Der Kleiber (Sitta europaea), auch Spechtmeise, ist eine Vogelart aus der Familie der Kleiber.
Der Kleiber kommt in Europa in drei Unterarten vor:
- S. e. europaea – die Nominatform kommt in Fennoskandinavien vor. Die Seiten des Rumpfes sind rostbeige, die Brust und die Bauchmitte sind weißlich, teilweise auch mit weißlicher Stirn.
- S. e. caesia – kommt in Mitteleuropa vor. Die Unterseite ist beige, Männchen haben intensiv rotbraune Flanken.
- S. e. asiatica – kommt im östlichen Russland und in Sibirien vor, tritt jedoch auch gelegentlich in Finnland auf. Die Unterseite ist weiß, die Oberseite heller blaugrau. An der Stirn und über dem Augenstreif ist etwas Weiß. Die Unterart ist kleiner, ihr Schnabel dünner.

Der Kleiber ist ein Standvogel und so standorttreu, dass beringte Vögel fast ausschließlich in der näheren Umgebung ihres Beringungsortes wiedergefunden werden. Er ist flink, lebhaft und klettert ruckartig und geschickt an Stämmen und Zweigen entlang. Im Gegensatz zum Baumläufer oder Specht kann er kopfüber klettern. Dabei setzt er einen Fuß vor und krallt sich mit dem anderen fest an die Rinde des Baumes.
Kleiber legen Bruthöhlen (Baumhöhlen, Nistkästen oder alte Spechtbauten) mit Rindenstückchen, Haaren, Gras und Federn aus. Sie legen fünf bis neun milchig weiße Eier mit rostroten Flecken, die sie im April bis Mai 14 bis 18 Tage bebrüten. Die Nestlinge werden etwa 24 Tage lang gefüttert.
Der eurasische Kleiber kommt in Europa, Nordwest-Afrika und Asien (mit Ausnahme von Süd- und Südostasien), also von Großbritannien bis Japan, vor, wobei die kontinentaleuropäische Unterart größere Bäume in Laubmischwäldern, Parks und Gärten bewohnt.
Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Insekteneiern und -larven. Im Herbst kommen Samen, Beeren und Nüsse dazu. Größere Beutetiere klemmt der Kleiber in eine Rindenspalte, hängt sich kopfunter darüber und meißelt mit dem kräftigen Schnabel mundgerechte Bissen ab. Ebenso klemmt er harte Kerne in geeignete Baumspalten, um sie mit seinem kräftigen Schnabelhämmern zu knacken. Dabei trennt er Schale und Inneres. Dieses Verhalten wird auch von Spechten ausgeführt und nennt sich deswegen Spechtschmiede. Er legt Futtervorräte an. Kleiber treten auch in lockeren Gesellschaften mit Meisen auf und nehmen wie diese gern von Menschen ausgebrachtes Futter wie Getreide und trockene Früchte auf.
Er wurde der Vogel des Jahres 2006 und soll aufmerksam machen auf den Bestandsschutz von Eichen- und Buchenwäldern.