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Rosenbeet sinnvoll unterpflanzen

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Hallo zusammen,

ich bin im Besitz eines Problembeetes und habe keine Idee einer Lösung. Zwischen Haus und Strasse liegt bei uns ein Grünstreifen von ca. 10 x 2,5 m. In einer Reihe sind dort eine Art Blumenhortensienstrauch und 4 große Rosenstöcke gepflanzt. Die Rosen stammen von der Vorbesitzerin, ca. in den 80-iger Jahren gepflanzt, Sorten unbekannt. Die Rosen waren immer gestutzt und das Beet war mit irgendwelchen 0-8-15-Bodendeckern überwachsen. Die Vorbesitzerin hat es auf geheimnisvolle Weise geschafft, das ganze unkrautfrei zu halten, ich vermute aber, dass auch Chemie im Spiel war. Ich habe tapfer die Quecken entfernt, die sich nach unserem Einzug nach und nach einfanden, allerdings haben sie irgendwann gewonnen, zumal ich aufgrund der Ausmaße der Rosen irgendwann keine Lust mehr hatte, unter den Dornen herzukriechen, mich zu verletzen und mir die Kleidung zu zerreissen.  Das war vor ca. 10 Jahren. 5 Jahre lang haben wir das Beet dann einfach immer mal gemäht, Quecken und Reste der Bodendecker zusammen mit Löwenzahn und Schöllkraut. (Im Frühjahr allerdings auch Winterlinge, Schneeglöckchen, wilder Krokus und Märzenbecher.) Im Zuge eines Wie-siehts-denn hier-aus-Anfalls, habe ich dann vor 5 Jahren die Erden abgetragen, ein Unkrautfließ ausgelegt und Rindenmulch drauf verteilt. So! Sauber! Das ganze ist jetzt relativ wartungsarm, ca. 4x im Jahr ein paar Stunden Arbeit. Froh bin ich damit aber nicht, es ist halt praktisch. Aber verschwendete Fläche. Ich überlege, Fließ und Rindenmulch wieder rauszuwerfen ( bevor die Folie am Ende noch verrottet). Dann habe ich ein Beet ohne Mutterboden, ca 10 cm tiefer als die Bordsteinkante. Ein Magerbeet geht nicht wirklich, weil durch die Massen von Blüten und Blättern der riesigen Rosen ständig irgendwas runterrieselt und verrottet. Binnen drei Jahren ist da nichts mehr mager. Und ich will nicht unter den Rosen jäten. Hat vielleicht hier jemand eine Idee, was ökologisch sinnvoll zu tun ist? Vielleicht hat ja jemand ein ähnliches Problem schon gelöst? Für Tips wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße, Alexandra

Willkommen im Forum!

Dein Problem kann ich bestens nachvollziehen. Ich stand auch davor, allerdings in viel kleinerem Maßstab als Du. Bei Hauskauf zierten den Vorgarten langweilige Beetrosen, so Standardzeugs, sehr alt, langweilig und ohne ökologischen Nutzen. Immer wieder mußte ich drum herum Unkraut zupfen und haßte es. Eigentlich haßte ich auch die Rosen und zum ganzen langweiligen Vorgarten hatte ich da überhaupt keine echte Bindung. Er war halt vorhanden und benötigte eine Portion Pflege.

Das machte ich ca. anderthalb Jahre mit, weil die Rosen einfach ältere Rechte hatten als ich und schon vor mir da waren. Es dauerte seine Zeit, bis ich begriff, daß das nun MEIN Vorgarten war, den ich nach Belieben gestalten durfte. Es war nicht mehr der alte Vorgarten der Vorbesitzerin. Mir ging so richtig ein Licht auf und ich beschloß sehr energisch, daß dieser Vorgarten nun endlich meiner werden sollte!!

Als erstes grub ich all die Beetrosen aus und verschenkte sie über ein Portal. Die Nachfrage war sofort da und ich fühlte mich total erleichtert. Ich plante nur ganz grob, was passieren sollte, bestellte einige wenige Pflanzen, bekam einige geschenkt und der Vorgarten füllte sich nach und nach mit GELIEBTEN Pflanzen und wurde ökologisch immer wertvoller. Es sind zwar auch nichtheimische Pflanzen vorhanden, aber auf dem kleinen Stück Erde tobt das Leben.

Wir installierten etliche Nisthilfen für Wildbienen, eine Vogeltränke, ein Doppel-Schwalbennest, eine Bank für Topfpflanzen, das Hortus-Schild, das sogar ein  kleines Gründach bekam. Bilder findest Du in meinem Garten-Thread. Und heute liebe ich den kleinen Vorgarten über alles, schaue ganz oft vom Küchen- oder Arbeitszimmerfenster raus. Die Blüten der Aprikose sind nun dem Laub gewichen, das wilde Wiesenschaumkraut blüht, Rotkehlchen baden, Blaumeisen suchen Insekten, Kohlmeisen zwitschern munter herum. Letzte Saison wollte eine Hornissenkönigin in einem der Schwalbennester ihr Starternest bauen (ihre Nachfolgerin hat nun hinten im Garten einen nagelneuen Hornissenkasten), Spitzmäuse huschen durchs trockene Laub vom Herbst, Hummeln verköstigen sich an den Blüten der Zierquitte.

Ich bin so froh und so dankbar, daß es den Vorgarten gibt und daß er nun meine Handschrift trägt.

Mein Rat an Dich: grab die lästigen Rosen aus und verschenk sie. Wenn Du trotzdem Rosen haben möchtest - es gibt ja die tollsten Wildrosen (von höchstem ökologischen Wert!), die kaum Pflege brauchen. Dann hast Du eine größere Fläche frei, die Du nach Belieben gestalten kannst. Sie wird dann endlich DEINE Fläche sein und Du wirst sie lieben. Es muß ja nicht zwingend ein Magerbeet werden. Vielleicht kannst Du einen kleinen Teich anlegen oder eine Mini-Streuobstwiese draus machen oder Du kannst mit einem Trockenmäucherchen arbeiten. Oder Beerensträucher pflanzen und ein Gemüsebeet anlegen...

Viel Spaß!

Lena, AlexE und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
LenaAlexEKirstenDorothee

Herzlich Willkommen auch von mir

Ich sehe es ähnlich wie Tree: Offenbar machen Dich die Rosen seit einem Jahrzehnt unglücklich – höchste Zeit, was zu unternehmen!! Es ist schließlich Dein Garten und nicht der der Vorbesitzerrosen ;-)
Ein Photo wäre hilfreich, aber so ins Blaue hinein würde ich vorschlagen, die eine oder andere gut platzierte Rose stehen zu lassen (sie sind ja auch schön), aber das Gros würde ich ausgraben und verschenken (auf ebay-Kleinanzeigen bist Du die sicher binnen Minuten los), wie Tree schon schrieb. Dann wäre auch Gelegenheit, dem mageren Boden eben doch (wenn Du das magst) eine Magerwiese oder Magerbeete angedeihen zu lassen – Du wirst sprachlos sein, wie da innerhalb kürzester Zeit das Leben explodiert :-) Der wunderbare Youtube-Naturgärtner Markus Burkhardt (sehr zu empfehlen) hat mal in irgendeinem Video den Satz fallen lassen, daß die Leute ja alle in den Urlaub fahren müssen, weils daheim im Garten so langweilig ist – dem Naturgärtner passiere das nicht ;-)

tree12, AlexE und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12AlexEDorothee
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Genau, mach doch mal ein Foto :-)) !!

Was musst du denn aktuell jäten unter den Rosen? Immernoch die Quecke? Oder ist die weg?

Das wäre ja das wichtigste wenn du eine Unterpflanzung planst.

Storchenschnabel oder Lungenkraut sind niedrig, genügsam und sind eine Insektenweide im Frühjahr bis dann die Rosen anfangen.

 

Sind sie denn schön die Rosen? Gesund? Gehen da die Bienen dran? Magst du sie und willst sie behalten?

Oder könntest du die Rosen zusammen an eine Stelle pflanzen (oder die schönste aussuchen) und den Rest als Magerbeet gestalten?

Ohne Mutterboden und 5 Jahre abgedeckt mit Rindenmulch  ist ja eine Top-Vorraussetzung dafür!

 

 

 

 

AlexE hat auf diesen Beitrag reagiert.
AlexE

Vielen Dank für eure Denkanstöße, die mich ziemlich beschäftigt haben. Die Rosen rauszuschmeissen wäre mir nicht in den Sinn gekommen:). Das Ganze sieht im Moment so aus:

Hochgeladene Dateien:
  • Beet.jpg

Ganz links der Strauch, den ich gerne behalten möchte. Der steht schon länger in der Strasse als ich hier wohne, der Nachbar wollte ihn weg haben und ich durfte ihn mir ausgraben und umpflanzen. Rechts davon steht eine rote Uraltrose, dann eine Kletterrose (Gloire de Dijon, gefüllt, duftende Dauerblüherin), die ich vor Ewigkeiten gepflanzt habe. Die nächste in der Reihe ist auch eine geerbte, rot, öfterblühend. Und die letzte, von der aktuell nur ein Skelett zu sehen ist, ist auch ein Erbstück, leider musste ich sie extrem runterschneiden wegen eines Sturmschadens. Sie ist an der Wand hoch bis fast unters Dach gewachsen, rot, dauerblühend und wunderschön. Leider immer vom Rost befallen, gegen den ich nichts unternehme, alle Jauchen und Stärkungsmittel helfen nicht und Chemie will ich nicht. Das Schneiden war jetzt schade, aber die Wand muss sowieso eingerüstet werden, weil die Fassade gemacht werden muss, d.h. die anderen kommen auch noch dran. Das normale Frühlingsprogramm wäre jetzt Rosen schneiden- Löwenzahn und Co raus- Rindenmulch auffüllen- fertig.  Sind sie denn schön die Rosen? Ja!   Gesund?  Naja, siehe oben, die schönste hat Rost. Gehen da die Bienen dran? Nein.  Magst du sie und willst sie behalten? Jein! Die beiden Kletterrosen mag ich sehr, die anderen rauszuwerfen finde ich -ähem- gemein. Mein Mann ist aus praktischen Gründen gegen ihre Entfernung, sie sind unser Sichtschutz zur Strasse und der allerbeste Einbruchschutz.

Die Idee mit dem Trockenmäuerchen gefällt mir schon mal sehr. Da das Beet Richtung Südwesten liegt, wäre ein Magerbeet schon toll, aber wegen der anfallenden Blattmasse gibt es da wohl nur ein entweder- oder... Ich fürchte, ich muss mich entscheiden.

Die Quecke versucht es immer wieder, aber durch den Mulch ist das Rausziehen unproblematisch. Ansonsten wächst Schöllkraut, Löwenzahn, wilder Storchschnabel und eine Distel.

 

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner

Falls Du Dich doch dazu entschließen solltest, die Rosen auszugraben und zu verschenken, könntest Du - weil der Bereich ja so offen zur Straße liegt - eine Minihecke auf die Staßenseite setzen, z. B. zwergige Stachelbeeren, stachelige niedrige Beetrosen oder die Berberitze nana. Das würde z. B. Hunde davor abhalten, sich im Vorgarten zu erleichtern. Und dann eine Wiese anlegen oder eine leicht modellierte Fläche mit Totholz und einer Vogeltränke... Da könnte etwas Zauberhaftes entstehen, ich sehe es direkt vor mir. Und da rein dann das Hortus-Schild setzen... :-)

Das ist so ein Fleckchen rund ums Haus, in das man sich ganz schrecklich verlieben könnte.

Dann hab ich vielleicht die Lösung für dich. Tree hat sie eigentlich schon vorgeschlagen… Also du möchtest Rosen (schön, Einbruchschutz, Sichtschutz), aber du musst sie wegen dem Gerüst runterschneiden. Wenn sie dann eh erst wieder wachsen müssen, dann schmeiß diese doch wirklich raus und pflanze stattdessen Wildrosen. Die sind sogar noch dorniger, sinnvoll für Insekten und hübsch. Es gibt da ganz tolle Varianten (z.B. Malefiz kann dir bestimmt was schönes empfehlen).

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Alternativ könntest Du mit Kaukasus-Beinwell kurzen Prozeß machen ;-) Das ist ein knapp kniehoch werdender Bodendecker, der sehr dicht wächst und mittelfristig alles "Unkraut" selbstständig tilgen wird. Sogar Quecke. Er hält es (halb)schattig bis sonnig aus, evtl. nach der Blüte ein Rückschnitt, muß aber nicht. Mag es feucht, geht aber auch trocken. Also wirklich unkompliziert. Beinwell hat mit die höchste Nektarproduktion unter Pflanzen überhaupt, es gab da mal eine Studie in England – also eine super Hummel- und Bienenweide.

Die Rosen magst Du ja offenbar doch irgendwie ;-) und da würde ich dann eine Baumschutzmatte aus Kokosfaser drumlegen, auf die Rindenhumus (lieber kein -mulch) kommt.

P.S.: Ich hoffe, bei der Fassadenrenovierung bleibt diese bildschöne Schieferverkleidung!

Malefiz hat auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiz
»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Herzlich Willkommen in unserem Forum

Für mich sieht das ganz und gar nicht nach einem Problembeet aus - ganz im Gegenteil- es hat sogar ganz viel Potential.

Das Unkrautvlies zu entfernen halte ich für eine sinnvolle Idee, somit kann sich dein Boden erholen, die Bodenlebewesen regenerieren und Vögel finden wieder Futter unter der Streu. Deinen Rosen würde es auch gut tun, wieder in lebendigem Boden zu stehen, der wieder Nährstoffe bietet, die sie benötigen.

Ich glaube, ich würde das Beet sogar mit Grauwackesteinen einrahmen. Damit es an dieser tollen Schieferfassade noch mehr zur Geltung kommt.

Wenn du dich von den Rosen nicht trennen möchtest, kannst du sie natürlich mit vielen Stauden und Bodendeckern unterpflanzen, damit du nicht mehr so viel Arbeit mit Jäten verbringst. Aber Arbeit wird das Beet immer irgendwie machen.

Ich weiß, Veränderungen fallen schwer, aber ich kann dir sagen, dass es erfüllender ist, wenn man mit einem Stückchen Erde auch noch unsere Natur sinnvoll unterstützen kann. Markus Gastl sagt immer : " Jede Blüte zählt...!"

Wir können natürlich viele Ideen und Anregungen geben, aber es bringt nicht viel, wenn du bei einem "Monokultur-Rosenbeet" bleiben möchtest, welches für die Insekten nicht wirklich nützlich ist. Natürlich sind sie schön und sie passen optisch wirklich toll an diese Hauswand. Vielleicht kannst du dich ja doch noch für eine wilde Rose begeistern lassen...

Vielleicht findest du hier sogar die eine oder andere interessante Rose:

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/ramblerrosen-2/

Wie meine Vorredner schon empfohlen hatten. Dieses Beet würde mit Totholz auch auf jeden Fall aufgewertet werden.

Und vielleicht kann man ja noch ein paar Vogelniststellen an der Fassade anbringen, wenn die Fassade nun bald eingerüstet wird und erneuert wird ?

Du könntest den Schwerpunkt deiner Gestaltung der Vögel widmen und damit passt es wieder mit den Rosen. In den Rosen können später auch wieder Vögel nisten, wenn sie wieder an der Hauswand hochgeklettert sind. Dazwischen könntest du noch ein paar andere Beerensträucher pflanzen, damit die Vögel etwas zum Naschen finden.

Z.B. eine kleinwüchsige Felsenbirne oder einen Schwarzen Holunder.

Den Saum davor mit vielen verschiedenen Pflanzen, die ein Trachtfließband bilden, damit immer etwas blüht und dicht zuwächst. Da darf dann dazwischen auch ruhig der Löwenzahn blühen...

Tillivilla, Kirsten und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaKirstenDorothee
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "
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