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Wen streicheln, wen essen? (Achtung, ist lang und möglicherweise arbeitsintensiv!)

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Hallo liebe Mitstreiter/innen,

ich muss sagen, jetzt bin ich komplett verunsichert. Vielleicht könnt ihr mir mit vereinten Kräften helfen. Ich habe mal beim Gartenrundgang überlegt, was ich denn an „heimischen Pflanzen“ haben könnte und eine Liste gemacht. Ich gebe zu, sie ist lang und unkundig. Habe auch so gar keine Lust, jetzt noch lateinische Namen zu recherchieren und finde das auch eher unpassend...wenn es denn einheimische Pflanzen sein müssen, dann sollte wohl eigentlich der einheimische Name genügen, oder? Bisher hab ich mich einfach über alles gefreut, was in meinem Problemgarten (viel Schatten, wenig Wasser, „schlechter, verdichteter Boden“) wächst. Hier die Liste (und nein, ich reiße nichts raus, aber vielleicht kann ich einige Sachen eher eindämmen und andere befördern):

  1. Akelei
  2. Aster (hohe, Sommer)
  3. Apfelrose (Wildrose)
  4. Beifuss
  5. Beinwell
  6. Bauernpfingstrose
  7. Brennessel
  8. Buchsbaum
  9. Bergenie
  10. Boskop
  11. Berufkraut
  12. Bauernjasmin (Pfeifenstrauch?)
  13. Christrose (helleborus niger)
  14. hab ich nichts mit D? Anscheinend nicht :-)
  15. Efeu
  16. Eibe
  17. Ehrenpreis
  18. Eberraute
  19. Eibisch
  20. Fingerhut
  21. Felsenbirne
  22. Frauenmantel
  23. Funkie
  24. Franzosenkraut (ja...allein schon der Name!)
  25. Flieder
  26. Fetthenne
  27. Gänseblümchen
  28. Günsel
  29. Gundermann
  30. Glockenblume (Polster)
  31. Glockenblume (etwas höher, sehr fein)
  32. Geißblatt (lonicera henrii und americana???)
  33. Habichtskraut gelbes und oranges
  34. Hasenglöckchen
  35. Hängeulme
  36. Hohlzahn, stacheliger
  37. Holunder, schwarzer
  38. Hechtrose
  39. Immergrün
  40. Jakobskreuzkraut :-D naa? Heimisch?
  41. Kapuzinerkresse
  42. Kronenlichtnelke
  43. Karde
  44. Löwenzahn
  45. Lichtnelke, rosa
  46. Lerchensporn, hohler
  47. Malve, eher Moschus-
  48. Mutterkraut, ungefüllt
  49. Maiglöckchen
  50. Maggikraut
  51. Melisse (Klosterfrau)
  52. Nachtkerze
  53. Narzissen, alle möglichen
  54. Nelkenwurz
  55. Oregano (ja, ich kann's mir denken...nur damit ich auch was mit O habe ;-)
  56. Phlox
  57. Perlblümchen (Traubenhyazinthen)
  58. Pfennigkraut
  59. Pfingstnelke
  60. Rainfarn
  61. Rainkohl (lapsana communis)
  62. Schneeglöckchen
  63. ja, ich kann mir denken, dass ihr langsam schwächelt, aber da solltet ihr nun auch durch :-D wir sind ja schon bei S...leider kommt jetzt noch das dicke Ende. Ihr braucht ja nur mit ja/nein antworten.
  64. Scharbockskraut
  65. Steinkraut
  66. Segge
  67. Storchschnabel, stinkender
  68. Schafgarbe
  69. Schöllkraut
  70. Taglilie
  71. Usambaraveilchen (nein! Das war ein Witz!)
  72. Veilchen, aber ganz normales
  73. Vergissmeinnicht
  74. Weidenröschen, schmalblättriges
  75. Waldmeister
  76. Weide (Sal-)
  77. Weißdorn
  78. Wolfsmilch (große und sehr kleine)
  79. Walderdbeere
  80. Weinrose
  81. Wollziest (Stachys Byzantina und niedrigerer)
  82. Zitronenverbene

Wen essen? Wen streicheln? Ich danke im Voraus für eure Hilfe. Liebe Grüße, Margret

8. Buchsbaum: Hast du noch keinen Zünsler oder den Pilz ? Meine Buchsbäume sind inzwischen 3/4 weg, die Hecke an der Terrasse kommt Ende September ganz weg, wir haben hier den Zünsler und spritzen hilft nicht. Er kommt wieder.

4. Beifuss: Den kannst du eindämmen, der kann lästig sein, wenn man ihn haben will, ist ok. Wenn nicht, auch ok.

5. Beinwell: Es gibt den Wilden und gezüchtete Sorten, die niedriger und gedrungener Wachsen. Den Wilden habe ich auch, der wird richtig imposant, wenn du ihn lässt. Ich habe ihn geteilt und versetzt und wenn er mir zu mächtig wird, grabe ich einige Wurzelstücke aus und entsorge sie. Beinwell ist eine sehr schöne wichtige Pflanze für Bienen und Hummeln. Aber wenn er einfach zu viel wird, ist es auch nicht schlimm, wenn man ihn eindämmt.

7. Brennnessel: wenn sie zu wuchtig wächst, einfach eindämmen. Brennnessel sind Raupenpflanzen und sie sind sowieso jedem Hobbygärtner ein Dorn im Auge, von daher, wer hat, freut sich. Ich habe leider nur einen kleinen Bestand im hinteren Hang, über den ich mich sehr freue.

11. Berufskraut oder so ähnlich: Wenn lästig, eindämmen. Kommt darauf an, wo es wächst.

15. Ich habe sehr viel Efeu, ein Stamm einer ehemaligen Tanne wird davon berankt. Und blüht seit diesem Jahr erstmals. Also es ist alt. Efeu wächst bei mir auch in den Ritzen unserer Mauer, die den Garten in 2 Ebenen aufteilt. Ich lasse es wachsen und schneide nur die langen Triebe ab. Darunter verstecken sich viele Insekten, wie Spinnen. Das Efeu, das in den Beeten rankt, schneide ich ab oder reiße es raus. Sonst habe ich bald einen Dornröschen-Garten und brauche die Machete.

70. Taglilie: Ich habe hohe und niedere Taglilien. Ein Insekt konnte ich noch nie daran sehen. Aber schön blühen tun sie. Wenn man mal vom Nutzen absieht. Die Sämlinge reiße ich konsequent raus und lasse nur vereinzelte Exemplare stehen, davon habe ich nicht viel.

79. Walderdbeere. Habe ich auch in den Beeten, schneide aber nur die Kindel ab. Die Mutterpflanzen lasse ich stehen. Meine Walderdbeeren schmecken sehr gut. Ich liebe sie und meine Hunde auch.

77. Weißdorn: Wohl dem, der Platz und einen Weißdorn im Garten haben darf. Wenn er zu groß wird, kannst du ihn schneiden.

Boskop: Apfel lecker ! Warum willst du den eindämmen ? Beste Kuchen- und Lagerapfelsorte. Und alte Sorte noch dazu. Ein Apfel, der schmeckt. Nicht wie die gekauften Äpfel, die nach allem schmecken nur nicht nach Äpfel.

Alle andere Pflanzen habe ich zum größten Teil auch in meinem Hortus und genieße sie. Veilchen läuten das Frühjahr ein und wenn du das wohlriechende hast, wunderbar. Auch das nicht duftende Veilchen ist sooo wunderschön.

Genieße was du hast und freu dich daran. Und deine heimischen Vögel tun das auch und die Insekten, Bienen, Hummeln, Nagetiere (Mäuse), alles was kreucht und fleucht, tut das auch.

Birgit

zu 6, gefüllt oder ungefüllt?
zu 40, reiche ich die Frage weiter an @yorela

zu 43, wilde oder behaarte?

da du eh nichts entfernen willst, sehe ich jetzt äh den Sinn nicht ganz. Also den Sinn der Frage als solches, es liest sich doch gut. Und meine Devise im Hortus ist immer noch 90% heimisch und die 10% dürfen gern auch fürs Auge sein. Wenn du von deiner Erbtante Marie-Hildegard nun eine Tellerhortesie hast, wer bin ich, das du diese entfernen sollst.

Nur überhand nehmen solls halt nicht. Weil sonst ist es eben nur ein "Garten" - und ich finde schon das Hortus eine besondere Bezeichnung ist, weil wir unserer heimischen Tierwelt das Überleben erleichtern wollen und das geht halt besser mit heimischen Beikräuter, als mit Calla, Ranunkel oder Buddleija

@birgiteva

An der Taglilie seh ich oft Schwebfliegen und die Blüten kann man essen, jede schmeckt ein wenig anderst

Ich habe morgen viel Zeit im Büro und beantworte dann sehr gerne alles! Das wird ein schöner Tag.

Zitat von Malefiz am 10. September 2019, 19:51 Uhr

@birgiteva

An der Taglilie seh ich oft Schwebfliegen und die Blüten kann man essen, jede schmeckt ein wenig anderst

Da kann und möchte ich Malefiz bestätigen. Unterschiedliche Schwebfliegenarten sind auch bei uns auf den Taglilien. Auch relativ häufig. Deshalb bleiben sie auch bei mir im Hortus. Außerdem bringen sie noch optisch Farbe ins Spiel...

Hochgeladene Dateien:
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Also deine Liste ist sehr lang und ich bin gerade nur am Tablet.

7 und 21 kannst du teilweise essen. (Von der Felsenbirne die Früchte)

Beim Berufkraut kommt es darauf an welches. Kanadisches würde ich schnell loswerden wenn ich du wäre. Das wird sehr lästig. (Kaninchen fressen es, solange es grün ist. Vielleicht wird man es so gut los)

25 der Flieder gehört wegen seines invasiven Verhaltens entweder streng kontrolliert (Aussamen verhindern) oder noch besser entfernt.

Jakobsgreiskraut ist in Mitteleuropa heimisch und wenn man nicht gerade Heu macht und es im Zaum hält, nun auch nichts, was man rigoros entfernen muss. Das ist allerdings meine Meinung.

Prinzipiell kann jede Pflanze je nach Standortbedinungen besser oder schlechter wachsen und zum Wuchern neigen. Andere samen sich dort aus, wo man sie nicht haben will. Deswegen kann es immer nötig sein, sie etwas einzudämmen. Taglilien sind zum Beispiel manchmal auch lästig und da nicht heimisch, würde ich sie in der Zahl begrenzen.

Generell gilt zu empfehlen, den Fokus auf heimische Arten zu haben. Ich schreibe momentan einen Artikel zum Thema „warum“. Werde ihn verlinken, wenn er fertig ist.

Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

Guten Morgen,

Wenn das alles in Deinem Garten wächst, dann hast Du einen reichhaltig gefüllten Garten.
Deine Liste besteht auch aus vielen Familiennamen, deshalb ist eine Beantwortung schwierig.
Glockenblumen z.B. sind so vielfältig, aber gut, das ist auch nicht wichtig.
Lass doch alles stehen, wenn es da bei Dir wächst, ist sicher auch die schöne Päonie eine Bereicherung. Jasmin und Berufskraut sind die andere Seite der Medaille.
Lässt man Buchs blühen, ist er höchst wertvoll, da er viele Insekten anzieht.

Viele Grüße von der Gartenphilosophin. Übrigens: Jeder kann etwas tun!

So ganz gemütlich war der Bürotag bisher denn doch nicht, aber jetzt:

@Birgit Eva: Ich hatte den Sch...Zünsler im vorletzten Jahr. Drei neuere Pflanzen hat er mir komplett zerstört, aber ich hatte drei sehr alte Buchsbäume (so locker als Quader geschnitten) übernommen, die hab ich einfach rigoros eingekürzt und habe es tatsächlich geschafft, sie zu retten. Mittlerweile sind sie schon wieder ziemlich dicht und fast hüfthoch. Spritzen tue ich nichts.

Beifuss will ich schon deshalb unbedingt haben, weil man mit einem Beifußblatt im Schuh viel besser wandern gehen kann und weniger schnell ermüdet.

Beinwell ist meine wichtigste Pflanze überhaupt, da ich 2 mal im Jahr bei Neumond und passendem Sternbild (Erdzeichen) Wurzeln für Beinwellsalbe ausgrabe. Es gibt nichts besseres gegen Knochen und Muskelbeschwerden. (Danach kommt direkt die von allen hier anscheinend so ungeliebte Goldrute, die uns bei Blasen- und Nierenproblemen schon manche Therapie mit Antibiotika erspart hat).

Kanadisches Berufkraut ist für mich ein absolut hübscher Auflockerer zwischen Rosen, blüht unermüdlich und viele kleine Insekten besuchen es. Welche das sind kann ich nicht sehen, sie summseln recht hektisch drauf rum.

Efeu...super...bei mir als Hecke mit vielen Vogelnestern, häufig Schwanzmeisen (diese Federbällchen liebe ich sehr)

Einen Weißdorn halte ich klein, leider hat er in den 8 Jahren noch nie geblüht.

@Malefiz: Die Pfingstrose ist gefüllt, aber eine REminiszens an Kindertage (Hähnchen und Hühnchen drin suchen ;-) Jakobskreuzkraut habe ich nur 2 bisher, wird auch von Insekten besucht, ich dachte nur, weil da auch oft so ein Böseböse-Hype drum gemacht wird. Pferde habe ich nicht. Die Karde ist wilde und ich liebe sie. Bleibt sowieso, kann im Ernstfall gegen Borrelliose helfen (falls Interesse: Wolf-Dieter Storl).

@Brunnladesch: ich war einmal schneller an der Felsenbirne als "meine" Vögel und habe 1 Glas Marmelade gekocht. Überirdisch. Brennesseln esse ich sowieso schon lange. Lästig wird mir das kanadische Berufkraut selten, s.o. Wo es nicht hinsoll, reiße ich es problemlos mit Wurzel raus.

Flieder versamt sich bei mir nicht, den hab ich viel zu gerne in der Vase ;-) (Als Gartenertrag!)

@Gartenphilosophin: der Buchs wird bei mir wohl lange nicht mehr blühen, weil ich ihn wg. des Zünslers so doll zurückgeschnitten habe.

 

Ich danke herzlich für eure Anmerkungen. Aber so ganz beantwortet ist meine Frage damit nicht. Ich wollte eigentlich wissen, wie ihr denn erkennt, was eine einheimische Pflanze ist. Ich meine, viele hier sind ja ziemlich rigoros, 90:10% ist ja eine Menge. Muss man dann nicht genau wissen, was heimisch ist? Und woran erkennt ihr das, an dem lateinischen/botanischen Namen? Und gibt es dann geschichtlich eine Zeitgrenze, ab welchem Jahrhundert der Ausbreitung in Deutschland (oder Europa???) eine Pflanze als heimisch gilt? Das möchte ich gerne mal wissen.

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