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Mähen

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Zitat von Frank Schroeder am 13. Juli 2020, 21:31 Uhr

Hi Andrea @andreamast , wie mäht der Jan denn seine "heilige Wiese"?

@gsaelzbaer , da hast du wohl recht. Aber man kann vorher ein Netz , so eines für LKW Ladeflächen auslegen und darauf die Äpfel fallen lassen. Wir haben allerdings so viele Äpfel , da reichen die , die man findet. Wie die Andrea schon erwähnte ,ist Fallobst für viele Vögel auch noch im Winter gut. Wir haben so einen uralten Apfel , der macht irre viele ungenießbare , winzige Früchte. Die halten aber bis Januar/Februar als Fallobst. Dort sind dann immer viele Vögel ,die sich die Reste holen.

Die "heilige Wiese" ist an seinem Haus, sie hat eine Senke und saugt sich, wie er das beschreibt, nach jedem Regen förmlich mit Wasser voll. Er spricht von einer nährstoffreichen Kohldistel-Fuchschwanz-Wiese (mit Farbtupfern von Wiesenstorchschnabel, Scharfem Hahnenfuß und Kuckuckslichtnelke). Die interessanste und wichtigste Pflanze ist aber der Große Wiesenknopf, denn in der Wiese existieren Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge samt den nötigen Roten Knotenameisen.

Der Zeitpunkt der Mahd liegt bei dieser Wiese Mitte Juni (egal, wie das Wetter ist - Heuernte ist zweitrangig), damit der Große Wiesenknopf bald blüht, wenn der Schmetterling Mitte Juli bis Mitte August seine Eier ablegt. Die Raupen entwickeln sich ja einzig und alleine in diesen Blüten. Haben die Raupen die Blüten verputzt, seilen sie sich ab und warten darauf, von den Knotenameisen entdeckt und in deren Bau getragen zu werden, wo sie als Schmarotzer leben.

Viel früher als Mitte Juni mag der Jan aber auch nicht mähen, da er auch wartet, bis der Klappertopf seine Samen verstreut hat. Und er achtet auch sehr darauf, keine Wiesenbrüter zu stören.

Seine Wiese ist die einzige mit so einer tollen Zusammensetzung in weitem Umkreis und er weiß, wenn er die Wiese falsch pflegt, sind Rote-Liste-Schmetterling und Großer Wiesenknopf dort bald nicht mehr existent. Zu seinem Hof gehören zwar auch noch weitere Wiesenarten wie Magerwiesen, aber die "heilige Wiese" ist seine am ökologisch wertvollsten.

Das Heu der "heiligen Wiese" ist so minderwertig, daß man es kaum an Tiere verfüttern kann, es wird abgeholt für eine Biogasanlage (wohl eher zähneknirschend von dem Zuständigen, weil es nicht mal für diesen Zweck richtig taugt).

In dem ganzen Buch wird immer wieder von kleinen und größeren Abhängigkeiten und Kreisläufen berichtet, alles ist miteinander vernetzt, Tiere, Insekten, Pflanzen, Nährstoffeintrag, Nährstoffentzug, Mahdzeitpunkte, ungemähte Streifen, Beweidung durch Nutzvieh, die Hinterlassenschaften des Nutzviehs als Mini-Biotope, Einsatz von Sense oder Balkenmäher usw. Man taucht richtig ein ins Leben einer Wiese...

Bereits auf Seite 48 schreibt er: "Kein anderer Lebensraum ist in Deutschland auch nur annähernd so bedroht wie die Blumenwiese..."

Tja, und manche wundern sich übers Insektensterben.

 

Frank Schroeder und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Frank SchroederGsaelzbaer

Am Samstag haben wir den größten Teil unseres kleinen Wiesenstücks gemäht (08.08.). Etwas früher als letztes Jahr. Ich habe das Gefühl, dass man ein wenig ausprobieren muss, wann die richtige Zeit ist. Sicherlich auch abhängig von Witterung, Bodenart und Sonneneinstrahlung...

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Stefanie und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieGsaelzbaer

Hi Kai @kais , schön , dass du so spät mähst. Das werden dir die Heuschrecken danken Dieses Jahr werden wir auch erst Mitte -Ende August mähen. Als Zeigerpflanze hab ich mir den Wiesenbärenklau ausgesucht. Der wird jetzt reif. In der total trockenen Wiese tummelt sich sehr viel Leben , sowohl pflanzliches als auch tierisches. Wieder ein Grund mehr selektiv und nur teilweise zu mähen.

Kai hat auf diesen Beitrag reagiert.
Kai

Wenn jetzt, oder auch später gemäht wird, was passiert denn dann mit z.B. den Eigelegen von den Schmetterlingen/Nachtfaltern. Überleben die dann an den abgemähten Gräsern und Pflanzenstielen? Auch wenn das Gras zum Mulchen genommen wird?

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Hi @doro ,das ist ein weiteres Problem beim Mähen. Fast alles was am Halm Hängtoder im Halm ist stirbt ab. Deshalb sind Brachflächen so wichtig. Wenn diese Gemeindespinner mit ihren Mulchern die Wegesränder schneiden, werden über 90%aller Tiere getötet. Beim Balkenmäher ist es deutlich weniger. 

Zitat von Frank Schroeder am 12. August 2020, 21:08 Uhr

Hi Kai @kais , schön , dass du so spät mähst. Das werden dir die Heuschrecken danken Dieses Jahr werden wir auch erst Mitte -Ende August mähen. Als Zeigerpflanze hab ich mir den Wiesenbärenklau ausgesucht. Der wird jetzt reif. In der total trockenen Wiese tummelt sich sehr viel Leben , sowohl pflanzliches als auch tierisches. Wieder ein Grund mehr selektiv und nur teilweise zu mähen.

Freut mich. Ich wurde schon mehrfach gefragt, warum ich noch nicht gemäht habe. Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, noch etwas zu warten. Danke für die Bestätigung. Den Bereich, in dem die Wilde Möhre wächst, werde ich wohl erst Ende August mähen...Was meinst Du?

Hi Kai @kais , ich warte immer bis die letzten Dolden verblüht sind , oder zumindest einige Dolden komplett ausgereifte Samen haben. Das passt also mit Ende August.

Zitat von Frank Schroeder am 13. August 2020, 22:22 Uhr

Hi Kai @kais , ich warte immer bis die letzten Dolden verblüht sind , oder zumindest einige Dolden komplett ausgereifte Samen haben. Das passt also mit Ende August.

Ok, und dann alles gleich nach dem Mähen komplett abräumen, wenn man Ende August mäht? Auch meine kleine Wildblumenwiese besteht im  Moment fast nur noch aus Färberkamille und Wilder Möhre (die Campanula rapunculus, die am Anfang der Saison die Fläche beherrschten, sind ja schon länger verblüht)?

Hi Andrea @andreamast , ich sehe da kein Problem. Die Färberkamille und die Wilde Möhre haben doch garantiert überwiegend ausgereifte Samen. Dann kannst ab jetzt mähen. Es ist auch kein Problem das Mähgut eine Zeit lang liegen zu lassen. Das hat sogar Vorteile. Die Samen reifen nach und fallen aus , je nachdem wie dicht die Schwaden sind sterben Gräser darunter ab und in der offenen Fläche können die ausgefallenen Samen keimen. Ausserdem entziehen die Bakterien beim Zersetzten der Halme dem Boden Stickstoff. So kann man seinen Boden abmagern , wenn man das Mähgut erst nach ein paar Monaten(jenachdem auch garnicht) entfernt.

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

Ich dachte, durch die Zersetzung würde dem Boden Nährstoff zugeführt werden, wie beim Kompost?

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
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