Amsel - Turdus merula
Verfasst: Di 30. Mai 2023, 08:12
Die Amsel (Turdus merula) oder Schwarzdrossel ist eine Vogelart aus der Familie der Drosseln (Turdidae). In Europa ist die Amsel der am weitesten verbreitete Vertreter dieser Familie und zugleich einer der bekanntesten Vögel überhaupt. Ihre Körperlänge liegt zwischen 24 und 27 Zentimetern. Die Männchen sind schwarz gefärbt und haben einen gelben Schnabel, das Gefieder der Weibchen ist größtenteils dunkelbraun. Der melodiöse und laut vorgetragene Reviergesang der Männchen ist in Mitteleuropa hauptsächlich zwischen Anfang März und Ende Juli zu hören und kann bereits vor der Morgendämmerung beginnen.
Das Brutgebiet in Europa weist außer dem hohen Norden und dem äußersten Südosten keine größeren Verbreitungslücken auf. In Mitteleuropa verlässt ein Teil der Vögel im Winter das Brutgebiet und zieht nach Südeuropa oder Nordafrika.
Ursprünglich war die Amsel ein Waldvogel, wo sie auch heute noch anzutreffen ist. Im 19. Jahrhundert begann sie über siedlungsnahe Parks und Gärten bis in die Stadtzentren vorzudringen und ist zum Kulturfolger geworden. Ihre Nahrung suchen Amseln vorwiegend am Boden. Sie ernähren sich überwiegend von tierischer Nahrung, meist Regenwürmer oder Käfer. Abhängig von der Verfügbarkeit steigt der Anteil gefressener Beeren und Früchte. Amseln sind Freibrüter und nisten vorwiegend in Bäumen und Sträuchern.
Amseln sind flexible und anpassungsfähige Allesfresser, aber während des ganzen Jahres zumindest auf geringe Mengen tierischer Nahrung angewiesen. Wenn Letztere knapp oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu beschaffen ist, spielen Beeren und Früchte eine größere Rolle. Der Anteil an Beeren und Früchten von Ziergehölzen ist vergleichsweise hoch. Die Früchte werden vorwiegend nach der Reihenfolge des Heranreifens und nach dem Zuckergehalt gewählt. Der Anteil fleischiger Früchte erreicht von Oktober bis November seinen Höhepunkt, in Weinbergen und Obstplantagen kann es während dieser Zeit zu größeren Ansammlungen von Amseln kommen. Im Winter stellen in Europa die Früchte des Efeus meist die einzige noch verbliebene pflanzliche Nahrung dar. Bei Nahrungsmangel nutzen Amseln im Siedlungsgebiet das Angebot der Winterfütterung, auch werden Sämereien in größeren Mengen aufgenommen, aber diese werden wie die Samen aufgenommener Früchte kaum verdaut. Amseln suchen auch in Abfällen nach Nahrung.
Amsel - Turdus merula, weiblich; Hortus Columbarium
Hauptbestandteile der tierischen Nahrung sind Regenwürmer und Käfer bis zur Größe des Maikäfers, regelmäßig werden auch Schnecken, Blutegel, Tausendfüßer, Spinnen sowie verschiedene Insektenstadien verwertet. Neben zahlreichen weiteren Wirbellosen zählen auch kleinere Wirbeltiere zum Nahrungsspektrum. Bei Nahrungsmangel werden als Ersatznahrung auch kleinere Insekten wie beispielsweise Blattläuse verwertet.
Charakteristisch für die Nahrungssuche am Boden ist das Hüpfen einer kurzen Strecke und ein anschließendes regungsloses Verharren, wobei die Amsel den Kopf schief hält und eine bestimmte Stelle fixiert, um blitzschnell mit dem Schnabel zuzustoßen. Zu beobachten sind auch Amseln, die dürres Laub mit hastigen Pickbewegungen erfassen, umdrehen und beiseite werfen. Herabgefallene Beeren oder Früchte werden vom Boden aufgenommen, seltener auch von Bäumen oder Sträuchern gepickt, oder manchmal sogar in einem kurzen Rüttelflug abgerissen.
Amseln trinken selten, da die aufgenommene Nahrung meist ausreichend Wasser enthält. Beim Trinken begeben sie sich oft bis zum Bauch in seichtes Wasser und tauchen den Schnabel ein.
Amsel - Turdus merula, männlich; Hortus Columbarium
Stadtamseln sind bei der Nahrungssuche deutlich näher dem Menschen, als die ländlichen Exemplare. In der Stadt werden auch Blumenkübel, Grabanlagen und Gärten durchwühlt, was mitunter zu einer gewissen Diskrepanz der Beteiligten führt.
Im Regelfall werden Amseln im Frühjahr, am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Innerhalb einer Brutsaison führen Amselpaare größtenteils eine monogame Beziehung. Bei Standvögeln scheint der Zusammenhalt der Paare fester und auch mehrere Brutperioden zu überdauern, dennoch sind bei etwa 18 Prozent der Jungen die aufziehenden Amselmännchen nicht die Väter. Amseln gehören zu den Frühbrütern. In Mitteleuropa gibt es die ersten Bruten Ende Februar oder Anfang März. Zwei bis drei Jahresbruten sind hier die Regel, letzte Bruten sind bis Ende August möglich. In manchen Teilen des Verbreitungsgebiets gibt es nur zwei Jahresbruten.
Der Aktivitätsbeginn liegt während der meisten Jahreszeiten während der Morgendämmerung, das Aktivitätsende während der Abenddämmerung. Zwischen Februar und Ende Juni ist allerdings von mitteleuropäischen Amseln schon weit vor Beginn der Morgendämmerung ein Zetern zu vernehmen; im Juli und Juni sowie mitten im Winter endet die Aktivität bereits bei oder sogar vor Sonnenuntergang. Witterungsabhängige Helligkeitsunterschiede sowie künstliche Lichtquellen beeinflussen die Aktivitätsdauer.
In Europa ist der Anteil der ziehenden Individuen im Norden und Osten am höchsten. In Mitteleuropa liegt die Zahl der wegziehenden Amseln bei 25 Prozent. Der Zug erfolgt vorwiegend in südwestlicher Richtung, die ziehenden Amseln verstärken im Winter die Populationen im Westen und Süden Europas. Die Brutvögel Baden-Württembergs überwintern beispielsweise in Norditalien, Nordspanien und vor allem in Südwest- und Südfrankreich, bevorzugtes Winterquartier ist das untere Rhônetal.
Im Siedlungsgebiet ist der Anteil ziehender Amseln niedriger als bei Waldamseln. Außerdem ziehen weniger Männchen als Weibchen, ältere Männchen bleiben noch häufiger im Brutgebiet. Der Bruterfolg bei nicht ziehenden Männchen ist zudem größer als bei den ziehenden. Diese Indizien legen nahe, dass ein für Teilzieher typisches Gleichgewicht der Strategien besteht: Im Brutgebiet bleibende Vögel haben eine höhere Mortalitätsrate im Winter, dafür können sie aber bessere Brutreviere besetzen. Eine zwischen 1998 und 2000 im Raum München durchgeführte Studie deutet darauf hin, dass die geringere Zugbereitschaft der Männchen im Siedlungsgebiet bereits genetisch bedingt sein könnte.
Im Juli sind in Mitteleuropa erste Zugbewegungen zu erkennen, dabei handelt es sich aber wohl vorwiegend um nachbrutzeitliche Dispersion. Verstärkter Zug ist vor allem in der zweiten Septemberhälfte festzustellen, der Hauptdurchzug findet Mitte Oktober statt. Ende Oktober nehmen die Zugbewegungen deutlich ab und enden im November. In den Wintermonaten kann bei den nicht fortgezogenen Vögeln während extremer Witterung eine Kälteflucht stattfinden. Die heimziehenden Amseln treffen in Mitteleuropa zwischen Mitte Februar und Mitte April ein.
Amseln ziehen hauptsächlich nachts oder in den frühen Morgenstunden. Der Zug erfolgt in kleinen Etappen mit häufigen, aber kurzen Pausen. Das Wetter beeinflusst das Zugverhalten vergleichsweise wenig. Dabei werden von ziehenden Amseln auch die Nordsee, das Mittelmeer sowie die Alpen überflogen.
Das Brutgebiet in Europa weist außer dem hohen Norden und dem äußersten Südosten keine größeren Verbreitungslücken auf. In Mitteleuropa verlässt ein Teil der Vögel im Winter das Brutgebiet und zieht nach Südeuropa oder Nordafrika.
Ursprünglich war die Amsel ein Waldvogel, wo sie auch heute noch anzutreffen ist. Im 19. Jahrhundert begann sie über siedlungsnahe Parks und Gärten bis in die Stadtzentren vorzudringen und ist zum Kulturfolger geworden. Ihre Nahrung suchen Amseln vorwiegend am Boden. Sie ernähren sich überwiegend von tierischer Nahrung, meist Regenwürmer oder Käfer. Abhängig von der Verfügbarkeit steigt der Anteil gefressener Beeren und Früchte. Amseln sind Freibrüter und nisten vorwiegend in Bäumen und Sträuchern.
Amseln sind flexible und anpassungsfähige Allesfresser, aber während des ganzen Jahres zumindest auf geringe Mengen tierischer Nahrung angewiesen. Wenn Letztere knapp oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu beschaffen ist, spielen Beeren und Früchte eine größere Rolle. Der Anteil an Beeren und Früchten von Ziergehölzen ist vergleichsweise hoch. Die Früchte werden vorwiegend nach der Reihenfolge des Heranreifens und nach dem Zuckergehalt gewählt. Der Anteil fleischiger Früchte erreicht von Oktober bis November seinen Höhepunkt, in Weinbergen und Obstplantagen kann es während dieser Zeit zu größeren Ansammlungen von Amseln kommen. Im Winter stellen in Europa die Früchte des Efeus meist die einzige noch verbliebene pflanzliche Nahrung dar. Bei Nahrungsmangel nutzen Amseln im Siedlungsgebiet das Angebot der Winterfütterung, auch werden Sämereien in größeren Mengen aufgenommen, aber diese werden wie die Samen aufgenommener Früchte kaum verdaut. Amseln suchen auch in Abfällen nach Nahrung.
Amsel - Turdus merula, weiblich; Hortus Columbarium
Hauptbestandteile der tierischen Nahrung sind Regenwürmer und Käfer bis zur Größe des Maikäfers, regelmäßig werden auch Schnecken, Blutegel, Tausendfüßer, Spinnen sowie verschiedene Insektenstadien verwertet. Neben zahlreichen weiteren Wirbellosen zählen auch kleinere Wirbeltiere zum Nahrungsspektrum. Bei Nahrungsmangel werden als Ersatznahrung auch kleinere Insekten wie beispielsweise Blattläuse verwertet.
Charakteristisch für die Nahrungssuche am Boden ist das Hüpfen einer kurzen Strecke und ein anschließendes regungsloses Verharren, wobei die Amsel den Kopf schief hält und eine bestimmte Stelle fixiert, um blitzschnell mit dem Schnabel zuzustoßen. Zu beobachten sind auch Amseln, die dürres Laub mit hastigen Pickbewegungen erfassen, umdrehen und beiseite werfen. Herabgefallene Beeren oder Früchte werden vom Boden aufgenommen, seltener auch von Bäumen oder Sträuchern gepickt, oder manchmal sogar in einem kurzen Rüttelflug abgerissen.
Amseln trinken selten, da die aufgenommene Nahrung meist ausreichend Wasser enthält. Beim Trinken begeben sie sich oft bis zum Bauch in seichtes Wasser und tauchen den Schnabel ein.
Amsel - Turdus merula, männlich; Hortus Columbarium
Stadtamseln sind bei der Nahrungssuche deutlich näher dem Menschen, als die ländlichen Exemplare. In der Stadt werden auch Blumenkübel, Grabanlagen und Gärten durchwühlt, was mitunter zu einer gewissen Diskrepanz der Beteiligten führt.
Im Regelfall werden Amseln im Frühjahr, am Ende des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. Innerhalb einer Brutsaison führen Amselpaare größtenteils eine monogame Beziehung. Bei Standvögeln scheint der Zusammenhalt der Paare fester und auch mehrere Brutperioden zu überdauern, dennoch sind bei etwa 18 Prozent der Jungen die aufziehenden Amselmännchen nicht die Väter. Amseln gehören zu den Frühbrütern. In Mitteleuropa gibt es die ersten Bruten Ende Februar oder Anfang März. Zwei bis drei Jahresbruten sind hier die Regel, letzte Bruten sind bis Ende August möglich. In manchen Teilen des Verbreitungsgebiets gibt es nur zwei Jahresbruten.
Der Aktivitätsbeginn liegt während der meisten Jahreszeiten während der Morgendämmerung, das Aktivitätsende während der Abenddämmerung. Zwischen Februar und Ende Juni ist allerdings von mitteleuropäischen Amseln schon weit vor Beginn der Morgendämmerung ein Zetern zu vernehmen; im Juli und Juni sowie mitten im Winter endet die Aktivität bereits bei oder sogar vor Sonnenuntergang. Witterungsabhängige Helligkeitsunterschiede sowie künstliche Lichtquellen beeinflussen die Aktivitätsdauer.
In Europa ist der Anteil der ziehenden Individuen im Norden und Osten am höchsten. In Mitteleuropa liegt die Zahl der wegziehenden Amseln bei 25 Prozent. Der Zug erfolgt vorwiegend in südwestlicher Richtung, die ziehenden Amseln verstärken im Winter die Populationen im Westen und Süden Europas. Die Brutvögel Baden-Württembergs überwintern beispielsweise in Norditalien, Nordspanien und vor allem in Südwest- und Südfrankreich, bevorzugtes Winterquartier ist das untere Rhônetal.
Im Siedlungsgebiet ist der Anteil ziehender Amseln niedriger als bei Waldamseln. Außerdem ziehen weniger Männchen als Weibchen, ältere Männchen bleiben noch häufiger im Brutgebiet. Der Bruterfolg bei nicht ziehenden Männchen ist zudem größer als bei den ziehenden. Diese Indizien legen nahe, dass ein für Teilzieher typisches Gleichgewicht der Strategien besteht: Im Brutgebiet bleibende Vögel haben eine höhere Mortalitätsrate im Winter, dafür können sie aber bessere Brutreviere besetzen. Eine zwischen 1998 und 2000 im Raum München durchgeführte Studie deutet darauf hin, dass die geringere Zugbereitschaft der Männchen im Siedlungsgebiet bereits genetisch bedingt sein könnte.
Im Juli sind in Mitteleuropa erste Zugbewegungen zu erkennen, dabei handelt es sich aber wohl vorwiegend um nachbrutzeitliche Dispersion. Verstärkter Zug ist vor allem in der zweiten Septemberhälfte festzustellen, der Hauptdurchzug findet Mitte Oktober statt. Ende Oktober nehmen die Zugbewegungen deutlich ab und enden im November. In den Wintermonaten kann bei den nicht fortgezogenen Vögeln während extremer Witterung eine Kälteflucht stattfinden. Die heimziehenden Amseln treffen in Mitteleuropa zwischen Mitte Februar und Mitte April ein.
Amseln ziehen hauptsächlich nachts oder in den frühen Morgenstunden. Der Zug erfolgt in kleinen Etappen mit häufigen, aber kurzen Pausen. Das Wetter beeinflusst das Zugverhalten vergleichsweise wenig. Dabei werden von ziehenden Amseln auch die Nordsee, das Mittelmeer sowie die Alpen überflogen.