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Spatzenpalais vormals "Nektargärtchen"

Verfasst: Sa 23. Aug 2025, 21:20
von Angela
Als wir vor 16 Jahren als Mieter einzogen, fand ich einen eintönigen und artenarmen Garten vor, Typus “Grüne Wüste”: Buchsbaumhecken, Formschnitthecken-Thujas, Rasen. In jeden freien Flecken Erde waren Steine gelegt, damit kein Unkraut wachsen konnte. Lichtblicke waren Eibengehölze, Himbeersträucher und ein Haselbaum sowie Kräuter, die das Unkrautvernichten überlebt hatten. Über die Jahre habe ich den Garten naturfreundlich umgestaltet.
Mein erstes Ziel ist, dass stets etwas blüht, also immer eine Nektarquelle vorhanden ist. Ich habe viele einheimische Pflanzen wachsen lassen: Gundermann, Milchstern, Veilchen, Vogelwicke, Herbstlöwenzahn, kriechendes Fünffingerkraut dürfen sich an passenden Stellen ausbreiten. Das Efeu schneide ich sehr zurückhaltend, so dass es blühen kann, die Amseln die Beeren fressen und einen Nistplatz finden. 2025 zwei erfolgreiche Bruten! Die Amsel-Ästlinge nutzen dann die Hasel als Ruhebereich. Die Pflanzen der Hotspotzone sind eine Mischung aus Wald- und Wiesenbesiedlern: Günsel, Primeln, Gundermann, Veilchen, Sterndolde, Walderdbeeren, Nelkenwurz, Baldrian, Goldnessel, Sterndolde, Leberblümchen sowie Lungenkraut und Salbei, Ziest, Blutweiderich, Glockenblumen, Wiesenraute, Mädesüß, Taubenskabiose, Frauenmantel, Akelei, Vergissmeinnicht, Traubenhyazinthen, Wegwarte, Königskerze. Für den Nektarreichtum biete ich auch nichteinheimische Pflanzen an: ungefüllte Dahlien, Bartnelken, Bergminze, verschiedene Salbeie, Sonnenbraut, Krokusse, Herbstanemonen, Blaustern, Balkanstorchschnabel und noch ein paar Korbblütler. Auch ranken zwei Rote Zaunrüben bei mir, deren Pollen von der Zaunrübensandbiene gesammelt wird.
Mein zweites Gartenziel ist die katzensichere Umzäunung, weil die Reptilien und Singvögel unter den Freigängerkatzen leiden.
Obwohl mein Garten sehr klein ist, ich die Formhecken und einen Chinawachholder als Mieterin pflegen und stehen lassen muss, sorge ich für viele Zufluchtsstätten, Nistmöglichkeiten, Überwinterungsangebote etc. Ich habe einen Reisighaufen, in meinem Schnellkomposter viele Kerbtiere, Nisthilfen für Wildbienen und Wespen. Ich füttere meine Gartenvögel ganzjährig. Für die Jungvogelaufzucht stelle ich von April bis Juni lebende Mehlwürmer zur Verfügung, was auch die Insektenlarven meines Gartens entlastet, weil ein Spatzenschwarm hier auf Nahrungssuche unterwegs ist. Ich habe einen Vogelnistkasten und mehrere Vogeltränken. Kleine Steinmauern sorgen für Miniterrassen und dienen als Verstecke für Insekten. Ich hoffe, dass Blindschleichen und Spitzmäuse vor der Bejagung in meinem Garten Zuflucht finden. Für die Nahrungsaufnahme werden sich diese Tiere jedoch sicher nicht auf meinen kleinen Garten beschränken. Auf der Terrasse biete ich mit Kübeln weitere Nektarquellen - auch Einheimische wie Zottiges Weidenröschen, Schafgarbe und Schwarze FlockenblumeBildBildBildBildBild an. In meiner Nachbarschaft gibt es sowohl Naturgärten als auch sterile Gärten. Ich hoffe durch meine Eintragung zu zeigen, dass das Spatzenpalais (zuvor „Nektargärtchen“) auch als sehr kleiner Garten naturfreundlich wirken kann.
Hortuskriterien: Pufferzone: Ein Holzzaun mit dichtem Efeubewuchs, Thujahecken (nicht änderbar), Hotspotzone: einheimische Wald- und Wiesenpflanzen, Pflanzkübel mit einheimischer und fremder Flora, Ertragszone: Johannisbeer- und Himbeersträucher und Tomaten in Kübeln. Naturschutz: Nisthilfen für Wildbienen, Nistkasten, ganzjähriges Futter- und Wasserangebot, kleine Ruderalfläche für erdnistende Wildbienen, Reisighaufen.
Positive Ergebnisse: 2023 Maulfwurfwohnstätte, bis der Nachbar ihn mit Ultraschall vertrieben hat, verblühter Herbstlöwenzahn als täglicher Schlafplatz von Schmalbienenmännchen. 2024 Igelkarussell (Paarung) im Garten, Pracht-Trauerbienen (Melecta Luctuosa) als Blütenbesucher am Lungenkraut wegen "meiner" vielen Pelzbienen. 2025 zwei Amselbruterfolge im Efeu und zwei erfolgreiche Kohlmeisenbruten im Nistkasten, Jungvögel (Spatzen, Kohl- und Blaumeisen, Amseln) im Garten, wohlgenährte Blindschleiche dank Kompostbehälter als Jagdgebiet, Außerdem jährliche Nisterfolge der Gehörnten und Rostroten Mauerbienen sowie anderer Nisthilfennutzer. Herbstlicher Efeublütenbesuch der Efeuseidenbienen, jagende Kleinlibellen, Fledermausjagdgebiet,
• Spatzenpalais
• Ein kleiner Garten als Erholungsort für Vögel, Insekten, Reptilien etc. mit ganzjährigem Nahrungsangebot
• Angela
• 74399
• Walheim
• Deutschland
• 70 m2

Re: Spatzenpalais vormals "Nektargärtchen"

Verfasst: Sa 23. Aug 2025, 22:07
von Angela
Lungenkraut.JPG
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Lungenkraut, Günsel, Prachtnelke, Akeleiblättrige Wiesenraute und Sterndolde in der Hotspotzone

Re: Spatzenpalais vormals "Nektargärtchen"

Verfasst: Sa 23. Aug 2025, 22:20
von Angela
Die Taubenskabiosen haben sich bei unserem kalkhaltigen, lehmig, tonigen Standort als besonders geeignet erwiesen. Sie gedeihen bestens. Im August und Herbst ergänze ich mein Nektarangebot mit dem mediterranen Mönchspfeffer. Ein Ackerhummelvolk hat sich 2025 in einem hohlen Dekolöwen angesiedelt, den ich über Winter unter meine Hortensie geschoben hatte. Im Frühling entdeckte ich den Ein- und Ausflug der Ackerhummeln. Glücklicherweise ist diese Art sehr vielseitig, was die Nektarquellen betrifft. Die abgebildete Ackerhummel ist eine frisch geschlüpfte, ihre Behaarung ist noch nicht abgeflogen und leuchtet wunderschön.
Bild Bild

Re: Spatzenpalais vormals "Nektargärtchen"

Verfasst: So 24. Aug 2025, 07:34
von Polarwelt
Hallo Angela,

vielen Dank fürs übertragen und Willkommen im Forum :vogel

Ich hab die Eintragung verschoben, deinen Namen angepasst und die Karte aktualisiert. Möchtes du das "Vormals Nektargärtchen" aus deinem Betreff entfernen, kannst du das jederzeit selber noch tun. Ich habs jetzt auf Grund des Wiedererkennungswertes erstmal dringelassen. :schmetterling1

Viele Grüße
Robert