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Re: Hortus roboris animi et pax

Verfasst: Fr 10. Okt 2025, 13:54
von Simbienchen
Ich hatte mir dieses Jahr vorgenommen, mich noch tiefer mit der Kompostierung/ Kreislaufwirtschaft/ Fermentation und Humusherstellung ( aerob, anaerob) zu beschäftigen. Ich versuche mir für jedes neue Gartenjahr ein Thema besonders vorzunehmen, dem ich meine Aufmerksamkeit widme und mich intensiv beschäftige.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass ich ohne intensive Kreislaufwirtschaft in der Ertragszone nicht weiterkomme, weil ich einen schweren Lehmboden mit teilweise hohem Tonanteil habe, der bei Trockenheit so sehr austrocknet, dass er fest wie Beton wird. (Auch im Hinblick auf den Klimawandel und weniger, aber evtl intensiveren Regenfällen hier in unserer Gegend ist ein speicherfähiger Boden immens wichtig.)

Ihm fehlt weiterhin der Humusanteil, der ihn auflockert und Wasser speichert. Und von alleine dauert es viel zu lange, bis sich von selbst so viel Humus im und auf dem Boden entwickelt, wie ich ihn zum Anbau von gesundem Gemüse benötige. Gemüse wie Möhren, Pastinaken, Sellerie, Wurzel-Petersilie haben sich immer in meinem Boden schwer getan, in den Hochbeeten mit lockerer Erde und hohem Humusanteil andererseits, sind sie prächtig geworden.

Darum habe ich unter anderem auch das Fermentieren von anfallenden Pflanzenmaterial für mich entdeckt, von dem ich ja schon häufiger zwischendurch berichtet habe. Es ist so unglaublich toll, welche Möglichkeiten uns Gärtner gegeben sind, aus eigenen organischen Materialien unterschiedliche Verrottungsstufen herzustellen, um sie wieder sinnvoll im eigenen Garten einzusetzen. Ich habe dieses Jahr gesehen, wie positiv sich allein das schon auf die Pflanzengesundheit und das Wachstum ausgewirkt hat. Habe die Unterschiede zu normalen und fermentiertem Mulch wahrgenommen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile für meinen Garten erkannt.

Ich finde dieses Thema so wunderbar spannend und bin so fasziniert von den ganzen Zusammenhängen zwischen Humusentstehung, Mikroorganismen ( Lebensraum für unsere lebensnotwendigen minikleinen Organismen), Pilzen, Pflanzennährstoffbereitstellung, Pflanzengesundheit, Wasserspeicherung ( 10-faches seines eigenen Gewichts!) , Kohlenstoffspeicherung ( Klimaschutz, Fußabdruck ) und vielem mehr, was alles mit dem Thema "Humus" zusammenhängt, dass ich mir zwei weitere unterschiedliche Komposter gekauft habe, um das wunderbare " Gold des Gärtners" herstellen und damit meine Humusproduktion außerhalb der Beete beschleunigen zu können. Darin können sich auch unsere wertvollen Kompostwürmer ohne Gegenspieler ( Maulwurf etc...) wunderbar vermehren. Sozusagen auch Regen- und Kompostwurmlebensraum.

Im Moment macht mir die Kreislaufwirtschaft richtig Spaß :hurra