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Hitzeverträgliches Gemüse

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Können wir das Schattierungsthema extra machen?

Ich brauche einfach Erfahrungen für Hitze und Sonnenverträgliches Gemüse.

Das ist ja auch ein Thema was uns beschäftigen wird.

Simbienchen und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorothee

Ein tolles Gemüse das gut Hitze verträgt ist die Artischocke. In Portugal sah ich in den Gärten und auf den Märkten ganz viel Stängelkohl (Cima di rapa), den gab es auch fast immer zum Essen. Eine Art davon ist der Brocoletti, ein Brokkoli mit vielen kleinen Röschen statt, wie wir es kennen, nur einem großen Kopf. Borletti-Bohnen .......die Südländer sind da gute Beispiele, guck doch einfach mal bei Samen die aus Italien, Portugal, Spanien, Südfrankreich kommen, wie bei borletti oder franchi-Samen.

Als Schutz kannst du auch ein Milpa-Beet anbauen: Mais-Bohnen-Kürbis oder Zucchini

 

Mü hat auf diesen Beitrag reagiert.
Wer die Saat hat, hat das Sagen

@ Mü

Natürlich hast Du recht, mir eine Abweichung vom Thema vorzuhalten! ;-) Aber so ganz weit entfernt ist das Abschatten ja doch nicht. Denn viele der Gemüse, die in südlichen Ländern funktionieren, tun das wegen einer intelligenten Beschattung - bis hin zur Pergolas für Wein. Das können Mauern sein, die Schattenseite von Häusern, Flechtwerk, Bäume und Sträucher, Milpas... Ich lege im Augenblick Beete an, die nur eine reduzierte Zahl von Sonnenstunden pro Tag bekommen. Das gleiche gilt für die Tunnel mit den Kirschtomaten, die sonst zu heiß werden. Wichtig ist auch eine gezielte Auswahl von Saatgut. So wähle ich etwa Samen von Chilis, Paprikas oder Bohnen aus, die eine trockene Hitzeperiode besser überstanden haben als ihre Kollegen...

Amarille hat auf diesen Beitrag reagiert.
Amarille

klar hast du recht, dass das Thema ist sehr nah dran.

Sorry, ich war auch etwas ungehalten weil ich mit meinen ganzen Jungpflanzen da stand die endlich eingepflanzt werden wollen und plötzlich total verunsichert war ob dieser Hitze auf dem Beet. Ich entschuldige mich in aller Form dass ich meinen Streß zu euch getragen habe. (und ist ja eh Quatsch sich da Streß zu machen - ts, aber manchmal ists halt einfach so)

Längerfristig werden wir uns mit beidem beschäftigen müssen.

Vor 8 Jahren war ich noch auf der Suche nach Paprikasaatgut eher aus dem Norden (Ungarn, Polen, Littauen etc.) die hier Freiland-tauglich sind.

So änderts sich!

Eine Abschattung hat auch den klaren Vorteil, dass man sie weglassen kann in einem Sommer wie letztes Jahr.

Dorothee, Amarille und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
DorotheeAmarilleAstridDieter Basse

Ich muss morgen endlich Sukuma Wiki pikieren. Das ist eine grünkohlähnliche Blattkohlart aus Kenia, die mir vor drei Jahren mein kenianischer Kollege gab. Schmeckt gut, ist in Kenia Grundnahrungsmittel und sehr robust. Bei mir hat er damals sogar den sehr milden Winter überstanden und ich konnte selbst Saatgut ernten. Aufgrund der Herkunft verträgt er Hitze wohl sehr gut.

Ich denke, in Zeiten des Klimawandels dürfte es lohnend sein, solche tropischen und subtropischen Sorten von Nutzpflanzenarten zu versuchen, die wohl in grauer Vergangenheit aus unseren Breiten dorthin kamen, wie diese Blattkohlart.

Natürlich ist es notwendig, alte Nutzpflanzensorten zu erhalten, aber wenn die für ein Klima wie vor hundert Jahren gezüchtet wurden, dürften sie in der jetzt begonnenen Heißzeit eher schwächeln. Da dürften Sorten aus südlicheren Ländern eher geeignet sein, guten Ertrag zu liefern.

Dieter Basse hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dieter Basse

Sollen wir mal anfangen zu sammeln für Hitze-bzw. trockenverträgliches Gemüse?

Mich beschäftigt das mehr und mehr das Thema.

Heute hatte ich die Gelegenheit von Nachbars Brunnen Wasser zu bekommen und habe mal gründlicher gewässert als sonst.

Da habe ich erst gemerkt wie grundsätzlich der Boden ausgetrocknet ist und WIEVIEL Wasser es braucht um diese trockene Erde wieder irgendwie feucht zu bekommen. Direkt neben meiner Tropfbewässerung mit Regenwasser ist nur Staub!

Ok, ich fang mal an mit der Sammlung..

alles was sehr tief wurzelt: Pastinaken, Wurzelpetersilie...

an Kartoffeln soll die Sorte 'Cara' sehr gut sein

Buschbohne Sanguingno 2

Lauch

Kichererbsen

Aussaaten direkt imBeet besser als gekaufte Jungpflanzen mit Torfpressballen

eigene vorgezogene Aussaaten besser als gekaufte Jungpflanzen mit Torfpressballen

Späte Aussaaten im August profitieren von der längeren Vegetationsperiode und den feuchteren Herbstmonaten (Tau, kürzere Tage).

 

 

 

Stefanie, Dorothee und Amarille haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieDorotheeAmarille
Zitat von Martin am 18. Mai 2022, 22:06 Uhr

Ich muss morgen endlich Sukuma Wiki pikieren. Das ist eine grünkohlähnliche Blattkohlart aus Kenia, die mir vor drei Jahren mein kenianischer Kollege gab. Schmeckt gut, ist in Kenia Grundnahrungsmittel und sehr robust. Bei mir hat er damals sogar den sehr milden Winter überstanden und ich konnte selbst Saatgut ernten. Aufgrund der Herkunft verträgt er Hitze wohl sehr gut.

Ich denke, in Zeiten des Klimawandels dürfte es lohnend sein, solche tropischen und subtropischen Sorten von Nutzpflanzenarten zu versuchen, die wohl in grauer Vergangenheit aus unseren Breiten dorthin kamen, wie diese Blattkohlart.

Natürlich ist es notwendig, alte Nutzpflanzensorten zu erhalten, aber wenn die für ein Klima wie vor hundert Jahren gezüchtet wurden, dürften sie in der jetzt begonnenen Heißzeit eher schwächeln. Da dürften Sorten aus südlicheren Ländern eher geeignet sein, guten Ertrag zu liefern.

Das ist bestimmt eine richtige Überlegung. Ich frage mich aber sehr ernsthaft - und wäre da auch an Eurer Meinung sehr interessiert, ob wir dann nicht einen wichtigen Teil unserer Arbeit vernachlässigen? Wenn wir z. B. Sommerflieder, Hortensien und Thuja ablehnen, weil sie keine Nahrung für einheimische Tiete zur Verfügung stellen und invasiv werden, wo kommen wir dann mit solchem Gemüse oder auch Obst raus?

solche Gedanken hatte ich auch schon.

Aber wenn ich alles nicht einheimische Gemüse aus meinem Gemüsegarten weglasse bleibt nicht mehr viel übrig außer den Möhren und Schnittlauch

Kein Kohl/Broccoli, Kartoffeln, Auberginen, Paprika, Tomaten, Pastinaken, Zwiebel, Knoblauch, Bohnen, mais, Salat, Basilikum Rosmarin Thymian, Petersilie, Zuccini, Chili, Lorbeer, Kurbis, Gurke, Rucola....

Bucheckern waren früher ein wichtiges nahrungsmittel. Für die Buche ist es mittlerweile viel zu trocken in vielen Gebieten.

Also umstellen muss man sich wohl schon.....

 

Astrid hat auf diesen Beitrag reagiert.
Astrid

Wäre es eine konstruktive Idee, sich als Richtlinie zu setzen: Bei Blumen und Wiesen, mehrjährigen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen auf einheimische Arten setzen (unter Abwägung dessen, was in der jeweiligen Lage gedeihen kann) und bei (einjährigen) Gemüsepflanzen das zu wählen, was unter den gegebenen Witterungsbedingungen die besten Chancen hat?

Das Kriterium der Heimischkeit dient ja insbesondere den Insekten und Kleintieren, und die ernähren sich nicht nur von blühenden Gemüsepflanzen.

Wenn man im Garten viel ernten kann und dafür weniger kaufen muss, ist das ja auch ein Beitrag zum Umweltschutz. Ich würde lieber pflegeleichte „Einwanderer“ anbauen und verspeisen, als Geld, Mühe und kostbares Wasser aufzuwenden für Saatgut, was dann eh nicht aufgeht, weil es in der Sonne verbrennt.

Und gleichzeitig finde ich es total spannend, dranzubleiben: Was gedeiht bei anderen, welche Schätze haben kleine Gärtnereien noch, die ich noch nicht kenne, was haben „alte Sorten“ an Potenzial usw.

Die Pastinaken sind bei mir dieses Jahr überhaupt nicht aufgegangen, auch nicht eine Möhre. 😟

Ich bin mir noch nicht sicher, wo bei mir die gärtnerische Reise hingehen wird. Mehr Bäume, mehr Schatten, mehr Mehrjährige …

Vor 16 Monaten war hier noch ALLES Rasen. Bis hier mal eine Art „Waldgarten“ herangewachsen ist, das dauert …

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Stefanie, Dorothee und 2 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
StefanieDorotheeAmarilleGeorg
Zitat von Astrid am 24. Juli 2022, 10:15 Uhr

Das ist bestimmt eine richtige Überlegung. Ich frage mich aber sehr ernsthaft - und wäre da auch an Eurer Meinung sehr interessiert, ob wir dann nicht einen wichtigen Teil unserer Arbeit vernachlässigen? Wenn wir z. B. Sommerflieder, Hortensien und Thuja ablehnen, weil sie keine Nahrung für einheimische Tiete zur Verfügung stellen und invasiv werden, wo kommen wir dann mit solchem Gemüse oder auch Obst raus?

Die Ertragszone wurde von Markus Gastl ja bewusst rausgenommen. Was ich hier nicht anbaue muß jemand anderes anbauen, wenn ich es essen will und ich will es ja essen, sonst würde ich es nicht anbauen. So fallen alle Aufwände für das erzeugte Gemüse weg, es wird von Hand bearbeitet ohne Dieselverbrauch, die Wege sind ebenfalls sehr kurz. Wir haben bei einigen Pflanzen sogar schon fast die Selbstversorgung hinbekommen. Zucchinisuppe und Essiggurken reichen durch den Winter. Süßsaurer Winterrettich ist auch super. Bohnen brauchen wir auch das ganze Jahr keine kaufen. Wenn die Kornellkirschen mal mehr tragen, werden wir sie als Olivenersatz ausprobieren. Physalis kaufen wir auch nicht mehr, da reicht es uns vollkommen, wenn sie bei uns tragen. Gemüsetechnisch brauchen wir in der Hochsaison (also jetzt) eh nichts mehr dazukaufen. Da ernährt uns der Garten prima und unser Gemüsehändler kann für uns problemlos seinen langen Sommerurlaub machen.

Unterm Strich ist ja oft noch was für die Generalisten dabei und die Aspekte bzgl. anderer Effekte für unsere Umwelt sollte man auch berücksichtigen.

Ich lese immer dass Schmetterlingsflieder keine Nahrung bieten solle. Gibts da irgendeine Messung  oder Studie oder woher weiß man das?

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