Die Fläche ist ca. 40qm groß, wobei das ein Mittelwert ist. Oben ist sie heckenklassisch vier Meter, unten nur 1,6m breit bei 16m Länge. Zum Zaun hin lasse ich vorschriftsmäßig einen Meter, zum Weg innerhalb des Gartens einen halben Meter Platz.
In Vorbereitung grabe ich ein Mal um, auch wenn ich das nicht gut finde. Sicherlich wäre es förderlicher, Pflanzenkohle, Urgesteinsmehl etc. einen Meter tief einzuarbeiten, aber der Aufwand an Ressourcen, Maschinen und Geld sind es mir nicht wert. Ich werde meinen Mann mehrmals lieb anschauen, ob er noch ein paar Schubkarren Mist vom ca. 1km entfernten Pferdehof holt. Mulch hole ich von der Blumenwiese und vom Dachboden. Da hatte der Opa meines Mannes Heu gelagert. Bisher hat noch nichts gebrannt, aber das Material wird immer älter, trockener. Wir wollten dort ohnehin einmal aufräumen.
Die Sämlinge von Rundherum und von den Freunden, die mir heute ihr O.K. gaben, reichen mir. In meiner Vorstellung entwickelt sich im Lauf von Jahrzehnten daraus eine Hecke: Bäume werden nach und nach entnommen, sodass die verbleibenden dicker werden. Die meisten enden dann irgendwann als Nutzholz. Drei bis vier sollen als Schattenspender stehen bleiben. Da verlasse ich dann die klassische Miyawaki-Theorie.
Bei einer "richtigen" Hecke von 4m Breite und 15m Höhe konnte sich SchwieVa nichts vorstellen. Zumindestens schwieg er. Vermutlich kriegen sie Panik angesichts eines Monsterwürfels, weil man Hecken ja schneiden muss. Mein Mann sieht eher die Schwierigkeit darin, sie vom Mähen abzuhalten. Gras darf ja nicht hoch wachsen. Um das Risiko zu minimieren, grabe ich um.
Meine Informationen: Ich belas mich auf der Seite des Miya e.V. und schaute auch diverse Yout-Tube-Videos zum Tiny Forest, zu Humusaufbau u.ä. Ich fühle mich mit Wissen hinreichend bestückt, um das Projekt zu wagen. Ich werde ja auch anderweitig mit Informationen geflutet. Mein Hirn braucht auch mal eine Pause und v.a. die Bestätigung in der praktischen (handwerklichen) Umsetzung.
Bodenbearbeitung/ Bodenaustausch: In der Fb-Gruppe habe ich ein Mantra, wenn wieder einmal jemand nach Korngrößen von Schotter und Sand für ein Magerbeet fragt: "Pflanzen wachsen in deinem vorhandenen Boden. Informiere dich über standortgerechte Pflanzen statt eines ressourcenintensiven Austausches!" Ich wundere mich immer wieder über die Autoritätsorientierung/ -hörigkeit von angeblich all so kritischen Mitmenschen. Markus Gastl und Autorität schließen sich für mich auch irgendwie aus. Daneben gibt es noch die Überlegung zum Raubbau an Natur und Landschaft in Stein- und Sandbrüchen. Recycelter Beton ist eine großartige Sache - für Fundamente. Unter Pflanzen möchte ich den nicht haben.
Ich hänge mal meinen Plan an. Der Gartengott wird mich da eh wieder überraschen.
Die langen Streifen (gelb, rot, blau) stehen für die Leitgehölze, die dann als Hecke stehen bleiben. Gelb steht für Holunder, Hartriegel und Hundsrosen. Zwischen zwei Leitgehölze kommen zwei Bäume. In den halben Meter zum inneren Weg setze ich Johannis-, Stachel- und Erdbeeren. Als Unterpflanzung kommen Bärlauch, Krokusse und Pfennigkraut zum Einsatz.