli. Die Flugzeit dieser Biene ist von Juli bis Ende August. Dabei fliegen die Männchen bis zu drei Wochen vor den Weibchen aus.
Als Heilpflanze wird der Blutweiderich nur selten verwendet, obwohl er eine vielseitige Heilpflanze ist.
Da er milde wirkt, kann er auch schon bei Kleinkindern verwendet werden, beispielsweise, wenn diese Durchfall haben. Er wirkt nicht nur durchfallstillend, sondern auch antibiotisch gegen Krankheitserreger im Darm. Auch starke Periodenblutungen können durch Blutweiderich-Tee gelindert werden. Als Pulver hilft die Pflanze gegen starkes Nasenbluten und die Stängel kann man gegen Zahnfleischbluten kauen. Bei Halsschmerzen kann man mit Blutweiderich-Tee gurgeln und bei Mundschleimhautentzündungen den Mund ausspülen.
Blutweiderich-Tee oder Tinktur kann auch Diabetes günstig beinflussen, weil er den Blutzucker leicht senkt.
Äußerlich als Waschung oder Umschlag angewandt, hilft Blutweiderich bei Ekzemen, Juckreiz und Wunden. Bei Hautentzündungen wirkt er nicht nur wundheilend, sondern er bekämpft auch Krankheitserreger.
Als Sitzbad hilft ein Blutweiderich-Aufguss gegen Scheidenentzündungen.
Als süße Versuchung durch Pfannenkuchenteig gezogen, in der Pfanne goldgelb heraus gebacken und danach mit Puderzucker bestäubt, ist er ein leckeres Dessert.