You are currently viewing Gartenbaumläufer – Certhia brachydactyla
Gartenbaumläufer; Hortus Columbarium

Gartenbaumläufer – Certhia brachydactyla

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrag veröffentlicht:11. Oktober 2022
  • Beitrags-Kategorie:Tiere
Gartenbaumläufer; Hortus Columbarium

 

Der Gartenbaumläufer ist eine Vogelart der Gattung der Eigentlichen Baumläufer, aus der Familie der Baumläufer. Er ist in weiten Teilen Mitteleuropas ein verbreiteter Brutvogel, der vor allem im Tiefland anzutreffen ist.

Der Gartenbaumläufer ähnelt seinem Verwandten, dem Waldbaumläufer, im Aussehen so sehr, dass beide kaum voneinander zu unterscheiden sind. Bei Freilandbeobachtungen werden in der Regel die Lautäußerungen herangezogen, um die beiden Arten auseinanderzuhalten. Typisch für den Gartenbaumläufer ist Klettern an Baumstämmen, bei dem er sich mit dem langen Schwanz abstützt und sich in kleinen Sprüngen aufwärts bewegt. Er ist dabei besonders häufig an Laubbäumen wie Eichen, Eschen und Ulmen zu beobachten, die eine besonders tief zerfurchte Rinde aufweisen.

Das Verbreitungsgebiet des Gartenbaumläufers ist West- und Mitteleuropa, die Ostgrenze liegt etwas östlich der Ostgrenze Polens und an der westlichen Schwarzmeerküste. Er brütet außerdem in Südeuropa, im Westen Kleinasiens sowie in Nordafrika. Er fehlt in Großbritannien und Irland sowie im Norden Dänemarks. Auch auf der iberischen Halbinsel fehlt er in weiten Teilen des Landesinneren.

Der Gartenbaumläufer bevorzugt Laubwälder, Parks und Gärten mit vielen Obstbäumen. Er ist auch in Alleen, Feldgehölzen und Streuobstwiesen anzutreffen. Er überwintert als Standvogel in Mitteleuropa und ist Strichvogel und Kurzstreckenzieher.

Mit ihrem Gefieder sind Baumläufer ideal an die Rinde der Bäume angepasst, wo sie gut getarnt auf Nahrungssuche gehen. Für die Futtersuche bevorzugt der Gartenbaumläufer vor allem Laubbäume mit besonders tiefer, borkiger Rinde, die er nach Nahrung absucht. Diese besteht aus Insekten, Spinnen, Käfern und Larven, welche er an und unter der Baumrinde findet. Er ernährt sich auch von Samen, die insbesondere im Winter einen größeren Teil seiner Nahrung ausmachen können.

Anders als der Kleiber kann der Gartenbaumläufer nicht kopfüber den Baumstamm hinablaufen. Er beginnt am unteren Teil des Baumes und erklimmt mit Hilfe seiner spitzen langen Krallen ruckartig und schraubig den Baumstamm. Dabei stochert er mit seinem langen, deutlich gebogenen Pinzettenschnabel in der Baumrinde nach allem Essbaren. An künstlich geschaffenen Winterfutterplätzen trifft man den Gartenbaumläufer eher selten als Gast an. Sollte er sich dennoch an einem Futterhaus einfinden, bevorzugt er fetthaltiges, weiches Winterfutter.

Die Brutzeit erstreckt sich von März bis Juli. Gartenbaumläufer ziehen ein bis zwei Bruten pro Jahr groß. Das Nest wird aus Reisig, Halmen, Moos, Tierhaaren und Federn in Baumspalten und hinter loser Rinde gebaut. Das Innere des Nestes wird mit Federn, Rindenfasern und Wolle ausgekleidet. Beide Elternvögel sind am Nestbau beteiligt. Das Weibchen legt fünf bis sieben Eier. Diese sind spindelförmig mit einer glatten, glanzlosen weißen Schale, die sehr fein rostrot oder -braun gesprenkelt oder gepunktet ist. Es brütet nur das Weibchen, die Brutzeit beträgt bis 13 bis 15 Tage. Nach 14 bis 15 Tagen verlassen die Jungen das Nest. An der Versorgung der Jungvögel beteiligen sich beide Elternvögel. Die Geschlechtsreife tritt nach einem Jahr ein.

Gartenbaumläufer sind nicht gefährdet.

Zur Werkzeugleiste springen