Hortus Anima Verde
Verfasst: So 17. Sep 2023, 22:13
Mein Name ist Astrid Schollenberger und der Hortus "Anima Verde" liegt in 55571 Odernheim am Glan und wurde bereits einmal freigeschaltet. Ich beginne einfach neu und aktuell.
Der Name „Hortus Anima Verde“, die grüne Seele
Grün symbolisiert Kreativität, Harmonie, Pflanzen und Leben schlechthin. Es ist die Farbe von Chlorophyll, dem Farbstoff der Fotosynthese. Pflanzen sind die einzigen Wesen auf dieser Erde, die mit Sonnenlicht Materie herstellen können. Anima, die Seele steht auch für das Weibliche im Sinne von nähren, schützen, pflegen, und aufnehmen. Deshalb ist es ein Garten zum Hinhören, Hinsehen und Hineinwachsen.
Der Schwerpunkt des Gartens liegt in der Selbstversorgung, der Förderung von einheimischen Färbepflanzen, Wild- und Heilkräutern, sowie der Wesen, die damit vernetzt sind.
Im April 2021 haben wir, mein Mann und ich am Fuße des Disibodenberg im Mündungsdreieck von Glan und Nahe ein Anwesen gefunden, das unseren Wünschen entspricht: Ein charaktervoller Garten mit altem Baumbestand, 1.250 qm Südlage hinter dem Haus; 250 qm vor dem Haus in Nordlage. Der Garten besteht seit ca. 1960 mehr oder weniger als Selbstversorger-Garten. Der Boden ist aufgrund der Zeigerpflanzen eher kalk- und stickstoffarm mit einem sehr hohen Lehmanteil. Er wird als „frisch“ klassifiziert. Der Vorgarten wird als Naturgarten entwickelt und weist aufgrund der besonderen Konstitution zwei Sorten von Orchideen auf.
Alle drei Zonen sind vorhanden.
Hotspotzone
Außer einem hohen Anteil verschiedener Gräser auf der Wiese, besteht die Hotspotzone aus Labkraut, Leimkraut, Gundelrebe, zwei Sorten Storchschnabel, Ferkelkraut, Pippau, Schafgarbe, wilde Möhre einige Glockenblumen, Odermennig, Schlüsselblumen, Ehrenpreis, Habichtskraut, Walderdbeeren, Löwenzahn, Sauerampfer, verschiedenen Sorten von Klee und Wicken.
Randzone
Der Garten schließt ab mit einer dichten Hecke aus einheimischen Gewächsen: Schlehe, Rosen, Brombeeren, Weißdorn, Pflaumen und Mirabellen, ausgeprägter Efeubewuchs in Altersformen an einzelnen Bäumen. Danach fällt das Gelände stark ab, und geht in einen Bahndamm über. Die Gleise werden nur noch von Draisinen befahren. Dieses Jahr musste ich einige Gitter aufstellen, weil der Nutzgarten zweimal von Rehen und Hasen besucht wurde. Die beiden anderen Seiten weisen ebenfalls Randzonen auf, aber lichter mit Mahonie, Brombeeren, Waldrebe, ein Stück Thuja-Hecke und dem Waldgarten im Aufbau.
Ertragszone
Der Selbstversorgergarten selbst wird in Misch- und Permakultur in Reihen durchgängig ohne Wege bepflanzt und entsprechend, bewachsen oder gemulcht gehalten. Ein dicker Flächenkompost unterschiedlich bepflanzt, trennt die Ertragszone von der Hotspotzone. Es werden im Moment zur Ergänzung Rinder-Dung, Hornspäne und Gesteinsmehl, Bio-Holzkohle sowie Kräuterjauchen eingesetzt. Feinere Küchenabfälle werden zu Bokashi fermentiert. Es gibt ein Keyhole-Beet.
Waldgarten
Die Obstbaum-Allee besteht aus 12 alten Halbstamm Apfelbäumen. Sie tragen nur noch sporadisch und dienen eher als Lebensraum für alles, was da lebt und webt. Wo Lücken entstanden waren und darüber hinaus wurden kleinere Wuchsformen Birnen, Quitte, Felsenbirnen gepflanzt und ergänzt mit Wildrosen, Johannisbeeren, Brombeeren, Holunder, Kornelkirsche, Bauernjasmin (Pfeifenstrauch ungefüllt) Weide, Baumscheiben z.T. bepflanzt mit Kräutern und Frühjahrsblühern.
Kreisbeete
Fünf verschiedene, runde Module unterschiedlicher Pflanzengemeinschaften gestalten den Gartenbereich im Anschluss an die mit Weinreben bewachsene Terrasse.
1) Naschapfel mit Minze, Schwarzkümmel, weiße Taubnessel, Christrose.
2)Eibisch, Estragon, Ysop, Majoran, Dost, Thymian, Färberkamille, Schafgarbe, Taglilien.
3) Der Bauerngarten: verschiedene Duftrosen, Fenchel, Ringelblumen, Tränendes Herz, Glockenblumen, Purpur- und Porzellanglöckchen, türkischer Mohn, Gladiolen, Frauenmantel, Salbei, Waldmeister
4) Weide mit gelber Rinde, Mädesüß, Engelwurz, Schlangenknöterich, Dahlie, Lein
5) Wasserdost, Blutweiderich, Sumpfvergissmeinnicht, Sumpfdotterblume, gelbe Wasserlilie, kleines Wasserbecken mit Mini-Teichrose.
Totholz
Auf dem ganzen Gelände an unterschiedlichen Stellen und in vielen Varianten und Stadien, Stämme in der Randzone, als morsche Baumstümpfe im Schattenbeet
Obstbaumknorren als Winterschutz mit Laub und Heuabdeckung, Stangen-Tippi und Laubhaufen
Mehrere Reißer-Stapel, bereits belebt
Trockenbeet
Hier wachsen im Frühjahr Klatschmohn, Melisse, Minze, mehrere niedrige Rosen, Wildrosen, Kugeldisteln, Ackerdisteln, spätblühende, mittelhohe Sedumgewächse, eine Palmlilie (Yucca). Eine Blautanne wurde gefällt. Dafür wächst hier jetzt ein Olivenbaum, Sanddorn und Besenginster. Im Randbereich haben sich Akelei angesiedelt. Katzenminze und Lavendel wurden ergänzt.
Grundstein für „Dinohausen“ ist gelegt aus Tonscherben und diversen Steinen, ein Stück offengehaltene Erde sowie einer kleinen Sandfläche.
Schattenbeet
Im Vorgarten haben sich Pflanzengemeinschaften mit Farn, Brennnesseln, Salomonssiegel, Winterlingen und Aronstab etabliert. Hier gibt es Hopfen, wilden Wein und Waldreben am Zaun und einen solitären Liguster Eine überdimensionale japanische Quitte dominiert den Eingangsbereich mit unzähligen frühen Blüten.
Insektenförderung
Zwei Unterstände für Honigbienen, deren Verwendung noch nicht endgültig entschieden ist. Bienenhotel gibt es keines. Die alten Obstbäume weisen viel Totholz auf, die Rinde wird nicht gesäubert. Es gibt viele Löcher in den Stämmen. Abgestorbene Obstbäume bleiben stehen. Brombeer- und Himbeerzweige werden aufrecht in der Randzone aufgestellt. Die gebündelten Ausläufer des ungeliebten Essigbaums werden scheinbar auch gerne angenommen. Mörtelbienen nutzen jedes Löchlein, selbst in den Gartenmöbeln. Erdhummeln haben Löcher besiedelt. Das Sortiment an Blüh- und Nahrungspflanzen durch das ganze Jahr wird konsequent ausgebaut.
Wasser
Regenwasser vom Hausdach wird aufgefangen in einer Zisterne im Vorgarten und vom Garagendach in Tonnen im Hauptgarten, Überlauf für das Feuchtbeet.
Mehrere Wassertränken für Insekten, Wassertonnen und ein Miniteich mit Wasserlilie und Mini-Teichrose.
Tiere auf dem Gelände
Pfauenaugen, Admiral, Braunaugen, Bläulinge, Schachbrettfalter, Distelfalter, Kohlweißlinge, Holzbienen, Ackerwespen, Hornissen, Wühlmäuse, Maulwurf, Turmfalken-Brut in der Douglasie im Vorgarten, Igel, Wegschnecken, Schnegel, wenig Häuschenschnecken, Mauereidechsen
Drei unterschiedliche Ameisenarten
Ein Krähenpaar, Elstern mit 4 Jugendlichen, Eichelhäher, ein Buntspecht-Paar mit Nachwuchs, Grünspecht, Amseln, Garten-Rotkehlchen, Haus- und Garten-Rotschwanz, Distelfinken, Blau- und Kohlmeisen, Zaunkönig.
Nachbars Kater, ein junger Dachs. Es gab auch Besuch von einem Reh.
Pflanzen
Außer den bereits genannten Pflanzen gedeihen hier darüber hinaus, aber nicht abschließend, in nicht akademischer Bezeichnung, aber annähernd alphabetischer Reihenfolge:
(Stand:01.09.2023)
Akelei, Aprikose, unterschiedliche aber keine außergewöhnlichen Apfelsorten,
Baldrian, Beifuß, Beinwell in weiß, violett und blau; Blauregen, Bohnenkraut, kleine Braunelle,
Christrose, Clematis
Disteln: Garten-, Acker-, Kugel-, Karden- und Mariendisteln
Dost, Majoran, Oregano
Duftveilchen
Eibe, Eibisch, Eisenkraut, Ehrenpreis, Essigbaum, Estragon
Frauenmantel, Feige, Ferkelkraut, Flieder, Faulbaum, Färberkamille, Färberginster, alte Fichten,
Gingko, Glockenblumen, kriechender Günsel, Gundelrebe,
Himalaya-Lichtnelke, Hopfen, Hortensie, Hauswurz, Haselnuss
Immergrün,
Knoblauch, Knoblauch-Rauke, Floh-, Wiesen- und Schlangenknöterich, Königskerze, Kirschlorbeer, Kompasslattich, Klee verschiedene Sorten, Kornelkirsche
Lavendel, Leimkraut, Liebstöckel, Lorbeer, Löwenzahn, Liguster,
Mädesüß, Mutterkraut, Mahonie, Mauerpfeffer, Melde, Maulbeere,
Olivenbaum, Orchideen: Bockriemenzunge, Breitblättrige Stendelwurz
Päonien, Pechnelke, Porzellanblümchen, Purpurglöckchen, Phlox, Pimpinelle
Ringelblume, Rosmarin, Rhododendren, Rotdorn (japanische Quitte
Salbei, Muskatellersalbei, Schafgarbe, Schöllkraut, Sommerflieder, Schwarzkümmel, Stiefmütterchen, Stechapfel, Sanddorn,
Taglilien mehrere Sorten, Thymian, Tränendes Herz, Taubnesseln weiß, rot, violett, Thuja
Vogelbeere
Waldmeister, Waldrebe, Weinreben, Weidenröschen, Breit- und Spitzwegerich, Winterjasmin, Winterheckenzwiebeln, drei unterschiedliche Weiden, Wacholder Walnuss
Ysop,
Zitrone, Zitronenverbene,