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Ich möchte in absehbarer Zeit den sehr trockenen, halbschattigen Vorgarten meiner Vermieter um ein wunderschönes, vor Leben und Blüten überfließendes Sumpfbeet erweitern. Nennt es eine Hortus-Werbemaßnahme für unsere recht biedere Wohngegend (meine Vermieter sind sehr sozial und möchten auf ihren Vorgarten stolz sein, aktuell blühen in der Rabatte Rosen und in der Mitte verbrennt das Gras).

Anstehender Boden ist Pseudogley, kaum/keine Humusschicht, Lehm mit hohem Tonanteil, aber keine Trockenrisse bei größerer Trockenheit.

Die Grundüberlegung war, zur Hauptwasserversorgung das Fallrohr von meinem Dachgarten anzuzapfen - dann landet überflüssiges Gießwasser vom μHortus gleich da, wo es hingehört.
Das Beet selbst würde ich relativ großzügig anlegen, so 2*3 Meter.
Das ein oder zwei Spaten tief ausheben, mit Teichvlies und Teichfolie unter dem Bodenniveau auslegen, den Aushub zurückschaufeln und bepflanzen.
Überfließendes Wasser möchte ich in eine kleine Sickergrube (ich habe da noch ein paar Pflanzlöcher von den toten Buchsbäumen über) leiten, um den Boden wieder mit Wasser zu versorgen, der ist auch nach dem nassen Frühling immer noch staubtrocken und braucht dringend mehr Basisfeuchte.
Übergangsweise habe ich angefangen, unter Baum und Büschen zu mulchen, um die Verdunstung zu begrenzen.

Eventuell könnte man so auch Abwasser/Regen abmelden. Habt ihr schon Erfahrungen mit so einem Konzept gemacht? Was sollte man beachten?

Deine Idee klingt super! Wie toll, daß die Vermieter das erlauben. Erfahrungen habe ich selber leider nicht mit Sumpfbeeten, bei uns würde ich jedoch überlegen, was die Stechmücken dazu sagen. Bei einem Teich stellt sich ja schnell ein Gleichgewicht ein, die Mücken bevorzugen für ihren Nachwuchs Regentonnen oder Wasser in Untersetzern, um die Freßfeinde am Teich zu meiden.

Ob ein Sumpfbeet für Libellen interessant ist? Bei uns hätte ich im Moment echt Sorge, daß dort, wo Wasser sichtbar steht im Sumpfbeet die Stechmücken sich rasant vermehren.

Hm. Ich dachte an einen Sumpf, in dem das Wasser mal so hoch steht, dass es eine Wasserfläche gibt, und der manchmal auch so runtertrocknet, dass das Wasser nur noch unter der Erdschicht steht. So mache ich es seit Jahren mit meinem Blutweiderich im Kübel, Mücken hatte ich da noch nie.

Aber ich schaue mir das mal an, Danke für den Gedanken.

P.s.: Der Blutweiderich ist im μHortus die einzige Pflanze, die bisher alles von meiner Pflege überlebt hat, ich habe schon Thymian und Sempervivum geschafft. Den Wurzelstock werde ich auf jeden Fall für das Beet teilen und als Erstes pflanzen.

Die Sumpfdotterblume ist auch sehr robust und ausbreitungsfreudig. Auch den Sumpfhornklee kann ich empfehlen. Sumpfziest ich auch ein Insektenmagnet und ebenfalls robust. Wasserdost ist unschlagbar, kann aber auch sehr hoch werden (dort jagen immer die Hornissen, weil es ohne Ende Wildbienen und Fliegen gibt).

Entzückend ist der Kleine Baldrian, den habe ich aber nur im Topf. Was sich bei uns am Teich gar nicht gehalten und nie ausgesamt hat, ist das Sumpfvergißmeinnicht. Das habe ich inzwischen abgehakt.

tree12 hat geschrieben: ↑Mi 26. Jun 2024, 21:51 Ob ein Sumpfbeet für Libellen interessant ist? Bei uns hätte ich im Moment echt Sorge, daß dort, wo Wasser sichtbar steht im Sumpfbeet die Stechmücken sich rasant vermehren.

Interessant, bei uns ist überall mehr oder weniger stehendes Wasser, aber Mücken haben wir nur selten.

tree12 hat geschrieben: ↑Mi 26. Jun 2024, 22:21 Was sich bei uns am Teich gar nicht gehalten und nie ausgesamt hat, ist das Sumpfvergißmeinnicht. Das habe ich inzwischen abgehakt.

Das ist das einzige, was sich in meinem Teich (abgesehen vom Igelkolben) gut hält und vermehrt !

Ich mag Pläne, Papier ist geduldig und meckert nicht, wenn man sich anders entscheidet.



Und ein Schnappschuss vom betroffenen Vorgarten (die toten Buchsbäume will ich da mit rein verarbeiten, die standen unter dem Ahorn).

Der Nabu schlägt folgende Pflanzen für ein Sumpfbeet vor:

Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), 20 - 40 cm, blüht orange Mai - Juni
Blau-Binse (Juncus glaucus), 60 cm, blüht braun Juni - August -
Blutauge (Comarum palustre), 20 - 40 cm, blüht dunkel purpur Juni - Juli
Blutweiderich (Lythrum salicaria), 100 - 120 cm, blüht dunkelrose Juli - September
Breitblättriges Wollgras (Eriophorum latifolium), 30 - 60 cm, blüht weiß April - Mai gefährdet
Gottesgnadenkraut (Gratiola officinalis), 20 - 40 cm, blüht weiß Juni - Juli stark gefährdet
Mehl-Primel (Primula farinosa), 10 - 15 cm, blüht helllila Mai - Juli gefährdet
Moorabbiss (Succisella inflexa), 30 - 80 cm , blüht hellblau Juli - September
Gagelstrauch (Myrica gale), 40 - 150 cm , blüht rotbraun April - Mai gefährdet
Deutsche Tamariske (Myricaria germanica), 100 - 150 cm, blüht blassrosa- weiß Juni - August vom Aussterben bedroht
Schwanenblume (Butomus umbellatus), 70 - 100 cm, blüht rosa Juli - August Vorwarnliste
Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris), 80 - 120 cm, blüht dunkelgelb Mai - Juni gefährdet
Sumpfdotterblume (Caltha palustris), 20 - 40 cm, blüht gelb April - Mai
Sumpf-Schlangenwurz (Calla palustris), 15 - 30 cm, blüht weiß Mai - Juni gefährdet
Wasserdost (Eupatorium cannabinum), 130 cm, blüht lachsrosa Juli - September
Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus), 60 - 100 cm, blüht gelb Mai - Juli
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense), 20 - 50 cm, blüht blau Juni - August -
Zypergras (Cyperus longus), 60 - 100 cm, blüht rostbraun Juli - September vom Aussterben bedroht

Hallo!

Ich finde, das klingt nach einem tollen Vorhaben.
Bei mir im Sumpfbeet wächst noch die Kuckucks-Lichtnelke. Eigentlich habe ich das Sumpfbeet extra für sie angelegt und sie hat sich bedankt, indem sie direkt im ersten Jahr von einem zu ca zehn Exemplaren anwuchs.
Da sie leider schon wieder ausgeblüht ist, habe ich jetzt um Pracht-Nelke erweitert, diese steht kurz vor der Blüte.
Ansonsten wachsen bei mir ebenfalls Sumpf-Vergissmeinnicht und Sumpf-Ziest sowie Sumpf-Blutauge.
Wirkliche Langzeit-Erfahrungen habe ich nicht, da es erst ca ein Jahr existiert aber bereut habe ich es bisher kein bisschen!