Auch wenn ich mich damit des Convenience-Gärtnerns schuldig gemacht habe, habe ich jetzt im Hochsommer ein Beet neu gestaltet. Ich muß meine Energie und Motivation nutzen, wenn sie da ist – und bei uns in der Region ist dieser Sommer bislang so feucht, daß ich mich traue, das dann jetzt zu machen.
Das Beet war früher eine Senke mit Rasen vor einem Syringa-Flieder. Dann habe ich Erde aufgeschüttet und ein Beet gemacht. Planmäßig sollte der Flieder schon seit Jahren weg. Vorletztes Jahr gab es größere Wühlmausschäden und letztes Jahr ist das Beet verwildert.
Jetzt habe ich mich den Resten angenommen und ein neues Magerbeet angelegt. Damit ist aus der ursprünglichen Senke inzwischen eine leichte Anhöhe geworden. Schotter war nicht zur Hand, auf den habe ich verzichtet.
Ganz fertig bin ich noch nicht, aber der wichtigste Teil ist geschafft. Vor allem: der Flieder ist endlich weg. Nur muß ich gucken, ob der auch verschwunden bleibt, meine Methode war etwas abenteuerlich

Ich habe den Flieder niedrig abgesägt und auf die Stammreste und im weiteren Umfeld Erde aufgeschüttet. Darauf kam eine dicke Hanffilzmatte. Angeblich langsam verrottend und ein gutes Unkrautvlies. Darauf kam Rindenhumus, und darauf ein Totholzhaufen. Ich bin gespannt, ob das was wird, oder ob ich den Totholzhaufen nächstes Jahr wieder aufmachen muß, um den Flieder doch "richtig" zu entsorgen...
Im Beet sind neu: Sorten heimischer Nelken, Gelbe Skabiose, Goldhaar-Aster (auch heimisch, obwohl der Name nicht so klingt), Rote Bergflockenblume. Noch gepflanzt werden Gemeines Leinkraut und Skabiosen-Flockenblume, sowie zum Rand hin Stockrosen. Umzügler aus anderen Gartenecken sind Färber-Hundskamille und Schafgarbe. Noch vorhanden war ein Ochsenauge und ein Steppensalbei, letzteren habe ich noch durch einen neuen ergänzt. Im vorderen Bereich, kaum zu erkennen, zahlreiche Sedum album-Ableger, die dort als Bodendecker zwischen den übrigen Pflanzen dienen sollen. Und ein Rosmarin hat da Platz gefunden – eine dieser Sorten, die als leidlich winterhart beworben werden. Wir werden sehen...
Im Beet sind auch Wilde Karden, die da eigentlich nicht hingehören. Sie dürfen noch blühen, und wenn sie sich geschickt aussäen, dürfen auch neue kommen, aber eigentlich sind sie da unpraktisch. Am Totholz wächst Seifenkraut, das ich aber stark zurückschneiden musste. Am Rand geblieben sind Fetthennen, Gelbe Schafgarbe, Riesen-Katzenminze und Kissenaster, und eine Kokardenblume konnte ich mir nicht verkneifen

Am anderen Rand Bergminzen, Quirlblättriges Mädchenauge, und irgendwann von selbst gekommener Wald-Ziest, der da viel zu sonnig steht und bald umzieht. Eine alte Pfingstrose und Christrosen stehen auch noch rum. Die Christrosen stehen eigentlich auch zu sonnig, aber waren schon vor uns da und scheinen es gut auszuhalten.
Nach hinten raus Brennesseln und Gras – die Fläche wird im Herbst abgedeckt und soll im kommenden Frühjahr dann mit Wildblumen besät zur Wildwiese werden.
Erster Schritt:
Zweiter Schritt, mit "Fliederhügel":
Stand jetzt; nach rechts raus geht es dann weiter:
