Hochstaudenfluren eine Alternative zu Blumenwiesen.
Verfasst: Fr 21. Jun 2024, 21:20
Für Naturgärten wird immer empfohlen eine magere Blumenwiese anzulegen um die Insektenvielfalt zu fördern.
In kleinen Gärten oder je nach Standortverhältnissen eine mehr oder weniger große Herausforderung.
Eine Alternative dazu wären Hochstaudenfluren die deutlich pflegeleichter sind und sich den jeweiligen Standort anpassen lassen.
Doch was sind eigentlich Hochstaudenfluren?
Hochstaudenfluren sind von hoch wachsenden, mehrjährigen krautigen Pflanzen bestandene Flächen. Sie kommen in den meisten Landschaften verstreut aber meist nur kleinflächig vor.
Allen gemeinsam ist, das die Standorte nährstoffreich und in der Regel basenreich sind. Interessant ist, das natürliche Hochstaudenfluren fast ausschließlich im Gebirge vorkommen. Im Flach- und Hügelland entstehen sie durch Aufgabe von landwirtschaftlichen Flächen die dann der natürlichen Sukzession unterliegen.
Außerdem entstehen in Wäldern nach Kahlschlag oder Sturmschäden Hochstaudenfluren die als Schlagfluren bezeichnet werden.
Die meisten Hochstaudenfluren sind kurzlebige Vegetationseinheiten die bald von einer Waldvegetation verdrängt werden.
Mitunter können sich manche Hochstaudenfluren wie z.B. Mädesüßfluren lange Zeit gegen Gehölze behaupten, da sie erfolgreich das Aufkommen von Gehölzkeimlingen verhindern können. Aber auch sie werden früher oder später zur Waldvegetation.
Durch sporadisches Mähen lassen sich Hochstaudenfluren längere Zeit erhalten.
Es werden drei Typen von Hochstaudenfluren mit unterschiedlichen Ausprägungen unterschieden:
Feuchte Hochstaudenfluren wie Mädesüßfluren sind gemäß der FFH-Richtlinie (92/43/EWG), deren Ziel ein zusammenhängendes Netzwerk von Biotopen ist, besonders geschützte Lebensraumtypen (NATURA 2000-Code: 6430).
Ruderale Hochstaudenfluren die besonders im urbanen Bereich anzutreffen sind. Ein bekanntes Beispiel sind die Brennnessel-Gierschfluren.
Alpine Hochstaudenfluren die durch die Weidetierhaltung im Gebirge entstanden sind oder durch Lawinenbahnen. Geprägt werden diese durch Eisenhut, Alpendost und Alpen-Ampfer.
Soweit die Definition des Begriffes Hochstaudenfluren. Wie kann ich eine Hochstaudenflur in meinem Garten planen und integrieren?
Am Anfang stehen die Standortverhältnisse. Ist der Standort sonnig oder schattig, ist der Boden feucht oder trocken usw..
Wenn das geklärt ist, kann ich mit der Auswahl der Pflanzen beginnen.
Potentielle Bepflanzung für eine feuchte Hochstaudenflur:
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Flockenblumen (Centaurea sp,)
Kohldistel (Cirsium oleraceum)
Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Mädesüss (Filipendula ulmaria)
Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris)
Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
Bach-Nelkenwurz (Geum riva)
Ferkelkraut (Hypocharis radicata)
Feld-Witwenblume (Knautia arvensis)
Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
Europäischer Wolfsfuß (Lycopus europaeus)
Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
Blut-Weiderich (Lythrum vulgaris)
Ross-Minze (Mentha longifolia)
Echter Dost (Origanum vulgara)
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
Kleine Brunelle (Prunella vulgaris)
Grosses Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa)
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Echte Betonie (Stachys officinalis)
Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
Rot-Klee (Trifolium pratense)
Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis)
Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Als Gräser können genommen werden
Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos )
Buntes Reitgras (Calamagrostis varia)
Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea)
Potentielle Bepflanzung für eine trockene Hochstaudenflur:
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium )
Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria )
Weidenblättriges Rindsauge (Buphthalmum salicifolium)
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia )
Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus )
Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides )
Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium )
Kornblume (Centaurea cyanus )
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea )
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa )
Wegwarte (Cichorium intybus )
Wirbeldost (Clinopodium vulgare )
Wilde Möhre (Daucus carota )
Fingerhut (Digitalis )
Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare )
Zypressenblättrige Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
Geißbart (Filipendula vulgaris)
Echtes Labkraut (Galium verum )
Habichtskräuter (Hieracium)
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum )
Dürrwurz-Alant (Inula conyzae )
Feld-Witwenblume (Knautia arvensis )
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare )
Malven (Malva)
Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia )
Echter Dost (Origanum vulgare )
Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides )
Gelbe Reseda (Reseda lutea )
Klebriger Salbei (Salvia glutinosa )
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis )
Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria )
Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora )
Nickendes Leimkraut (Silene nutans )
Weiße Lichtnelke (Silene pratensis )
Taubnkropf-Leimkraut (Silene vulgaris )
Echte Goldrute (Solidago virgaurea )
Echte Betonie (Stachys officinalis )
Straussblütige Margerite (Tanacetum corymbosum )
Salbeiblättriger Gamander (Teucrium scorodonia )
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium )
Grossblütige Königskerze (Verbascum densiflorum )
Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum )
Vogel-Wicke (Vicia cracca )
Die oben aufgeführten Pflanzenlisten sind eine Orientierungshilfe. Der Übergang von feucht zu trocken und von sonnig zu schattig ist fließend und so lassen sich beliebige Kombinationen erstellen.
Die zu bepflanzende Fläche wird falls vorhanden von der Grasnarbe befreit und aufgelockert. Anschließend können die Pflanzen gesetzt werden. Ob die einzelnen Arten gruppenweise oder wild durcheinander gesetzt werden bleibt dabei dem persönlichen Geschmack überlassen.
Die Pflege einer so angelegten Hochstaudenflur besteht im wesentlichen darin, sie einfach nur zu beobachten. Falls die ein oder andere Pflanzenart zu dominant wird, kann regulierend eingegriffen werden. Die Fläche wird nicht gemäht und die abgestorbene Blütenstengel und Blätter vom Vorjahr bleiben stehen. Im Gegensatz zu Magerwiesen soll die Fläche mit der Zeit nährstoffreicher werden.
Soweit die Einführung in die Welt der Hochstaudenfluren. Es müssen nicht immer Magerstandorte sein, auch nährstoffreiche Biotope bieten Lebensräume für Insektenvielfalt.
In kleinen Gärten oder je nach Standortverhältnissen eine mehr oder weniger große Herausforderung.
Eine Alternative dazu wären Hochstaudenfluren die deutlich pflegeleichter sind und sich den jeweiligen Standort anpassen lassen.
Doch was sind eigentlich Hochstaudenfluren?
Hochstaudenfluren sind von hoch wachsenden, mehrjährigen krautigen Pflanzen bestandene Flächen. Sie kommen in den meisten Landschaften verstreut aber meist nur kleinflächig vor.
Allen gemeinsam ist, das die Standorte nährstoffreich und in der Regel basenreich sind. Interessant ist, das natürliche Hochstaudenfluren fast ausschließlich im Gebirge vorkommen. Im Flach- und Hügelland entstehen sie durch Aufgabe von landwirtschaftlichen Flächen die dann der natürlichen Sukzession unterliegen.
Außerdem entstehen in Wäldern nach Kahlschlag oder Sturmschäden Hochstaudenfluren die als Schlagfluren bezeichnet werden.
Die meisten Hochstaudenfluren sind kurzlebige Vegetationseinheiten die bald von einer Waldvegetation verdrängt werden.
Mitunter können sich manche Hochstaudenfluren wie z.B. Mädesüßfluren lange Zeit gegen Gehölze behaupten, da sie erfolgreich das Aufkommen von Gehölzkeimlingen verhindern können. Aber auch sie werden früher oder später zur Waldvegetation.
Durch sporadisches Mähen lassen sich Hochstaudenfluren längere Zeit erhalten.
Es werden drei Typen von Hochstaudenfluren mit unterschiedlichen Ausprägungen unterschieden:
Feuchte Hochstaudenfluren wie Mädesüßfluren sind gemäß der FFH-Richtlinie (92/43/EWG), deren Ziel ein zusammenhängendes Netzwerk von Biotopen ist, besonders geschützte Lebensraumtypen (NATURA 2000-Code: 6430).
Ruderale Hochstaudenfluren die besonders im urbanen Bereich anzutreffen sind. Ein bekanntes Beispiel sind die Brennnessel-Gierschfluren.
Alpine Hochstaudenfluren die durch die Weidetierhaltung im Gebirge entstanden sind oder durch Lawinenbahnen. Geprägt werden diese durch Eisenhut, Alpendost und Alpen-Ampfer.
Soweit die Definition des Begriffes Hochstaudenfluren. Wie kann ich eine Hochstaudenflur in meinem Garten planen und integrieren?
Am Anfang stehen die Standortverhältnisse. Ist der Standort sonnig oder schattig, ist der Boden feucht oder trocken usw..
Wenn das geklärt ist, kann ich mit der Auswahl der Pflanzen beginnen.
Potentielle Bepflanzung für eine feuchte Hochstaudenflur:
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
Flockenblumen (Centaurea sp,)
Kohldistel (Cirsium oleraceum)
Wirbeldost (Clinopodium vulgare)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Mädesüss (Filipendula ulmaria)
Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris)
Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
Bach-Nelkenwurz (Geum riva)
Ferkelkraut (Hypocharis radicata)
Feld-Witwenblume (Knautia arvensis)
Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
Europäischer Wolfsfuß (Lycopus europaeus)
Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
Blut-Weiderich (Lythrum vulgaris)
Ross-Minze (Mentha longifolia)
Echter Dost (Origanum vulgara)
Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
Kleine Brunelle (Prunella vulgaris)
Grosses Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa)
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Echte Betonie (Stachys officinalis)
Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
Rot-Klee (Trifolium pratense)
Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis)
Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Als Gräser können genommen werden
Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos )
Buntes Reitgras (Calamagrostis varia)
Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea)
Potentielle Bepflanzung für eine trockene Hochstaudenflur:
Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium )
Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria )
Weidenblättriges Rindsauge (Buphthalmum salicifolium)
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia )
Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus )
Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides )
Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium )
Kornblume (Centaurea cyanus )
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea )
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa )
Wegwarte (Cichorium intybus )
Wirbeldost (Clinopodium vulgare )
Wilde Möhre (Daucus carota )
Fingerhut (Digitalis )
Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare )
Zypressenblättrige Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
Geißbart (Filipendula vulgaris)
Echtes Labkraut (Galium verum )
Habichtskräuter (Hieracium)
Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum )
Dürrwurz-Alant (Inula conyzae )
Feld-Witwenblume (Knautia arvensis )
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare )
Malven (Malva)
Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia )
Echter Dost (Origanum vulgare )
Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides )
Gelbe Reseda (Reseda lutea )
Klebriger Salbei (Salvia glutinosa )
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis )
Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria )
Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora )
Nickendes Leimkraut (Silene nutans )
Weiße Lichtnelke (Silene pratensis )
Taubnkropf-Leimkraut (Silene vulgaris )
Echte Goldrute (Solidago virgaurea )
Echte Betonie (Stachys officinalis )
Straussblütige Margerite (Tanacetum corymbosum )
Salbeiblättriger Gamander (Teucrium scorodonia )
Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium )
Grossblütige Königskerze (Verbascum densiflorum )
Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum )
Vogel-Wicke (Vicia cracca )
Die oben aufgeführten Pflanzenlisten sind eine Orientierungshilfe. Der Übergang von feucht zu trocken und von sonnig zu schattig ist fließend und so lassen sich beliebige Kombinationen erstellen.
Die zu bepflanzende Fläche wird falls vorhanden von der Grasnarbe befreit und aufgelockert. Anschließend können die Pflanzen gesetzt werden. Ob die einzelnen Arten gruppenweise oder wild durcheinander gesetzt werden bleibt dabei dem persönlichen Geschmack überlassen.
Die Pflege einer so angelegten Hochstaudenflur besteht im wesentlichen darin, sie einfach nur zu beobachten. Falls die ein oder andere Pflanzenart zu dominant wird, kann regulierend eingegriffen werden. Die Fläche wird nicht gemäht und die abgestorbene Blütenstengel und Blätter vom Vorjahr bleiben stehen. Im Gegensatz zu Magerwiesen soll die Fläche mit der Zeit nährstoffreicher werden.
Soweit die Einführung in die Welt der Hochstaudenfluren. Es müssen nicht immer Magerstandorte sein, auch nährstoffreiche Biotope bieten Lebensräume für Insektenvielfalt.