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Neue Studie bezüglich gravierender Abnahme unserer Pflanzendiversität

Seite 1 von 11Nächste

http://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?no_cache=1

Man könnte einfach nur tieftraurig werden, nach so einem Ergebnis.... Laßt uns weiter heimische Stauden und Gehölze in unsere Gärten und auf unsere Balkone setzen, auf daß sie sich langsam nach draußen in die freie Landschaft vermehren.

Und jeder kann sich irgendwie für die Erhaltung von Lebensräumen einsetzen, aktiv in seiner Kommune oder durch eine kleine Spende für Streuobstwiesen, Waldsäume, Moore....

Kai, Evy und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
KaiEvyDorothee

Danke für den Link und für Deinen Aufruf.

Ich sehe das exakt genauso.
wer nimmt sich was für das nächste Jahr vor?

P.S.

Ich wurde im Januar zu einer Interessengemeinschaft eingeladen. Ich soll dort Teilnehmern im Rahmen ihrer der Ausbildung zum Imker etwas über Insektenfreundliche Gärten referieren (90 min), Anke dann zu Nisthilfen für Wildbienen.

Ich bereite meinen Part gerade u.a. per PowerPoint vor und nutze natürlich in Abstimmung mit dem Vorstand die Gelegenheit...wir haben alle die Verantwortung, etwas für die Biodiversität zu tun, Imker jedoch besonders...finde das übrigens klasse, dass diese Themen soviel Platz bekommen. Das ist nicht üblich!

@andreamast

werde aus dem Bericht etwas verwenden!

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer

Danke, Kai, für Deine Worte und Deinen Einsatz! Toll, daß Ihr beide einen Vortrag halten dürft.

Ich habe vor, demnächst noch weiteres Geld zu spenden für ein Projekt zum Lebensraumerhalt.

Und ich habe einen guten Draht zum Leiter einer örtlichen NABU-Gruppe, den ich auch mit dem Link von wildbee.ch versorgt hatte. Den wollte ich fragen, ob er mir ein Schild vom NABU besorgen kann, "Vogelfreundlicher Garten" oder "Schmetterlingsgarten" oder was auch  immer.

Denn hier bleiben jetzt oft Leute stehen, um das Hortus-Schild im Vorgarten zu lesen (es ist ja in der laublosen Zeit noch auffälliger) und deswegen würde ich gerne ein weiteres Schild dazupacken. Je mehr der Garten offiziell "abgesegnet" oder "ausgezeichnet" scheint, desto mehr Eindruck macht er. Immer nur "schweigend" und still zu wirtschaften und zu werkeln, bringt nicht so viel. Wir müssen Gutes tun und darüber reden. Genau wie Ihr mit Eurem Wettbewerb, den Zeitungsartikeln, Empfang des Bürgermeisters, dem Vortrag etc.

Und im Garten habe ich eigentlich noch einen Quadratmeter Fläche entdeckt, die ich für etwas nutzen kann.

Gsaelzbaer hat auf diesen Beitrag reagiert.
Gsaelzbaer
Zitat von tree12 am 23. Dezember 2020, 17:22 Uhr

 

hier bleiben jetzt oft Leute stehen, um das Hortus-Schild im Vorgarten zu lesen (es ist ja in der laublosen Zeit noch auffälliger) und deswegen würde ich gerne ein weiteres Schild dazupacken. Je mehr der Garten offiziell "abgesegnet" oder "ausgezeichnet" scheint, desto mehr Eindruck macht er. Immer nur "schweigend" und still zu wirtschaften und zu werkeln, bringt nicht so viel. Wir müssen Gutes tun und darüber reden. Genau wie Ihr mit Eurem Wettbewerb, den Zeitungsartikeln, Empfang des Bürgermeisters, dem Vortrag etc.

Und im Garten habe ich eigentlich noch einen Quadratmeter Fläche entdeckt, die ich für etwas nutzen kann.

So ist es Andrea, da stimme ich Dir voll und ganz zu. Irgendwo habe habe ich gelesen, (im Forum oder war es ein Zitat von Markus Gastl?) Mit gutem Beispiel voranzugehen, ist nicht eine Möglichkeit, andere zu beeinflussen - es ist die einzige. Man möge mir verzeihen, wenn ich nicht ganz korrekt zitiert habe, und es , wenn dem so ist, entsprechend verbessern.

Malefiz und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
MalefizGsaelzbaer
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

@kais

Hallo Kai, toll mit den Vorträgen.

Ich hatte mir bei der Heinrich-Böll-Stiftung den Insektenatlas 2020 und das Magazin mit dem Schwerpunkt Biodiversität bestellt. Ich denke, es ist sinnvoll bei Diskussionen auf fundierte Zahlen zurückzugreifen. Habe sie aber noch nicht bis zu Ende durchgearbeitet.

Vielleicht sind die beiden Broschüren auch was für deinen Vortrag. Ich musste ein bisschen auf die Lieferung warten, wegen großer Nachfrage. Bezahlen muss man nur das Porto, gibt es aber glaube ich auch zum runterladen, war mir aber zu viel für den Farbdrucker.

https://www.boell.de/de/insektenatlas

 

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Tillivilla, Primulaveris und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaPrimulaverisGsaelzbaer
Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Hallo Doro, danke für die Info. Ich habe mir die PDF runtergeladen...

Wenn man die Augen und Ohren offen hält, bemerkt man zwischen den ständigen Corona-Nachrichten immer weitere Hiobsbotschaften:

Der WWF sagt, dass mittlerweile 30% aller Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste stehen: https://www.wwf.de/themen-projekte/weitere-artenschutzthemen/gewinner-verlierer

Im MINT Zirkel war ein Artikel zum menschengemachten "Ende der Evolution" von Matthias Glaubrecht. Jetzt werden schon 1000-seitige Bücher verfasst, wie der Mensch Defaunation betreibt und sich damit den Ast, auf dem er sitzt, absägt.

Hab euch den Artikel mal konvertiert:

MINT Zirkel (Dezember 2020, S. 1-2)

Vom Ende der Evolution

Während alle vom Klima reden, findet weitgehend unbemerkt ein vom Menschen verursachtes Artensterben statt. Diese "Defaunation" des Anthropozäns - die Entleerung der Tierwelt in der Menschenzeit - ist der neue Klimawandel: eine weitere große Bedrohung der Menschheit.

Als der amerikanische Astronaut William Anders vor einem halben Jahrhundert, am Heiligabend 1968, mit der Apollo-8-Mission in 780 Kilometer Höhe den Mond umrundete, sah und fotografierte er erstmals den Aufgang der Erde über dem Mond. Das Bild „Earthrise", der Anblick unseres Heimatplaneten aus dem Weltall, wurde zum Symbol für die Fragilität und die Isolation der Erde im Kosmos. Dieser Blick markiert zugleich den Beginn eines neuen Umweltbewusstseins. Vielleicht beeindruckt uns das Bild dieser kleinen blauen Murmel vor dem unendlichen Schwarz des Universums bis heute auch deshalb so sehr, weil uns dabei klar wird, dass wir Erdlinge nur diesen einen Planeten haben. Selbst wenn Menschen Irgendwann einmal zum Nachbarplaneten Mars fliegen, zum Leben haben wir nur diesen einen Planeten Erde, den wir schützen und erhalten müssen.

Diese Perspektive auf die Erde hält zudem ein Paradoxon bereit: Wir geben Milliarden Dollar für Versuche aus, zum Mars zu fliegen, um dort etwa Spuren von fossilem Wasser zu finden, während wir auf der — eigentlich falsch benannten —Erde (deren Oberfläche zu 70 Prozent vom Wasser der Weltmeere bedeckt ist) nicht nur die Ozeane mit ihren Tiefen noch gar nicht hinreichend erkundet haben. Tatsächlich leben wir auf einem noch weitgehend unbekannten Planeten, den wir in biologischer Hinsicht noch keineswegs hinreichend kennen. Denn der Großteil irdischer Tier- und Pflanzenarten ist bisher noch unentdeckt und unbekannt, wissenschaftlich weder benannt noch beschrieben. Das gilt zwar kaum noch für die auffälligen Wirbeltiere wie Vögel oder Säugetiere, umso mehr aber für das Heer eher unscheinbarer Wirbelloser — etwa Gliedertiere wie vor allem Insekten, aber auch Spinnen, Krebse oder Schnecken. In erster Näherung sei beinahe jedes Tier ein Insekt, so das Bonmot der Biosystematik angesichts der tatsächlichen Artenfülle just jener Arthropoden. Aktuelle Schätzungen gehen von acht Millionen Spezies aus. Dagegen wurde bisher gerade einmal ein Viertel dieser ungeheuren Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten systematisch erfasst; wobei etwa Bakterien und andere Mikroben hier gar nicht berücksichtig sind. Diese Biodiversität ist nicht nur der größte Reichtum der Erde - und zwar nur auf diesem Planeten; sie ist auch im globalen Maßstab bedroht.

 

Das sechste Artensterben - eine Krise von globaler Dimension

In der Erdgeschichte sind fünf größere Massenaussterbeereignisse dokumentiert, beim letzten verschwanden vor 66 Millionen Jahren infolge eines Meteoriteneinschlags unter anderem auch die Dinosaurier. Diesmal sind wir der Meteorit. Gegenwärtig verlieren wir weltweit in dramatischer Weise die biologische Vielfalt auf verschiedenen Ebenen – von der genetischen Konstitution einzelner Populationen über die Vielfalt der Organismenarten bis hin zu den Lebensgemeinschaften ganzer Ökosysteme. Bald werden in der Natur nicht nur die groen charismatischen Tierarten ausgestorben sein – wie etwa Tiger und Löwe, Elefanten und Nashörner, oder auch die Galapagos-Schildkröten, von denen einige Insel-Formen bereits für immer verschwunden sind. Längst sind in Afrika und Asien die Bestände von Großkatzen ebenso wie von anderen Großsäugern zusammengebrochen. Oft gibt es von ihnen nur noch Restbestände, in denen die letzten ihrer Art ums Überleben kämpfen.

Längst aber geht es nicht mehr nur um die sogenannten „Flagschiffarten“ des Naturschutzes; auf dem Spiel stehen vielmehr die Bestände und das Vorkommen einer Vielzahl von Arten. Dieses Verschwinden der Vielfalt und Fülle der Arten beginnt unmittelbar vor der eigenen Haustür, im eigenen Garten und in unserer Kulturlandschaft, wo massenhaft Vögel und Insekten verloren gehen. In Deutschland sind davon nachweislich drei Viertel aller Fluginsekten betroffen; diese aber sind Nahrung etwa der Vögel. In Europa verschwanden deshalb in den letzten vier Jahrzehnten allein 300 Millionen Acker- und Wiesenvögel; in Nordamerika dürften es sogar drei Milliarden (!) Vögel vor allem in landwirtschaftlich genutzten Flächen und in den Siedlungen sein. Betroffen von dieser „Defaunation" – der Entleerung der Tierwelt – sind vor allem die letzten Urwaldregionen der Welt; aber auch Fließgewässer, die wir allerorten begradigen, eindeichen und durch Wehre und Staustufen verbauen. So haben wir hierzulande Lachs, Stint und Stör weitgehend verloren und mit ihnen zahllose andere Fische. Oder nehmen wir den Boden, den wir überdüngen und dessen Organismen wir vergiften. Durch all dies ist das Artensterben allgegenwärtig und reicht von den Regenwäldern bis zu den Korallenriffen, von den weiten Savannenlandschaften bis zur Tiefsee. Überall haben die Verluste der Naturräume und ihrer Lebewesen eine erschreckende Dimension und Dynamik erreicht. Dieser globale Verlust an Arten lässt die Lebensräume biologisch zu Wüsten werden. Eine Vielzahl einschlägiger Studien zeigt, dass auf allen sechs Kontinenten und in sämtlichen Lebensräumen die Bestände und Vorkommen von immer mehr Arten in dramatischer Weise und immer schneller schrumpfen. Ganze Regionen verarmen, übrig bleiben Allerweltsarten und einige wenige Artenwendegewinner. Die Auswirkungen dieses rasanten Verlustes an biologischer Vielfalt aber dürfen wir nicht unterschätzen, sie sind von enormer ökologischer Brisanz - und auch für uns von erheblicher gesellschaftlicher Sprengkraft.

 

Das anthropogene Artensterben ist der neue Klimawandel

Gegenwärtig ist der menschengemachte Klimawandel in aller Munde. Dabei ist der vom Menschen verursachte massenhafte Exitus von Tieren und Pflanzen die wahre Krise des 21. Jahrhunderts. Denn ohne den einzigartigen biologischen Schatz der Artenvielfalt funktionieren die Ökosysteme der Erde nicht, auf die wir alle angewiesen sind. Auf ihnen basiert unsere Ernährung, angefangen von sauberem Wasser und gesunden Böden bis hin zu den unentgeltlichen Bestäuberdienstleistungen der Insekten, die so für Kaffee und Kakao, für Äpfel oder Tomaten sorgen. Wenn wir weiterhin Obst und Gemüse essen wollen, Fisch und Fleisch, dann brauchen wir dazu überall auf der Erde intakte Lebensräume, die aber nur von einer intakten Artengemeinschaft aufgebaut werden. Ohne eine vielfältige Natur können wir uns nicht ernähren und nicht überleben. Den wenigsten Menschen ist indes bewusst, in welchem Ausmaß wir von der Natur und einer vielfältig vernetzten Vielfalt ihrer Organismen abhängig sind — vom Brot bis zur Banane, Vom Kaffee am Morgen über den Salat am Mittag bis zum Wein oder Bier am Abend. Deshalb sind der Erhalt der Arten, funktionierende natürliche Ökosysteme und die Ernährung der Menschheit das zentrale Zukunftsthema.

 

Kein Thema Überbevölkerung?

Doch die Dramatik und Dimension des gegenwärtigen Artensterbens ist den meisten Menschen nicht bewusst. Dabei geht es nicht zuletzt auch um das Thema Überbevölkerung, vor dem wir die Augen verschließen; weil es historisch mehrfach vorbelastet ist, als neokolonialistisch oder faschistisch verbrämt wird, weil es religiös aufgeladen ist. Sicher aber auch, weil alle früheren Kassandrarufe — etwa einer „population bomb", die bald zündet — sich unter anderem dank der „grünen Revolution" nicht erfüllt haben. Bevor sich aber die Wachstumskurve der Weltbevölkerung zum Ende des Jahrhunderts hin allmählich abflacht, werden es in den unmittelbar vor uns liegenden Jahrzehnten erst einmal mehr Menschen werden. Mittlerweile leben 7,8 Milliarden Menschen auf der Erde. Nach den jüngsten Prognosen, etwa der Vereinten Nationen, kommen im Mittel zwischen zwei und drei Milliarden Menschen bis zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts hinzu. Bereits jetzt verbrauchen wir im Übermaß Ressourcen und Raum, was wiederum die biologische Vielfalt und das Überleben vieler Tierarten auf der Erde bedroht. Es werden aber nicht einfach nur mehr Menschen werden, die mehr Landwirtschaft betreiben und mehr Flächen dafür benötigen. Viele dieser Menschen wollen eine Lebensweise, wie wir sie ihnen bisher in den westlichen Industrienationen vorleben. Damit werden wir die natürlichen Lebensräume noch weiter überstrapazieren — selbst wenn wir modernste Agrartechnologien und molelkulargenetische Innovationen in der Landwirtschaft einsetzen. Um weitere zwei oder drei Milliarden Menschen zu ernähren, werden wir noch mehr Natur opfern. Mit unserer Art der Landnutzung und Landwirtschaft werden wir bei noch mehr Menschen, die alle satt werden und sich besser ernähren wollen, in die Zwickmühle geraten, noch mehr Nahrung auf noch mehr Fläche zu erwirtschaften. Daher werden Überbevölkerung und Ressourcenknappheit die Biodiversitätskrise verschärfen. Wenn unsere lange steil nach oben weisende Bevölkerungskurve irgendwann gegen Ende des Jahrhunderts endlich kippt, wenn unsere Form der Bewirtschaftung von Landschaften zur Ernährung des Menschen an ihre letzten Grenzen stößt, werden wir Menschen längst ein Artensterben globalen Ausmaßes verursacht haben. Dazu kommt, dass die Menschheit wohl kaum friedlich schrumpfen wird; eher ist zu befürchten, dass dies mit Verteilungskämpfen und Migrationsbewegungen, mit Hunger und Chaos, Kriegen und. Krankheiten verbunden sein wird. Das aber wollen wir unseren Kindern und Enkeln ersparen.

 

Vom Ende der Evolution

Dafür bleibt uns nicht mehr viel Zeit. Wir müssen mehr natürlichen Lebensraum erhalten und großflächig Naturlandschaften wirkungsvoll schützen. Statt der derzeit 15 Prozent an Land und sieben Prozent im Meer sollten zukünftig wenigstens 30 Prozent der Erde, besser noch 50 Prozent geschützt werden, um dort die Artenvielfalt zu bewahren. Zu diesem Ziel 30 Prozent geschützter Flächen bis 2030 hat sich unlängst auch die EU-Kommission in ihrer Vision eines „Green Deals" bekannt. Es wird darum gehen, dies nun auch weiter international bei der Biodiversitätskonferenz im Mai 2021 im chinesischen Kunming zu verankern. Die nächsten Jahrzehnte bis Mitte des 21. Jahrhunderts werden darüber entscheiden, ob wir Millionen Tierarten vor dem Untergang retten -oder das Ende der Evolution jener Arten einleiten, mit denen der Mensch und seine Vorfahren während der vergangenen Jahrmillionen gemeinsam entstanden sind. Kein Zweifel: Das Leben wird andere Wege einschlagen, wenn es nicht gelingt; doch dann sehr wahrscheinlich ohne uns.

 

 

Matthias Glaubrecht „Das Ende der Evolution. Der Mensch und die Vernichtung der Arten“ (München: 2019, 1072 S., 38 Euro)

Matthias Glaubrecht ist Evolutionsbiologe, Biosystematiker, Wissenschaftshistoriker und Publizist. Er ist seit 2014 Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität in Hamburg, wo er als Gründungsdirektor des Centrums für Naturkunde nun den Aufbau eines Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) verantwortet. Sein Buch „Das Ende der Evolution" erschien im Dezember 2019 bei C. Bertelsmann.

Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde: die Tatsache, dass die Wissenschaft immer mehr Beweise für die Schädigung des Ökosystems bringt oder dass die Mehrheit der Menschen das Thema dennoch gekonnt ignoriert und keinen Grund zum (energischeren) Handeln sieht.

Simbienchen, tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Gsaelzbaer

Danke, Evy, für Deinen Beitrag...  Ja, es ist total niederschmetternd, wie schnell und relativ unbemerkt es mit dem Artensterben voranschreitet... Niemand mag auf die hören, die es wissen, die forschen und zum Handeln aufrufen.

Ehrlich gesagt, finde ich sogar die Resonanz auf Artikel wie die von Dir und mir eingestellten hier im Forum dürftig. Jedes Blumenbild findet mehr Beachtung.

Flora hat auf diesen Beitrag reagiert.
Flora

Das liest sich ja wie ein Horrorroman. Nur, dass es leider Realität ist.

Wenn ich an meine Kindheit denke, was gab es da für viele Vögel. Auf die Insekten habe ich als Kind nicht so geachtet.

Wir wohnen recht ländlich mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben. Bis vor einigen Jahren konnten wir bei unseren Spaziergängen noch zahlreiche Feldlärchen beobachten, die hoch am Himmel standen oder Fasane, wie sie in aller Seelenruhe vor einem den Weg kreuzten (oder auf der Straße einen Stau verursachten). Es gab auch viele Kiebitze mit ihren akrobatischen Flugeinlagen.

Feldlärche und Kibietz gibt es nicht mehr, der Fasan scheint langsam zurückgekommen zu sein, habe ihn in letzter Zeit vermehrt gesehen und gehört :-)

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen
Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Das immer wieder zu lesen, macht einen auch manchmal ohnmächtig! Da muss man sich selbst auch immer wieder mal besinnen, was man alles geschafft hat um nicht zu hadern, wenn man rundherum immer noch zusehen muss, was an Artenvielfalt verschwindet....

Ich mag nicht mehr auf andere gucken oder versuche auf Biegen und Brechen zu missionieren, das macht mich nur traurig. Da bleibe ich lieber bei mir, fasse mich an die eigene Nase und geb mein Bestes. Still bin ich deswegen nicht und ich habe auch schon viele Menschen erreicht und bewegt, aber ich mag dabei nicht aufdringlich sein...

Zeigen, Reden, Aufklären sind wichtige Mittel dabei...

Ich habe mich deswegen auch für den Lehrgang zum Zertifizierer angemeldet. Im letzten Jahr  war die Nachfrage nach der Zertifizierung von Naturgärten enorm.  Nur mit großem Einsatz war es möglich, alle Gärten zu bewerten.  Daher war und ist es wichtig, dass mehr Zertifizierer ihre Dienste anbieten würden. Nach Möglichkeit sollten die Zertifizierer im ganzen Landkreis verteilt sein, so dass jeweils nur kurze Anfahrten zu den Gärten anfallen würden.

Ich hoffe, dass ich dieses Jahr meine Plakette " Zertifizierter Naturgarten" ausgehändigt bekomme. Die Verleihung wurde ja 2020 wegen Corona verschoben.

Desweiteren werde ich meine Naturgarten- Gruppe in unserem OGV weiterführen und hoffe in diesem Jahr auf mehr Interesse und Bewegung...

Ebenso liegt mir weiterhin das Wiesenfelden- Projekt mit der Igelhilfe Straubing sehr am Herzen! Auch dort werde ich dieses Jahr weiter tätig werden.

Und ganz besonders werde ich auch weiterhin in meinem Hortus pflanzen, säen, weitere Lebensräume schaffen, was mir möglich ist....

 

 

Kai, tree12 und 5 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Kaitree12EvyStefanieDorotheeGsaelzbaerFlora
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "
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