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Wilder Wein /Jungfernrebe

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Hallo zusammen,

ich trage mich schon seit längerem mit dem Gedanken an Fassadenbegrünung.... Am Balkon haben wir bereits Hopfen, den ich wunderschön finde und auch sehr schätze, aber ich möchte ihn glaube ich nicht näher an die Fassade setzen, da er sich sehr verbreitet und mit seinen Ausläufern teilweise die Klinker abhebt. Auserdem habe ich im Vollschattenbereich bereits eine Kletterhortensie... Diese hat nur minimalen Zuwachs, muss allerdings auch ohne Sonne zurecht kommen.  Lonicerna haben wir auch schon. Insgesamt ist unsere Fassade ziemlich nackig. Es geht momentan um die Giebelseite, sie liegt leider im Norden, abends gibt's ein paar Sonnenstrahlen. Am liebsten hätte ich ja einen wilden Wein, auch wenn er nicht heimisch ist. Allerdings haben mir schon verschiedene Leute wegen den Haftscheiben davon abgeraten. Wenn es da nur um "optische" Probleme ginge, wäre mir das nicht so wichtig... Hat jemand Erfahrung damit gemacht, ob da Putz mit runterkommt, wenn man den Wein schneidet? Wie ist denn das Wurzelwachstum so? Ich habe nur einen schmalen Drainagestreifen, den ich der Pflanze anbieten könnte. Ob es überhaupt möglich ist, da was reinzupflanzen, ohne dass dje Wurzeln irgendwas kaputt machen?🤔 Habe sogar schon überlegt, in einen Kübel zu pflanzen, aber dann brwucht man wahrscheinlich wieder einen Winterschutz. Ist das eine schwierige Entscheidung! Also falls jemand Erfahrunswerte oder Denkanstöße hat, gerne her damit!🤗

LG

Das ist der schmale Drainagestreifen... War ursprünglich mit weißen Kieseln gefüllt und wir haben Fichtenzapfen drauf verteilt...

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Hallo Marlies, bei uns rankt Parthenocissus vom Nachbarn herüber und wächst an der Fassade hoch. Wir entfernen ihn jedes Jahr, wir haben aber auch Holzfensterläden und Holzfensterrahmen, und denen tun die Haftdinger definitiv nicht gut. An der Fassade selbst kann ich es nicht beurteilen, unser Haus hat keinen Putz. Persönlich mag ich die Jungfernrebe nicht sooo sehr, ich finde sie "invasiv" und nervig und, wie du schreibst, ja nicht heimisch. Theoretisch gibt es Blüten und Beeren, aber bei dem Exemplar bei uns sehe ich da nicht viel davon. Das ist ein "fünflappiges" Exemplar. In der Umgebung gibt es jedoch dreilappigen Wilden Wein, darin summt es im Spätsommer sehr.

Die Herbstfärbung, die ja schon spektakulär schön ist, wird wohl im Schatten nicht so stark. Wie gut er im Schatten wächst, weiß ich nicht. Bei uns ist er auf der Südseite, und das Jahreswachstum ist beeindruckend, viele Meter.

Man könnte natürlich auch ganz "normales" Efeu wählen. Altes Efeu ist etwas Wunderbares! Aber um es auf Dauer gut in Schach halten zu können, ist es da auch gut, eine Rankhilfe zu haben, die es ein bisschen von der Hauswand selber abhält, denn Efeu krallt schon ganz schön, und die Äste werden richtig dick. Unserer Mauer hat Efeu nichts angehabt, es hat aber vor unserem Einzug wiederum die Fensterläden völlig massakriert. Wir haben es damals entfernt, weil wir die Mauer sehen mussten. Mit ihm leider aber auch viele, viele Vogelnester. Es muss ein toller Lebensraum gewesen sein, und es ist mir auch immer noch unangenehm... .

 

 

Marlies hat auf diesen Beitrag reagiert.
Marlies

Bekannte haben ihn als Begrünung am Haus. Wenn sie ihn minimieren, sieht man die Abdrücke seiner Haftschalen, dann auf dem Putz, was nicht jedem gefällt. Zudem er ja jedes Jahr seine Blätter fallen lässt - und sein Geflecht zeigt.

Efeu ist zwar heimisch, aber er neigt ja nicht nur zum klettern.

Es gibt nicht all zu viele heimischer Kletterer, die Norden gut abkönnen. Mit wenig Sonne - der wilde Wein kann es. Seine Beeren werden von Amseln gefressen und überall im Flug verloren, was zu seiner Verbreitung führt.

Ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, es ist deine Wahl. Man könnte auch ein Rankgerüst anbringen und andere Kletterer versuchen, die nicht wie Efeu und wilder Wein, sich versuchen fest mit der Fassade zu verbinden. Gerade in der heutigen Zeit, wo man überlegt, Häuser neu zu dämmen. Das kann, mit Blick auf die Zukunft auch in Überlegungen mit einfließen.

Marlies hat auf diesen Beitrag reagiert.
Marlies

Danke für eure Rückmeldungen! Efeu habe ich an anderer Stelle im Garten, wo er nicht ganz so viel "kaputt" machen kann. Ich halte ihn auch für eine tolle und wichtige Pflanze, aber ich habe zu viel Respekt vor ihm, als dass ich ihn an die Fassade setzen würde...😉

An ein Rankgerüst habe ich auch schon gedacht. (Aber nicht wegen Dämmung. Unser Haus ist sehr alt, da würden wir mit einer Dämmung wahrscheinlich mehr kaputt machen, als dass sie nützt.) Clematis wäre dann vermutlich ein Kandidat für den Schatten, oder? Was gäbe es denn da noch? (Hatte mit Clematis noch nie Glück🤔.)

Die Entscheidungsfindung ist sehr schwierig. Ich hätte so gerne was an dieser langweiligen leeren Fläche. Ob Blüten oder nicht, ist mir ziemlich egal🙂.

Mein Elternhaus war früher komplett mit Efeu und wildem Wein eingewachsen und ich fand das immer so schön und es war unheimlich viel Leben drin. Vielleicht liebäugle ich deshalb so mit dem Wein...🤔

Zitat von Marlies am 17. April 2023, 20:17 Uhr

Mein Elternhaus war früher komplett mit Efeu und wildem Wein eingewachsen und ich fand das immer so schön und es war unheimlich viel Leben drin. Vielleicht liebäugle ich deshalb so mit dem Wein...🤔

Das könnte ich jedenfalls zu 100% nachvollziehen! Mich haben solche bewachsenen Häuser auch schon als Kind magisch angezogen, und wenn ich mir dann noch vorstelle, selbst in so einem aufgewachsen zu sein...

Als Kind hinterfragt man ja die möglichen Nachteile nicht - mein Kopf hat irgendwann im Erwachsenenalter halt "gelernt", skeptisch bei direkt bewachsenen Fassaden zu sein, aber meine instinktive erste Reaktion ist noch immer: "Oooh, wie schön, will ich auch!"

Gilt übrigens auch für die Sache mit dem Traufstreifen. Unserer ist mir ein rechter Dorn im Auge und ich habe ihn mittlerweile ziemlich mit Töpfen, Steinen und Totholz vollgestellt. Direkt reingepflanzt hatte ich auch mal was, aber das dürfte bautechnisch nicht so klug sein, darum habe ich das meiste grummelnd wieder entfernt... und habe eigentlich sogar ein etwas zwiespältiges Gefühl, wenn überschüssiges Gießwasser hineinrinnt.

Daher die Frage von meinem "vernunftgesteuerten" Ich: willst du da wirklich sowas Tiefwurzelndes wie Jungfernrebe reinsetzen? Die Wurzeln halten ja dann Feuchtigkeit ganz nah am Mauerwerk, also bewirken genau das Gegenteil von dem, was der Traufstreifen eigentlich soll... oder? :?

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris

 Ob Blüten oder nicht, ist mir ziemlich egal🙂.

Schon mal an Kiwi´s gedacht? Braucht zwar ein Rankgerüst, und für Früchte auch Sonne - aber tolle Kletterpflanze. Oder du setzt auf einjähriges, was gern jedes Jahr erneut erobert. Ähnlich wie Hopfen.

Auch Rosen, können 10m machen am Gerüst, Bobby James oder Paul Himalayan Musk. Ob sie dort zur Blüte kommt - möglich.

Träume und Wünsche sollte man sich erfüllen, auch wenn man einiges evtl. testen muss, bis es zu dir passt. Und Simone hat doch geschrieben, das der wilde Wein mit drei Finger-Blättern, dafür ein klein wenig besser wäre

 

 

Marlies hat auf diesen Beitrag reagiert.
Marlies

Zum wilden Wein ein paar Erfahrungen. Wir haben beide Sorten, den mit den fünf Fingern am Haus und mit drei an der Scheune.

Das Haus hat sowohl Putz als auch Holz an der Fassade (altes Fachwerkhaus) und ich schneiden den Wein am Haus jedes Jahr auf 2 Metern Höhe ab. Grund ist, dass sich die Ranken nicht irgendwie unters Dach schieben und dort etwas zerstören. Die Haftfüße sieht man natürlich, aber das die Ranken recht dünn und biegsam sind, lassen sie sich gut runterziehen und haben da bisher auch nichts zerstört. Bis zum Herbst hat der Wein auch immer wieder die gesamte Fassade erobert. Die Fenster muss ich über Sommer immer wieder freimachen. Er hat auch überhängende lange Triebe, die von der banachbarten Felsenbirne hängen. Das ist wirklich hübsch. Die Herbstfärbung ist wirklich spektakulär, aber hält nur kurz. Dass die Vögel ihn weiterverbreiten, stimmt. Ich finde immer mal wieder kleine Sämlinge im Garten.

An der Scheune haben wir den anderen mit den dreigezackten Blättern. Der ist nicht ganz so wuchsfreudig, wird aber auch alle paar Jahre in ungefähr 4 Metern Höhe abgeschnitten. Da er dort nur auf Steinen wächst, kannst ich zum zerstören von Putz nichts sagen. Die Herbstfärbung ist richtig toll und hält durch die dickeren Blätter etwas länger. Im Sommer summt und brummt es in den Blüten und im Winter sind die Beeren bei den Vögeln sehr beliebt. Von diesem Wein habe ich in unserem Garten noch keine Ableger gefunden.

Wenn es Wein sein soll, dann würde ich eher den mit den dreigezackten Blättern nehmen.

Noch zum Efeu: Wir hatten früher auch Efeu an der Fassade. Er rankte an einem Pfosten am Balkon hoch und hat sich von dort überallhin verbreitet. Nachdem wir ihn unter dem Balkon entfernt hatten, mussten wir dort neu streichen und zum Teil auch den Putz ausbessern. Wir haben noch Efeu an der Garagenwand. Dort wächst er direkt auf den Steinen hoch und wenn ich dort etwas entferne, ist es kein Problem bezüglich Zerstörung. An die Hausfassade würde ich ihn mir allerdings nicht setzen. Ich weiß auch nicht, inwiefern er sich tatsächlich mit einem Abstandsgitter bändigen lässt. Denn wenn sich ein Trieb durchschiebt und die Wand berührt, macht er sich da fest. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass das klappt.

Primulaveris hat auf diesen Beitrag reagiert.
Primulaveris
Zitat von Tillivilla am 17. April 2023, 22:33

Gilt übrigens auch für die Sache mit dem Traufstreifen. Unserer ist mir ein rechter Dorn im Auge und ich habe ihn mittlerweile ziemlich mit Töpfen, Steinen und Totholz vollgestellt. Direkt reingepflanzt hatte ich auch mal was, aber das dürfte bautechnisch nicht so klug sein, darum habe ich das meiste grummelnd wieder entfernt... und habe eigentlich sogar ein etwas zwiespältiges Gefühl, wenn überschüssiges Gießwasser hineinrinnt.

Daher die Frage von meinem "vernunftgesteuerten" Ich: willst du da wirklich sowas Tiefwurzelndes wie Jungfernrebe reinsetzen? Die Wurzeln halten ja dann Feuchtigkeit ganz nah am Mauerwerk, also bewirken genau das Gegenteil von dem, was der Traufstreifen eigentlich soll... oder? :?

Ja, da sagst du was Wahres.... Ich hatte mich das auch schon gefragt und dann überlegt, ob nicht das Gegenteil der Fall sein könnte?🤔 Also dass eine Pflanze da Feuchtigkeit rauszieht, was ja wiederum gut wäre... Aber vermutlich wäre ein Kübel tatsächlich die sicherere Wahl...

Zitat von Malefiz am 18. April 2023, 9:28 Uhr

 Ob Blüten oder nicht, ist mir ziemlich egal🙂.

Schon mal an Kiwi´s gedacht? Braucht zwar ein Rankgerüst, und für Früchte auch Sonne - aber tolle Kletterpflanze. Oder du setzt auf einjähriges, was gern jedes Jahr erneut erobert. Ähnlich wie Hopfen.

Auch Rosen, können 10m machen am Gerüst, Bobby James oder Paul Himalayan Musk. Ob sie dort zur Blüte kommt - möglich.

Träume und Wünsche sollte man sich erfüllen, auch wenn man einiges evtl. testen muss, bis es zu dir passt. Und Simone hat doch geschrieben, das der wilde Wein mit drei Finger-Blättern, dafür ein klein wenig besser wäre

 

 

Kiwis hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Können die denn wettertechnisch ein bisschen was ab? (Oberfranken kann manchmal ganz schön kalt sein😉) Gehen die auch im Kübel?

An der Stelle mal ein dickes Danke, dass ihr mir alle so viel Input gebt!🤗

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