Ich bin ja auch kein Kompostspezialist und beschäftige mich gerade erst richtig intensiv mit diesem komplexen Thema, darum ist es schwierig, dir jetzt sagen zu können, warum dein "Resultat" so aussieht.

Humine Anteile sind aber doch schon gut erkennbar...
Kompostentstehung ist von so vielen Faktoren abhängig, aber ich glaube wirklich, dass deine Bakterien und Pilze die huminen Stoffe über die lange Lagerzeit aufgezehrt haben, darum hast du wahrscheinlich weniger humose Anteile. Ich habe das bei mir auch immer wieder mal beobachtet, dass die Humusschicht verschwindend gering war, weil einfach alles aufgebraucht wurde und auch andere Gartenhelfer wie Würmer, Asseln, Tausendfüßler, Engerlinge und Spinnentiere in den Kompost eingezogen sind, dadurch verändert sich natürlich auch die Eigenschaft des Komposts und manches wandert direkt in tiefere Schichten des Bodens.
Ich kann dir jetzt nur sagen, wie ich - mit meinem derzeitigen Wissenstand - an deiner Stelle weiter fortfahren würde ...
Dein Boden besitzt alle Microbiologie, die du für eine gute Kompostwirtschaft brauchst. An der Stelle haben sich die Bakterien durch das Pflanzenmaterial vom letzten Herbst bis jetzt gut vermehrt, daher würde ich dieses Kompostmaterial jetzt als Starter einsetzen. Nochmal an gleicher Stelle direkt einen großen Komposthaufen schichtweise unter Beachtung des C:N- Verhältnis aufsetzen und zwischen den Schichten immer eine dünne Schicht von dem "alten" Kompost dazwischen geben, damit eine Heißrotte entsteht. Danach brauchst du die Umbauphase der Hauptrotte, in dieser Phase werden die Humusstoffe aufgebaut. In der anschließenden Nachrotte werden schwer abbaubare Substanzen im Kompost mineralisiert und zum Teil in Humusstoffe umgewandelt. Dann aber die Rotte nicht vergessen und nach Ablauf der Rottephasen umsetzen und/ oder in den Beeten verarbeiten.
Wichtig ist im weiteren Verlauf zur Vererdung die Bepflanzung. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird der reife Kompost später in den Beeten nur im Zusammenhang mit den Beetpflanzen weiter zu Dauerhumus umgesetzt. Da laufen dann weitere microbielle Abbauphasen in Symbiose mit den Pflanzen ab. Viele viele weitere Prozesse....
Ich glaube, dass wir noch viel sowohl über Kompostentstehung als auch -wie reifer Kompost bis zum Dauerhumus- in unseren Beeten entsteht, lernen müssen...
Vielleicht gibt es unter uns hier schon einige richtige Kompostspezialisten, die ihre Erfahrungen gerne mit uns tauschen und ihr Wissen teilen
Das wäre echt toll...!!!