ich hatte ja vor kurzem schon eine Neulingsfrage gestellt, hier kommt gleich die nächste
Wir habe ja einen alten Hof übernommen und mit ihm auch einen komplett verwilderten Bauerngarten.
Jetzt weiß ich nicht so recht, wie ich die Sache am Besten angehe. Aussenrum die Sträucher möchte ich erhalten,
den Innenbereich irgendwie 'platt machen' (bitte nicht falsch verstehen), damit wir ein Glashaus, ein paar kleinere Hochbeete und eine kleinen Sitzplatz anlegen können. Der restliche Innenbereich soll Wiese mit Obstbaum und Beerensträucher werden.
Das ist nur eine grobe Grundidee, bin für Vorschläge offen.
Meine Hauptfrage ist aber, wie bekomme den im Moment herreschenden Bodendschungel in den Griff. Ich hatte schon an abtragen und neue Erde für die Wiese/Baum/Sträucher gedacht. Wenn ja, zu welchem Zeitpunkt schade ich dem Lebensraum am wenigsten? Fragen über Fragen, vielleicht kann jemand helfen
Viele Grüße und vielen Dank schon mal an Euch
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Do 31. Aug 2023, 19:32
von Amarille
viel zu tun. Ich würde damit anfangen mir ein Stück Land frei zu räumen, vielleicht in einer Ecke, um Platz zu haben wo ihr Pflanzen retten und für später zu erhalten könnt. Beim durch schauen was erhalten bleibt bekommt ihr gleich einen Überblick zu Flächen die frei geräumt werden können. Stück für Stück gibt auch ein ganzes, aber man kann immer soviel machen wie gerade zeitlich geht.
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Sa 2. Sep 2023, 07:16
von Gsaelzbaer
Was auch ungemein helfen kann, einfach mal aufzeichen, also einen visuellen Plan erstellen, vielleicht einigermaßen maßstabsgetreu.
Vielleicht so?
So oder so, falls du Markus noch nicht kennst, unbedingt mal reinschauen, nur der Ösidialekt ist eventuell etwas gewöhnungsbedürftig
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Sa 2. Sep 2023, 07:31
von Alma
Die Idee von Amarille find ich gut. Da sehe ich Phlox, Glockenblumen, Akelei, Himbeeren (??) (oder ist es doch nur Giersch?)
Mit 'platt machen' ist schon klar was du damit meinst
Du schadest dem Leben am wenigsten wenn du nicht alles auf einmal machst.
Die Fläche die später Wiese und Obstbaum werden soll könntest du Stück für Stück mähen und ein Stück über Winter stehen lassen. Les doch mal den Beitrag 'zeitversetztes mähen'.
Was wächst denn da so auf der Fläche? Könnte das eine Wiese werden wenn du regelmäßig 2-3 mal im Jahr mähst? Ich hatte anfangs eine völlig verfilzte verwilderte Fläche die mittlerweile eine tolle Wiese ist. Außer mähen habe ich nichts gemacht.
Bodenaustausch ist ein krasser Eingriff in das Leben und so einen intakten Mutterboden wirst du nicht wieder bekommen. Zudem kommen da ganz schnell etliche Kubimeter und Tonnen zusammen die du bewegen musst.
Für Glashaus und Sitzplatz wirst du die Grasnarbe abschälen müssen. Und für die Hochbeete. Die würde ich fast als erstes bauen solange du noch viieel Material hast zum befüllen
Was sind das denn für Sträucher? Kann man auf den Fotos nicht wirklich erkennen.
wie groß ist denn die Fläche?
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Mo 4. Sep 2023, 21:33
von Pharou
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank wieder mal für Eure Tips, auch für das Viedeo. Also einen Plan hab ich schon gezeichnet, das ist nicht das Problem. Sondern eher das 'technische', wie ich das ganze möglichst sinnvoll (von den Arbeitsabläufen) und möglichst naturschonend angehe. Leider ist es keine verwilderte Wiese sonder war wirklich Bauerngarten mit vielen Beeten, durch Betonleistensteine eingefaßt. Diese sind inzwischen draußen, dadurch ist es aber jezt eine absolute Buckelpiste, mit eine paarmal mähen ist es leider nicht getan, das ist auch echt schwierig. Es muß definitiv Boden bewegt werden....
Außenrum steht Flieder, Heckenrosen, Bauernjasmin, Godlregen, Pfingstrosen. Die dürfen bleiben.
Innen wächst glaube ich ein botanischer Garten inzwischen. Vieles hab ich mir schon rausgerettet, entweder ausgegraben oder Samen geholt. Akelei, wilde Karde, Zierlauch, Walderbeeren, Malve, Glockeblume...
Nur irgendwann muß ich richtig ran, hilft leider nix.
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Di 5. Sep 2023, 07:33
von Alma
Hm, botanischer Garten und Malve und Glockenblume ist doch schon fast Wiese.
Die schönsten Wiesenblumenarten keimen auf den Wegen meiner Gemüsebeeten da sie dort freien Boden finden.
Wärs ne Möglichkeit die tiefen Stellen mit dem Aushub für Sitzplatz, Glashaus aufzufüllen?
Oder Abmähen und dann fräsen? Oder beides?
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 09:32
von Ann1981
Gewöhne dich an den Gedanken, dass du Flächen mehrmals überarbeiten wirst, weil
es nicht wächst, wie gedacht;
es nicht gefällt;
sich die Bedürfnisse ändern.
Gärtnern ist Spielen = Lernen durch (Fehler)Machen und Ausprobieren, nicht die Matheklausur.
Es tut mir leid, falls die Infos nerven, weil sie unter Naturgärtnern ständig wiederholt werden:
Es wäre gut, wenn du die Kanadische Goldrute entfernen könntest, bevor sie Samen bildet.
Auf dem einen Bild sieht es aus, als würde der Flieder schon gut wandern. Damit er die Fläche und andere Pflanzen nicht überrennt, könntest du dich nach Eindämmungsstrategien umschauen.
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 11:31
von Primulaveris
Hallo Pharou,
puh, ja, das ist einfach eine große Fläche.
Und "schonend" kannst du sie nur Stück für Stück ändern, wie schon geschrieben wurde.
Boden austauschen würde ich auf keinen Fall, warum auch??
Wenn du genau weißt, welche Fläche Gewächshaus, Hochbeet, Sitzbereich, Wiese werden soll, dann kannst du ja eins nach dem anderen schaffen, dir immer nur einen Bereich vornehmen. Und eine Ecke reservieren für Aushub etc., mit dem man vielleicht ein wenig hin und her jonglieren muss.
Je nachdem, wo du wohnst, ist oft der Winter inzwischen (leider, weil weder Frost noch Schnee...) eine echt gute Zeit zum Graben - die Erde gut durchfeuchtet, der Überblick leichter, weil viele Pflanzen abgestorben sind. Pflanzen, die dir wichtig sind, müsstest du natürlich vorher sichten.
Klar, man kann auch mit einer Fräse über die gesamte Fläche, alles ausreißen, die Fläche einebnen und Tabula rasa machen. Das ist vermutlich am kräfteschonendsten, wenn man da mit einer Maschine drankommt. Dafür für evtl. überwinternde und überhaupt dort lebende Tiere wenigsten verträglich, und es dauert auch länger, bis irgendwann alles wieder bewachsen ist. Das muss man vermutlich selber abwägen. Oder so eine Mischung und nicht alles auf einmal "plattmachen".
"Einfach so" wird aus einem Gemüsegarten ja keine Wiese, die muss man wohl schon als Starthilfe einsäen mit einer geeigneten Mischung und braucht dazu den freien Boden.
Ist dein erstes Bild innerhalb des Gartens? Also, ist die Fläche auch abschüssig?
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Mo 18. Sep 2023, 18:57
von Simbienchen
Ich glaube, ich würde dann zuerst mit den Hochbeeten anfangen, weil ihr darin alles, was weg muss, als Füllmaterial darin sammeln könnt und schon für euch arbeiten lassen könnt. Dann müsst ihr nichts mühsam wegbringen und bekommt einen besseren Überblick für die anderen Flächen für das Glashaus, die Wiese und die Sitzflächen. Schnittgut , Mähgut und das Zuviel an Erdboden ist dann schon mal in den Hochbeeten...
Re: Verwilderter Bauerngarten
Verfasst: Mo 9. Okt 2023, 18:41
von Pharou
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank wieder für Eure Tips. Hat ein Stück gedauert, aber ich habe das schöne Wetter für Außenarbeiten genutzt
Hab jetzt erstmal die 'Innenfläche' gemäht und das Schnittgut zum mulchen an anderer Stelle ausgebracht.
Werde es dann wohl so machen, daß wir den Bereich für Glashaus und Beete platt machen, eine Ebene Fläche schaffen und die Hochbeete damit füllen. Leider ist der Garten wirklich im Ganzen mit Gefälle, jedoch nicht so schlimm, wie es auf dem Foto aussieht, ich denke wir werden eine Stufe/Böschung einbauen um im 'Gemüsebereich' eine halbwegs gerade Fläche zu bekommen....
Viele Grüße!