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Hortus St. Elisabeth

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Hallo liebe Netzwerker,

unser Hortus gehört noch zu denen, die als solche eingetragen werden durften, aber eigentlich gar keine waren. Damals zählte der Wille schon sehr viel und wenigstens den hatten wir. Kurz nach der Eintragung wurde der "Garten auf dem Weg zum Hortus" eingeführt und es war mir richtig peinlich, dass sich darunter bald welche befanden, die schon viel hortaner waren als der Hortus St. Elisabeth. Also gab ich Gas!

Das besondere Jahr 2020 gab mir viel Gelegenheit zum Schaffen und das möchte ich nun Schritt für Schritt hier vorstellen. Ich hoffe, meine Beiträge machen vielen Lesern und Leserinnen (vor allen Dingen Letzteren!) Mut zur kreativen Gartenveränderung. Ich bin nicht besonders stark und hatte kaum Erfahrung, aber die Natur kehrt nach wenigen, einladenden Weichenstellungen erstaunlich schnell in einen Garten zurück.

Der Startpunkt war ein fast leerer Garten, den wir Ende 2016 übernahmen. In ihm wurde seit 1960 mit allen Mitteln gegen die Natur angekämpft.

Nach der Anlage des Gemüsegartens und dem Pflanzen einiger Obstbäume begann ich im Herbst 2019 damit, etwas "Unordnung" zu machen. Das gewann dann bald an Dynamik...

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Der Garten besaß keinerlei Unterschlupf-Möglichkeiten für Tiere und Insekten. Die Sonne brannte sehr unbarmherzig herunter, weswegen nie jemand auf die Idee kam, sich außer zum Rasenmähen im Garten aufzuhalten. Der unkrautfreie Rasen war im Mai immer schon strohgelb.

Wir behalfen uns zuerst mit künstlichen Wohnstätten und wunderbarerweise wurden viele dankbar angenommen. Das war natürlich ein großer Ansporn zur weiteren Umgestaltung. Die Bewohner brauchten ja auch alle etwas zu essen, denn nur Wohnen bringt ja nichts.

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Ich legte eine zweite Ertragszone an, um darin wild experimentieren zu können. Und dann war ich erstmal total erstaunt wie einfach es sein kann Gemüse zu ziehen. Die Erde war dort von Anfang an besser als im alten Gemüsegarten und es gab auch viel mehr Sonne.

Instinktiv begann ich zu mulchen mit allem was sich in der Nachbarschaft fand. Selber hatten wir ja noch nix.
Diesen Winter ist die Mulchschicht schon so hoch, dass man meinen könnte, hier sei der öffentliche Häckselplatz.
Letztes Jahr konnte ich in der Ertragszone bereits nahezu gießfrei gärtnern.

Bild 1: alter Gemüsegarten, halbschattig, lehmiger Boden und viel Schutt drunter.
Bild 2: neuer Gemüsegarten, vollsonnig

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Simbienchentree12PrimulaverisGsaelzbaerKataFuxNK

Der Rasen musste weichen!

Das erste Blumenwiesenjahr gehörte der Feldblumenmischung von Rieger-Hoffmann.
Die Rasenwege erwiesen sich vorerst als sehr praktisch zum Gießen, Jäten und Beobachten. Ein Jahr später mussten auch sie weitgehend weichen, weil sich das Gras von dort aus immer wieder ausbreitet.

 

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Zitat von Marissa am 24. Januar 2021, 23:07 Uhr

Der Garten besaß keinerlei Unterschlupf-Möglichkeiten für Tiere und Insekten -auch der Osterhase fand nichts, wo er etwas verstecken konnte. Die Sonne brennt sehr unbarmherzig herunter und der unkrautfreie Rasen war im Mai immer schon strohgelb.

Wir behalfen uns zuerst mit künstlichen Wohnstätten und wunderbarerweise wurden alle dankbar angenommen. Das war natürlich Ansporn. Die Bewohner brauchen ja auch alle etwas zu essen -also schnell weiterschaffen!

Hallo Marissa,

schön, dass Du uns Deinen Hortus vorstellst.  Was ich besonders beeindruckend finde:  man sieht, wie innerhalb kürzester Zeit, in einen, wie du sagst fast leeren Garten, in dem "mit allen Mitteln gegen die Natur angekämpft wurde" wieder Leben einzieht. Das ist doch ein Riesenkompliment, dass Dir die Natur da macht und Dir zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Du sagst, dass auch die Künstlichen Wohnstätten bereits alle angenommen wurden. Erzähl doch noch mal was zu den Fotos, die in dem Zusammenhang zu sehen sind.

Schön, dass du da bist und weiter so

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MarissaGsaelzbaer
Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die Menge nicht sieht. (Laotse)

Wow, wie toll, du hast ja schöne Ideen! Ich bin sehr begeistert und gespannt.

Lustig, mir ging es genau so, ich war regelrecht schockiert, als ich plötzlich von der Kategorie "Garten auf dem Weg zum Hortus" las! Wie vermessen von mir, unseren Garten als Ansporn an mich kurz vorher schon eingetragen zu haben...

Deine Ertragszone sieht wundervoll aus, auch im Mulchkleid, und die verschlungenen Graswege bzw. Magerbeete erst recht. Ich meine mich jedenfalls zu erinnern, dass du mal nach regionalen Magerkeitskünstern gefragt hast.

Die Extremstandorte

Unsere Doppelgarage mit überdachter Terrasse hatte bedenkliche Risse und sank an einer Seite ab. Nach einigen Rettungsversuchen gab ich sie zum Selbstabbau in ebay ein. Dachplatten, Balken, Holzverkleidung, Stahlträger, Lampen, Schalter, Steckdosen, Dachrinnen, Bleche, Tor samt Antrieb und Fenster fanden eine neue Funktion. Deutschland bastelte wie verrückt und der Abriss kostete uns nur noch die Hälfte.

An ihrer Stelle entstand unter anderem ein Magerbeet.

Um wieder genügend Parkfläche zu haben, ließen wir die Einfahrt mit Gittersteinen verbreitern. Dort wachsen sehr interessante Wildkräuter, die sich auch sehr leicht herausnehmen und umsiedeln lassen. Sofern sie günstig standen, erreichten sie eine Höhe von bis zu 2 Metern und die Parkfläche war als solche kaum noch zu erkennen.

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Das kostenlose, überschüssige Material für das Magerbeet ließ ich mir aus dem Nachbarort liefern. Es nannte sich "Auffüllmaterial", das ich mir auf der Baustelle zuvor genauer angesehen habe. Es bestand aus allerlei gemischten Feld-, Schiefer- und Schottersteinen in unterschiedlichen Größen und auch ein kleiner Anteil Recyclingmaterial war darunter sowie lehmige Erde.

Ich wohne zwar in einem Ort mit großem Steinbruch, fand es aber dann doch stilvoller, die Steine selber mit dem Eisenrechen aus dem Berg zu kämmen. Ich verbrachte unzählige meditative Stunden damit, die Drainageschicht mit den größeren und nach oben hin immer feiner werdenden Steinen aufzubauen. Am Schluss noch ein Hauch feine Erde darüber und im Moment setzt sich das alles und wartet auf die Einsaat.

Mit der übrigen Erde modellierte ich den Teich gleich daneben.

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Simbienchentree12PrimulaverisLale LuGsaelzbaer

Vom Abrissunternehmen bekam ich bald noch eine ganze LKW-Ladung Wurzeln in den Hof gekippt. Ein Landwirt stapelte sie mir dann in wenigen Minuten schön in der vorgesehenen Mulde auf.

Im Nachbarort durfte ich unendlich viel Schotter aus einem Garten klauben. Damit befestigte ich die Kante vom Hofpflaster und stützte gleichzeitig die Wurzeln ab.

Ich pflanzte Himbeeren und Brombeeren zwischen die Wurzeln.

Das ganze Modul kostete eine Merci-Packung.

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Simbienchentree12PrimulaverisGsaelzbaerGelöschter Benutzer

Ich baute noch einen zweiten Schottergarten in der Nähe zurück und fasste mit dem Material meine Kräuter und Gemüsebeete ein.

Der Schotterwall soll auch den Rasen daran hindern, in die Ertragszone zu wachsen.

Ich hoffe, dass in den Schotter ganz viele Spinnen einziehen, die dann ganz viele Schneckenbabys fressen. Und natürlich ist er eine tolle Sonnenfalle und Wärmespeicher.

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