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was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Di 11. Jul 2023, 18:41
von Alma
Wie lange schon erwartet kommt bei mir jetzt der erste Auftrag rein ich soll einen Schotter-Rindenmulch-einzelne-trostlose Koniferengarten umwandeln in ökologisch wertvoller und (!!) vor allem pflegeextensiver weil das momentan ein großes Problem ist.
Hehe, freu, tolle Herausforderung.
Da das ganze sehr low-budget sein soll frage ich mich was ich sinnvoll mit dem Schotter machen soll. Es ist hauptsächlich Granitschotter.

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Di 11. Jul 2023, 19:24
von Simbienchen
Super ! Wie schön, endlich geht es los mit dem Rückbau....! :D

Welche Körnung hat der Granitschotter denn? Oder ist es sogar Split!

Kannst du den Granitschotter nicht zur Anlage von Mager- Hochbeeten nutzen ? Die Hochbeete dann mit Magerkandidaten bepflanzen, das sieht doch toll aus, gerade wenn davon auch noch einige runterranken. Oder zum unterfüllen / befüllen von Steinhaufen inklusive Totholz?

Oder du nutzt den Schotter als Drainage, stellst Steinplatten rein und machst einen Spaltengarten mit alpinen Stauden draus ?

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... tengarten/



Low - Budget ist eher ein Problem. Wenn da sonst kein Material vorhanden ist oder gehortelt wurde, muss es ja irgendwie beschafft werden.

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Di 11. Jul 2023, 20:27
von Klaus
Die Idee ist gut Simbienchen, :thumb ich würde den Kies mit ungewaschenem Sand mischen und ein Kies Beet draus machen.

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 07:31
von Alma
Gestern war ich da den Garten anschauen. Ui, der hat super Kriterien für 'Gärten des Grauens'. Ein Traum an Mulch mit Folie drunter und einzelne Schnittkoniferen und andere Flächen eben mit Schotter. Immerhin gibt es zwei größere Bäume, eine Blupflaume und einen Ahorn.

Ein Magerbeet wird es auf jeden Fall geben, da habe ich schon offene Türen eingerannt.
Es liegen auch etliche große Steine rum die man für die Umrandung von einem Magerbeet verwenden kann.
Es ist dort Granitschotter mit 64er Körnung.
Da das Beet etwas höher werden soll (ca.30cm) werde ich da noch Ziegelbruch besorgen müssen als unterste Schicht, sooviel Schotter liegt da auch nicht rum.
Den Aufbau denke ich mir so:
Also unten Ziegelbruch
dann der Granitschotter
dann Kompost-Sand-gemisch
dann Splitt
Allerdings bin ich mir etwas unsicher was die Stärken der einzelnen Schichten angeht

Das Beet würde an eine Südwand kommen. Also schon sehr extrem mit Sonneneinstrahlung und zusätzlicher Reflexion von Hauswand und der Terrasse nebendran.
Da das ja ein 'Überzeugungs-Beet' werden soll ( der Typ soll hochbegeistert sein vom Ergebnis) sollte dort nicht nur Sedum gedeihen können sondern eben ein traumhaftes Blütenmeer.
Ist der Aufbau dann zu trocken/mager??

Die Flächen mit Rindenmulch werde ich erstmal von der Folie befreien. Der Rindenmulch ist schon ziemlich zersetzt, den kann man wohl einarbeiten in den Boden. Im Herbst will ich dort eine Gründüngung aussäen damit sich der Boden ein bißchen regenerieren kann

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 12:08
von Primulaveris
Ich weiß nicht, wichtig das für die Pflanzenauswahl ist, aber Granit verwittert ja eher "sauer" - so einen Kalkmagerrasen kann man damit vielleicht nicht auf Dauer simulieren.
Sondern eben Pflanzen, die Granit mögen.

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 12:09
von Dorfgaertner
anja28 hat geschrieben: Sa 15. Jul 2023, 07:31 Gestern war ich da den Garten anschauen. Ui, der hat super Kriterien für 'Gärten des Grauens'. Ein Traum an Mulch mit Folie drunter und einzelne Schnittkoniferen und andere Flächen eben mit Schotter. Immerhin gibt es zwei größere Bäume, eine Blupflaume und einen Ahorn.

Ein Magerbeet wird es auf jeden Fall geben, da habe ich schon offene Türen eingerannt.
Es liegen auch etliche große Steine rum die man für die Umrandung von einem Magerbeet verwenden kann.
Es ist dort Granitschotter mit 64er Körnung.
Da das Beet etwas höher werden soll (ca.30cm) werde ich da noch Ziegelbruch besorgen müssen als unterste Schicht, sooviel Schotter liegt da auch nicht rum.
Den Aufbau denke ich mir so:
Also unten Ziegelbruch
dann der Granitschotter
dann Kompost-Sand-gemisch
dann Splitt
Allerdings bin ich mir etwas unsicher was die Stärken der einzelnen Schichten angeht

Das Beet würde an eine Südwand kommen. Also schon sehr extrem mit Sonneneinstrahlung und zusätzlicher Reflexion von Hauswand und der Terrasse nebendran.
Da das ja ein 'Überzeugungs-Beet' werden soll ( der Typ soll hochbegeistert sein vom Ergebnis) sollte dort nicht nur Sedum gedeihen können sondern eben ein traumhaftes Blütenmeer.
Ist der Aufbau dann zu trocken/mager??

Die Flächen mit Rindenmulch werde ich erstmal von der Folie befreien. Der Rindenmulch ist schon ziemlich zersetzt, den kann man wohl einarbeiten in den Boden. Im Herbst will ich dort eine Gründüngung aussäen damit sich der Boden ein bißchen regenerieren kann
Das klingt toll – ich wünschte, ich könnte mitmachen :) Als wir unser Haus kauften, war ein Wermutstropfen für mich, daß er keinen Schottergarten hatte :D – Hä?! – Weil ich es mir so schön vorstelle, sowas der Natur zurückzugeben und zu beobachten, wie langsam die Vögel und Insekten wiederkommen.

Ich weiß, die Hortus-Bauweise für Magerbeete sieht Ziegelbruch & Co. als unterste Schicht vor, aber das ist offenbar nicht unbedingt nötig. Ich habe im Laufe der letzten Jahre praktisch jedes YT-Video zum Thema Magerbeet/Sandbeet etc. geguckt ;) und die meisten Leute lassen die Bruchschicht weg, auch gelernte Gärtner. Zwei habe ich in guter Erinnerung, bei einem legt der Gärtner in ca. 20-30cm hohen Holzrahmen (als Demo, Steine als Rahmen gehen natürlich auch) einfach den Sand direkt auf dem Rasen ab und bepflanzt den Sand. Im anderen erklärt ein Staudengärtner, daß er die Pflanzen sogar direkt mit dem Topfballen auf den gelockerten Mutterboden stellt und dann nur die Höhe bis Wurzelhals mit Sand/Kies auffüllt.

Lange Rede, kurzer Sinn: wenn Du den Ziegelbruch erst organisieren musst, dann würde ich überlegen, in diesem Punkt vom Hortus-Magerbeetaufbau abzuweichen – es funktioniert offenbar auch ohne.
Ich würde den Boden auflockern, dort Sand einarbeiten (um die Kapillarströme zu verbessern), und darauf dann deine Sand-Schotter-Mischung kippen.

Ich habe ja erst Anfang '22 ein kalkbetontes Sandbeet angelegt, das ist von den Nährstoffen her bislang kein Problem. Jede Pflanze hat ins Pflanzloch eine Handvoll "echte" Erde bekommen, fertig. Läuft. ;)

Gute Erfahrungen habe ich mit "Kleintopfstauden" gemacht. Die sind sehr günstig, wachsen aber gut an und stehen dann im nächsten Jahr in voller Pracht. Gibts bei Strickler, aber auch Dachgartenfachgärtnereien haben einige heimische Pflanzen im Sortiment.

Aus meinem Sandbeet kann ich besonders empfehlen:
- Helianthemum nummularium
- Galium glaucum
- Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria)
- Dianthus superbus
- Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum)
- Großer Ehrenpreis (Veronica teucrium)
- Veronica prostrata

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 12:12
von Primulaveris
Marissa - wo ist sie überhaupt?? - hat, glaube ich, auch Steinriegel aus solchen Übrig-Steinen angelegt. Wenn man den Platz hat, finde ich das super. Niedrige Steinwälle, bepflanzt und unbepflanzt...

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 12:19
von SchwurbelfreierGarten
Steinhaufen ist immer eine gute Idee, hab ich auch mit dem Granitschotter gemacht, den ich bekommen hab.
Marissa hat nen neuen Job und daher weniger Zeit. Und ich meine auch dass sie einen hat.
Hier sind die Bilder dazu https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ ... -3/?part=1
(in den unteren Beiträgen auf Seite 1)

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Sa 15. Jul 2023, 13:26
von tree12
Reinhard Witt gibt etliche Tipps in seinen Büchern, er legt Magerbeete inzwischen nicht mehr so mager an wie in in früheren Zeiten, gibt also deutlich mehr unkrautfreien Grünkompost in die Pflanzlöcher, sät manchmal Ammensaaten zur Beschattung ein und legt Beete hügeliger an, damit sich in den Senken Tau/Regenwasser sammeln kann.

Es lohnt sich, sein Buch über nachhaltige Pflanzungen zu kaufen, auch wenn es erstmal teuer ist.

Re: was machen mit Schotter aus Schottergärten?

Verfasst: Mo 17. Jul 2023, 19:24
von Alma
Finde ich sehr interessant dass alle 'nicht mehr so mager anlegen' wohl gut finden.
Ich denke auch, dass eine Ziegelbruchschicht zu sehr drainiert und das bei der Trockenheit zu extrem ist für die Pflanzen.
Da das Beet eh auf Sandboden aufgebaut wird überlege ich sogar soweit zu gehen dass ich zu der Ziegelbruchschicht Lehm einfülle. So ich hier welchen bekomme.
@Dorfgaertner danke für die Pflanzenliste, die nehme ich auf!!
Ich habe auch viele Videos angeschaut und traue aber nur denen die das Ergebnis 2 bis 3 Jahre später auch zeigen.
Das ist einer der Gründe weswegen ich das Forum hier so schätze. Hier bekomme ich die Erfahrungen!
Ein Video flugs mal gemacht sieht toll aus und aus einigen Erfahrungen funktioniert vieles davon gar nicht.