Re: Nacktschnecken
Verfasst: Fr 1. Aug 2025, 17:41
Huhu Martin,Borovinka hat geschrieben: Fr 1. Aug 2025, 09:17Outch… schnecken zerschneiden schneckenkorn? Bei mir wird auch manches zerstört durch schneckenfrass, aber es gibt alternativ zu zu solch rabiaten Taten. Es gibt viele pflanzen die schnecken grundsätzlich meiden, dann kann man viel mit schneckenzäunen eindämmen, oder hochbeete aus cortenstahl. mulchen mit leinstroh, aufstellen von holzharrassen mit grossen kieferzäpfen. übrigens wenn du schnecken zerschneidest lockt das vermehrt schnecken an und damit erreichst Du genau das gegenteil, ganz zu schweigen von dem angerichteten Leid - den kampf kannst du nur verlieren.Simbienchen hat geschrieben: Mo 27. Mai 2024, 22:08 Ich verzweifle auch gerade wieder an den Schnecken. Bin gerade mit Schere bewaffnet durch die Ertragszone gewandert und haben hunderte von Nacktschnecken zerschnitten. In Häppchen ausgelegt fallen gierig die eigenen Artgenossen drüber her, die ich dann morgen in den frühen Morgenstunden auch mit der Schere bearbeiten werde.
Meine Dicken Bohnen sehen schlimm aus. Zuerst geschwächt von den Blattläusen, die jetzt so gut wie weg sind und jetzt kommen die Schnecken. Es stehen zum Teil nur noch Stiele da. Ich bezweifle stark, dass es überhaupt noch eine Ernte geben wird. Ich habe das Gefühl, es werden von Jahr zu Jahr mehr Schnecken. Das ist eine Katastrophe! Wenn das so weiter geht, werden wir zu Schneckenkorn greifen müssen...![]()
die grossen nacktschnecken versetzte ich regelmässig auf eine grosse wiese, mulche mit leinstroh im gemüsebeet (trocknet die schnecken aus so dass sie diesen lebensraum meiden und sieht erst noch hübsch aus…) holzharassen mit grossen kieferzäpfen lockt Tigerschnecken an die verstecken sich darin tagsüber und verhalten sich territorial zu den nacktschnecken und vertreiben diese, mit schneckenkorn tötest du auch diese und der tod durch schneckenkorn ist sehr schlimm.
habe das früher auch so versucht (mea culpa ich Idiot) - seit 5 jahren nicht mehr und habe heute viel weniger braune nacktschnecken als je zuvor, ausser im Kompost aber da stören sie mich ja nicht, dafür sind viel!! mehr blindchleichen weinberg und tigerschnecken im garten als je zuvor
lege auch kleine schnittgutstellen im ganzen garten auf den wegplatten das lenkt die schnecken ab vor den jungpflanzen(weniger ausfälle) und sie lassen sich an diesen schneckenhotspots leichter einsammeln
an alle: schnecken zerscheiden hilft nicht ganz im gegenteil - schneckenkorn zerstört nicht nur nacktschnecken

Ja, beim Schneckenthema scheiden auch wieder die Geister...auch so ein Thema mit viel Potential für kontroverse Diskussionen.

Ich freue mich aber sehr zu lesen, dass du es geschafft hast, weniger Nacktschnecken im Garten zu haben.

Holzharassen kannte ich so noch nicht, vielen Dank für den Tipp.


Ja, es gibt einige wenige Pflanzen, die die Nacktschnecken verschmähen, das sind allerdings oftmals Neophyten und die versuche ich eigentlich mehr und mehr abzubauen. Zumal ich die auch nicht in die Gemüsebeete pflanzen möchte, denn dort brauche ich den Platz für die Mischkulturen. Von welchen Pflanzen sprichst du denn insbesondere ?
Mir war ziemlich klar, dass ich mich mit diesen Äußerungen selbst an den Pranger stellte, aber es nützt nix, sich darüber nicht auszutauschen. Es steht dir und allen anderen natürlich frei, das zu verurteilen! Wenn du aber den Thread weitergelesen hast, wirst du auch gelesen oder gesehen haben, dass ich vielerlei ausprobiert habe. Zumal ich in den letzten Jahren auch darauf gehofft hatte, dass sich von selbst ein Gleichgewicht einstellt, zumal ich viele verschiedene Schneckenarten im Garten habe. Das letzte Jahr war ein feuchtes und enormes Schneckenjahr, mit derart hohem Nacktschneckenaufkommen, dass sogar in den Medien darüber berichtet wurde. Ich weiß nicht, wie es sich bei euch in der Schweiz verhalten hat...?
In regenfreien Zeiten ist der Nacktschneckendruck auch erträglich, da die Schnecken trockene Zeiten einfach aussitzen, aber sobald es regnet, kriechen sie aus ihren Verstecken... massenweise!

Ich habe mittlerweile komplett von Frischmulch auf fermentierten Mulch in der Ertragszone umgestellt, was dazu führte, dass deutlich weniger Nacktschnecken in den Gemüsebeeten unterwegs sind. Ich ziehe Jungpflanzen in Massen vor, weil ich den Schneckenfraß mit einplane. Oftmals säe ich nach, weil alle Sämlinge direkt abgefressenen wurden, bevor sie zwei Zentimeter aus der Erde guckten.
Zudem arbeite ich mit Bierfallen und weiterhin zerschneiden, um Schneckenkorn nicht einzusetzen. Die toten Schnecken werden derzeit weit weg vom Gemüse vergraben. Nein, es macht mir auch keinen Spaß, Schnecken zu töten, aber sie woanders auszusetzen, verschlimmert dort die Situation....das ist auch keine Lösung!
Meine Erfahrung mit Tigerschnegel ist, dass sie wenig ( wenn überhaupt) gegen diese Massen an Nacktschnecken ausrichten können. Sie sind an den gleichen Orten (Kompost, feuchte geschützte Stellen etc) wie und mit Nacktschnecken zu finden. Sie legen ihre Gelege sogar neben die Eiergelege der Nacktschnecken, aber ich habe noch nie einen Schnegel dabei beobachten können, wie er eine andere Nacktschnecke erlegt . Ich erkenne kein Verhalten an ihnen, dass sie ihr Territorium gegen Nacktschnecken verteidigen, mag mich aber täuschen.
Dagegen konnte ich jedoch schon öfters Nacktschnecken auf Bänderschnecken beobachten. Wenn ich zwischen unseren Feldern spazieren gehe, sehe ich dieses Verhalten sehr oft...zwei bis drei Nacktschnecken auf einer Bänderschnecke.
Nacktschnecken haben einfach nicht genug Fressfeinde, die sie in Schach halten. Trotz Käfer, Vögel, Glühwürmchen, Igel und anderen, konnte sich die Populationsdichte überall ungehindert ausdehnen. Blindschleichen sehe ich hier schon lange nicht mehr. Ich habe hier mit freilaufenden Nachbarskatzen zu tun, die Blindschleichen, Eidechsen, Jungögel, Maulwurfjunge spielerisch erlegen, anstatt sich mit Mäusen zufrieden zu geben.
Wir versuchen hier eigentlich Ressourcen zu schonen und nicht jeder kann ( oder möchte ) sich Hochbeete aus Cortenstahl leisten oder zig Meter an Schneckenzäunen aufstellen. Ich möchte auf Dauer auch keine zusätzlichen fremden Mulch-Materialien von außen zuführen, ich habe letztes Jahr Miscanthus- Schnitzel ausprobiert, von denen nachgesagt wird, dass es gegen Schnecken hilft. Ich habe dafür zwei große Bigpacks mit dem Anhänger geholt, damit ich alle Beete mulchen konnte. Auch über den Miscanthus sind sie ohne Probleme geglitten, bis sie die Gemüsepflanzen erreichten. Allerdings waren es weniger als zuvor beim frischen Flächenmulch, weil sie Miscanthus nicht fressen/ mögen und der Lockstoff fehlte. Leinstroh müsste ich mir auch wieder von Außen einkaufen, das wächst nicht in meinem Garten, schon gar nicht in der Menge, die ich benötige. Ich möchte eigentlich nur das verwerten, was im eigenen Garten wächst.
Mich würde aber jetzt trotzdem die Wirkungsweise von Leinstroh interessieren....Warum trocknet Leinstroh die Schnecken aus? (mal abgesehen davon, dass das dann ein ähnlicher qualvoller Tod/ Leid für die Schnecken wäre, würde es funktionieren, ....) Nacktschnecken machen sich normalerweise sofort auf den Weg in feuchtere Gebiete, sobald 50% ihrer Körperflüssigkeiten verbraucht sind.
Insgesamt stören mich die Nacktschnecken auch nicht in anderen Bereichen des Gartens, nur wenn sie mir frisch gepflanzte neue und vor allem seltene Pflanzen abfressen. In der Ertragszone habe ich ihnen weiterhin den Kampf angesagt, denn dort wachsen meine Lebensmittel, da kenne ich keinen Spaß mehr! Es wäre mir ansonsten wahrscheinlich auch ziemlich egal und ihr Dasein als wertvolle Destruenten würde wieder in den Vordergrund rücken. Aber seitdem ich gesehen habe, dass sie Gehäuseschnecken angreifen, betrachte ich sie auch nochmal mit anderen Augen. Wenn sie in ihrer Überpopulation das Gleichgewicht stören und es sich nicht von alleine wieder einstellt, dann sehe ich Handlungsbedarf...