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Kleiner Wiesenknopf - Sanguisorba minor

Kleiner Wiesenknopf – Sanguisorba minor

Kleiner Wiesenknopf – Sanguisorba minor

 

Pimpinelle oder Pimpernell genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wiesenknopf (Sanguisorba) innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Der Kleine Wiesenknopf ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist aufrecht mit rosettig angeordneten Laubblättern. Die unpaarig gefiederten Laubblätter besitzen drei bis zwölf Paare Fiederblätter. Die Blättchen sind bei einer Länge von 0,5 bis 2 Zentimetern eiförmig bis elliptisch und tragen jederseits drei bis neun Zähne.

Die Blüten stehen in kugeligen köpfchenförmigen Blütenständen von 1 bis 3 Zentimeter Durchmesser. Sie besitzen einen grünen (bis rötlichen) Kelch. An den Köpfchen stehen oben die weiblichen Blüten mit roten pinselförmigen Narben, darunter zwittrige Blüten und zuunterst die zuletzt reifenden männlichen Blüten mit lang gestielten, hängenden Staubbeuteln.

Der Kleine Wiesenknopf ist eine ausdauernde, oft wintergrüne Halbrosettenpflanze. Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer (Rhizome). Er ist ein Rohbodenpionier mit VA-Mykorrhiza.

Der Kleine Wiesenknopf ist windblütig, dies stellt bei den Rosengewächsen eine Ausnahme dar. Die vorweiblichen Blüten gehören dem „Langstaubfädigen Typ“ an. Die Anordnung und die Reihenfolge der Reifung fördert die Fremdbestäubung der Blüten. Als Bestäuber sammeln unter anderem die Bedornte Schneckenhausbiene (Osmia spinulosa) und die Rosenbürstenhornwespe (Arge ochropus) Pollen ein, auch Honigbienen sammeln dort. Blütezeit ist von Mai bis August.

Die Früchte sind kleine Nüsse, die vom Blütenbecher fest umschlossen sind, der so als Flug- und Schwimmapparat für die Früchte dient. Die Ausbreitung der Früchte erfolgt als Ballonflieger und als Regenschwemmlinge; eventuell ist auch mit Wasserhaft- und Zufallsverbreitung zu rechnen. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober. Die Früchte sind Wintersteher.

Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht im Norden bis Skandinavien, im Süden schließt es Nordafrika ein und im Osten Südwestasien bis nach Afghanistan. Der Kleine Wiesenknopf ist schwerpunktmäßig in Südeuropa sowie Teilen Mitteleuropas heimisch. Der Kleine Wiesenknopf wächst auf sonnigen, oft lückigen Mager- und Halbtrockenrasen, bevorzugt trockenen, meist kalkhaltigen, lockeren Lehmboden, ist etwas wärmeliebend und ein Magerkeitszeiger.

Die Blätter und Blüten haben einen leicht gurkenähnlichen Geschmack; beide können in kalten Getränken und auch in Salaten Verwendung finden. Auch sind sie zum Würzen von Marinaden, Saucen sowie Geflügel- und Fischgerichten zu benutzen.

Der Kleine Wiesenknopf ist als Pimpinelle ein Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße sowie der Kasseler und mittelhessischen Rezeptur. Er gehört zu den Kräutern einer klassischen Bauerngartenbepflanzung und dient auch heute noch als Zierpflanze.

Als Viehfutter findet die Pflanze Verwendung, da der Kleine Wiesenknopf auch im Heu zu finden ist.

Als Raupenfutterpflanze nutzen ihn auch:

Russischer Bär oder Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria)
Goldafter (Euproctis chrysorrhoea)
Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca)
Graue Fels-Flur-Staubeule (Hoplodrina respersa)
Brombeerspinner (Macrothylacia rubi)
Wolfsmilch-Ringelspinner oder Wolfsmilchspinner (Malacosoma castrensis)
Kleiner Würfel-Dickkopffalter oder Malven-Würfelfleck (Pyrgus malvae)
Kleiner Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius)

Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris teleiusSyn.Maculinea teleiusGlaucopsyche teleius)
sowie der 
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous, syn. Maculinea nausithous und Glaucopsyche nausithous)
sind hauptsächlich am Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) zu finden

 

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