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Ich hab gestern einen Vortrag von Insa (Insektenschutzakademie) über einen Insektenfreundlichen Garten gehört. Dabei wurde erwähnt, daß Libellen ihre Larvenzeit unter Wasser verbringen, und das je nach Art auch mehrere Jahre.
In dieser Zeit darf das Gewässer nicht trockenfallen, sonst überleben die Larven nicht.
Weiter braucht es für ein Libellenfreundliches Gewässer eine bewachsene Uferzone, da die Larven an den Pflanzen aus dem Ufer klettern, um dann im Trockenen die Libelle aus der Larvenhülle schlüpfen zu lassen.

Eigentlich bräuchte jeder uns von zwei Teiche... einen mit entsprechender Tiefe für Libellen und einen Amphibienteich, der zwischendurch auch trockenfallen darf, wie Tidofelder ihn beschrieben hat.

Schade, daß nur wenige Gartenbesitzer im Besitz von einer so großen Fläche sind, daß sie mehrere Teiche, Tümpel und Pfützen schaffen können.

Unser Teich ist an der tiefsten Stelle ca. 1,20 m tief und wir finden immer wieder Nachweise von geschlüpften Libellen. Ob Amphibien dort laichen, weiß ich nicht, ich habe noch nichts gefunden, allerdings wimmelt es vor Teich- und Bergmolchen, wir haben auch einige wenige Wasserfrösche und neuerdings auch mindestens einen Grasfrosch. Und gelegentlich gibt es Ringelnattern auf Beutezug, meist sind es kleinere Exemplare. Vom tollen ausgewachsenen Barrenringelnatterweibchen, das einen Sommer ein paar Wochen in unserem Garten lebte und ca. 1,60 m lang war, habe ich damals ja berichtet und Fotos gezeigt.

Hallo zusammen,

ich leite eine Frage von einer Naturgartenfreundin weiter, die überlegt einen Teich anzulegen. Ihr Garten hat hohe alte Bäume und sie fürchtet, dass im Herbst zu viel Laub in den Teich fallen würde. Ein Netz könnte das Laub auffangen, aber würden dann nicht auch Libellen nicht mehr durch können? Oder leben die im Herbst nicht mehr?

Ich habe diese Sorge um meinen Teich nicht, weil das Laub der paar Bäume eher vom Teich weggeweht wird.

Wir sind auch in der Situation, daß wir viele Bäume haben und auch auf Nachbarsgrundstücken welche stehen. Ohne Netz würde es bei uns nicht funktionieren, wir werden den Teich morgen oder am Sonntag einnetzen.

Libellen fliegen kaum noch herum um diese Jahreszeit. Um die habe ich auch keine Sorge, ich mache mir eher wegen der Frösche Gedanken und wegen der Vögel, die nicht mehr trinken und baden können. Für die Frösche versuchen wir immer, einen Spalt freizulassen, aber durch das fallende Laub wird das Netz immer heruntergedrückt und dann ist eigentlich keine für uns sichtbare Lücke übrig, wo Kleintiere durchschlüpfen könnten.... Deswegen demontieren wir das Netz immer sofort, wenn das Wetter es erlaubt, im Dezember oder Januar.

Bei ganz kleinen Teichen, die rundherum auch noch frei zugänglich sind, ist alles viel einfacher... Eine Seite von unserem Teich hat eine Trockenmauer, die das Gelände abfängt. Da ist es eine Kunst, die Heringe in den Boden zu bekommen. Letzten Winter ist beim Reifen in der Mitte des Teiches, der das Netz hochhalten soll, die Luft entwichen, ein Halteseil hat sich gelöst und alles ist umgefallen... Wir haben nun einen neuen Reifen gekauft, der alte war nicht mehr zu flicken. Ab und an läuft ein Tier über das Netz... das ist total doof, weil dadurch auch das Gestänge mit dem Reifen umkippen oder das Netz reißen kann.

Man könnte das Netz bestimmt so abspannen, dass eine Spalte frei bleibt. Die meisten Amphibien überwintern aber hauptsächlich auf dem Land. Da wäre es wichtig frostfreie Stellen zu errichten, z.B. Reisighaufen oder Käferkeller.
Es gibt in Deutschland eine Libellenart, die überwintert, alle andere schlüpfen erst im Laufe vom Frühjahr/Sommer.

Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ich habe alles so weitergegeben und kann mir gut vorstellen, wie es sich gestaltet.

Das ist mein Teich. Er ist ein Jahr alt und ca. 12 m lang, aber etwas schmal. Im Hochsommer trocknet er bis auf die Tiefwasserzone aus, wenn es nicht regnet. Die Libellen waren schon am 2. Tag gekommen. Da war der Teich noch lange nicht fertig

Sieht ja wunderschön aus. Mit soviel Pflanzen ist es ein Eldorado für Libellen und andere. Wie ist der abgedichtet? Oder ist der abhängig vom Grundwasserstand?

RonB hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2024, 08:07 Sieht ja wunderschön aus. Mit soviel Pflanzen ist es ein Eldorado für Libellen und andere. Wie ist der abgedichtet? Oder ist der abhängig vom Grundwasserstand?

Danke!
Der ist nicht abgedichtet. An der Stelle war vorher eine Senke, in der im Winter das Wasser stand. Der Boden ist sehr lehmig und ich habe die Senke einfach vergrößert.

Evelyn hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 15:29

RonB hat geschrieben: ↑So 13. Okt 2024, 08:07 Sieht ja wunderschön aus. Mit soviel Pflanzen ist es ein Eldorado für Libellen und andere. Wie ist der abgedichtet? Oder ist der abhängig vom Grundwasserstand?

Danke!
Der ist nicht abgedichtet. An der Stelle war vorher eine Senke, in der im Winter das Wasser stand. Der Boden ist sehr lehmig und ich habe die Senke einfach vergrößert.

Hast Du einfach nur gegraben oder hast Du zwischendrin zumindest etwas festgestampft? Fabelhaft, wenn man so einen Teich ohne Folie und viel Aufwand hinbekommt!!

Wir haben unseren Teich am Sonntag bei schönem Wetter eingenetzt... als wir gerade fertig waren, hörten wir ein lautes Flügelsurren. Eine Mosaikjungfer hatte sich einsperren lassen. Dann mußten doch wieder zwei Heringe raus, wir hoben das Netz hoch, so gut es ging und hatten Glück bzw. die Jungfer hatte Glück, denn sie fand den relativ kleinen Ausgang ziemlich schnell. Ein Schlupfloch für die Frösche oder anderes Getier existiert auch, hoffentlich finden sie es bei Bedarf auch tatsächlich.

Wenn unser Teich aussieht wie ein Schneehügel: dann ist wirklich Herbst, die Blätter fallen, die Temperaturen sinken und Weihnachten ist nicht mehr fern...

Ja, der Baggerfahrer hat immer mal verdichtet. Er hat auch schon Teiche gebaut, die er mit Kaolin abgedichtet hat.