Majestätisch erheben sich, mit Wuchshöhen bis zu 45m, diese Bäume über das Land. Sie sind in Einzelstellung so markant und einzigartig, das sie auch früher als Landmarken genutzt wurden. Das Holz hat einen hohen Brennholzwert, verglichen mit Heizöl. Sie bereichert Sagen und Bauernregeln. Ihr Laub gilt als bodenverbessernd und die Farben im Herbst bringen Wälder zum Leuchten.

Die Rotbuche ernährt allerlei Getier, vom Wildschwein, Schmetterlingen und Käfern, über 300 verschiedene Arten haben eine Bindung zur Buche. Sie bietet Wohnraum, der zuerst von Buntspecht, Grauspecht und Schwarzspecht gezimmert wird. Bis zu 600m² kann ein Baum beschatten, sie filtert CO² und Feinstaub aus der Luft und liefert Sauerstoff, verdunstet täglich über 400 Liter Wasser und trägt so zur Abkühlung der Umgebung bei.
Im Frühjahr, wenn die Buchen ihr Blattwerk entwickeln, ist der Wasserstrom zur Krone des Baumes hin so stark, dass es, mit dem Ohr am Stamm, zu hören ist.
Ihr Wurzelreich ist größer als ihre Krone, sie kann 300 Jahre alt werden. Im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich wurde eine 546 Jahre alte Buche entdeckt, die als älteste Rotbuche Kontinentaleuropas gilt.
Mit gut 30 bis 50 Jahren beginnt die erste Blüte, dieses erhabenes Baumes, wobei sie sich nach trockenen und heißen Sommern, ein Jahr später, einer bäumischen List bedient, der Mast. Diese ist eine Überlebensstrategie und ein Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde. Da Rötelmäuse und Eichhörnchen, Verstecke für den Wintervorrat anlegen, werden nach der Mast nicht alle Früchte gefressen und es können junge Buchen keimen.
Ein solches Mastjahr erkennt man auch an den Jahresringen, da der Baum seine Kraft in die Früchte steckt und das Größenwachstum einschränkt. Wobei die Stammdicke mit 2m und mehr durchaus imposant zu nennen ist. Seine Rinde ist glatt, grau und so manches Herz wurde hinein geschnitzt, für die immerwährende Liebe.

Der Blattaustrieb beginnt je nach Region ab April und zaubert mit seiner zartgrünen Farbe ein fröhliches Bild, des nahenden Sommers. Es gibt verschiedene Züchtungen und Wuchsformen:
- Trauer- oder Hängebuche
- die farnblättrige und schlitzblättrige Buche
- Säulen-Buche
- Süntel-Buche
Die Blutbuche, (Fagus sylvatica f. purpurea), so genannt wegen ihrer rötlichen Blätter, ist eine Mutation der Rotbuche. Auch sie ist eine würdevolle Erscheinung.
Sie wird nicht ganz so hoch, wie ihre Schwester, aber 30m kann auch sie erreichen und 200 Jahre alt werden. Die Urmutter der Blutbuchen soll auf einen Baum aus dem Jahre 1690 aus dem Possenwald nahe der thüringischen Stadt Sondershausen zurückgehen. Blutbuchen verlieren im Lauf der Vegetationsperiode die rote Farbe, sie vergrünen allmählich.
Auch hier gibt es Blut-Hänge-Buchen und Blut-Süntel-Buchen, diese sind durch Kreuzung entstanden.
Begibt man sich ins Sagenreich, so wird man unter Buchen nicht vom Blitz getroffen, dies kann darauf zurück zu führen sein, das Buchen seltener von eben diesen getroffen werden. Siehe auch: Die Blitzgefährdung der verschiedenen Baumarten.
Das Holz wird in der Möbel und Spielzeugindustrie verwendet. Auch für Bodenbeläge und sogar für die Herstellung von Textilien.
Selbst als Zahlungsmittel wurde die Buche verewigt, in der Gedenkmünzen-Reihe „Deutscher Wald“ wurde 2011 eine 20-Euro-Goldmünze herausgegeben, was mit der Aufnahme deutscher Buchenwälder in das UNESCO-Weltnaturerbe zusammentraf.
Zu guter Letzt: Allein in Deutschland gehen etwa 1500 Ortsnamen auf die Buche zurück. In Nachnamen wie Buchholz, Buchmüller ist ihr Einfluss zu finden, auch für Berufe war sie Namensgebend wie Buchdrucker und Buchbinder.