Die Leichenfledderer sind schon da.
Mitte dieser Woche gab’s das erste Angebot. Freunde von mir würden – natürlich zu einem Freundschaftspreis – Gartengeräte und Werkzeug übernehmen. Und ein paar Pflanzen.
Das war zu einem Zeitpunkt, als sich wieder ein Hoffnungsschimmer für mein Projekt am Horizont zeigte. Endlich war es gelungen das Dach provisorisch zu sichern und ein neuer Dachdecker, war nicht nur zuverlässig, sondern der Überzeugung das Dach könnte - mit vertretbaren Aufwand - doch gerettet werden.
Und dann kam der Samstag und was nicht durch den Sturm zerlegt wurde, erledigte dann der Hagel.
Es wurde nicht nur das Dach weiter beschädigt, sondern auch die Pflanzen "z'amgehagelt".
Mein Natternkopf
Die Walnuss
Ich weiß, die Pflanzen erholen sich teilweise wieder, aber Lust aufs Gärtnern macht sowas nicht.
Die "positive" Seite des Hagel, der Ameisenhaufen ist sichtbar.
Und trotzdem geht völlig unbeeindruckt das tierische Leben im Garten größtenteils weiter.
Allerdings gestern, Sonntag, war vieles verlassen, keine Gelbbauchunke (die Pflanzen im Biotop liegen nach dem Hagel alle), die Erdkröte, die Schlingnatter, die Blindschleichen alle verschwunden. Wobei das Quartier der Schlingnatter/Blindschleichen durch herabfallende Dachteile zerstört wurde.
Was gestern schön war: alle vor Ort haben gewerkt. Ich, die Familie des Bauern, dem der Grund dort größtenteils gehört und auch bei der Wallfahrtskirche wurden die Schäden behoben. Und die sind enorm, nicht nur an den Gebäuden, die Wälder hat es massiv getroffen. Und trotzdem will hier niemand aufgeben, sollte ich die einzige sein?!
@Primulaveris danke für dein tolles Posting. Ich habe mich dann durch deinen Hortus Lagum Thread gelesen und einige Gemeinsamkeiten gefunden. Und du drückst sehr gut aus, was ich empfinde, so ein alter Garten, wo von den Vorbesitzern noch Spuren sind und wie bei mir dann die Natur sich sukzessive zurückgekämpft hat, ist sowas von spannend und manchmal wie Weihnachten als Kind.
Was für eine Überraschung wartet heute im Garten?
Darum wohl auch unsere Abneigung alles zu eliminieren, was nicht heimisch ist. Wobei was ist wirklich heimisch, was wurde vor Jahrhunderten eingeschleppt, was kommt durch den Klimawandel jetzt mehr zum Tragen?
Egal, wie es mit dem Garten weitergeht, ich halte mich an Reinhart Witt, der hat zu dieser Thematik ein pragmatische Einstellung.
Ein Top Artikel:
https://naturgartenplaner.de/exotisch-vs-heimisch/ laut dem z.B. meine zwei – nichtblühenden - Kirschlorbeer kein Problem darstellen.
Anyway, mein erstes "richtiges" Gartenjahr habe ich mir wirklich anders vorgestellt.