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Gewächshaus: Pflanzkübel in "Wasserwanne"?

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Hallo,

wir haben ein Gewächshaus mit eher schlechter Erde, weswegen ich überlege, da Pflanzen in (großen) Pflanzkübeln reinzustellen. Vor ein paar Jahren habe ich mal ein Youtube-Video gesehen, in dem jemand in seinem Gewächshaus mit Teichfolie eine flache Wanne gemacht hat. Da hinein kamen die Pflanzen (ich glaube, es waren Tomaten) und das Gießwasser auch. Leider finde ich das Video nicht mehr. Wenn ich mich recht entsinne, dann war der Witz, daß die Pflanzen im Kübel verstärkt nach unten wurzeln werden und das, da der Kübel bekanntlich von oben her austrocknet, weniger Trockenstreß für die Wurzeln bedeutet. Außerdem würde die Wasseraufnahme insgesamt länger dauern und der Erdballen dadurch gleichmäßiger durchfeuchtet werden.

Hat jemand schon mal etwas vergleichbares ausprobiert? Vielleicht auch mit extragroßen Untersetzern oder sowas?

Würde das wohl bei allen gängigen Gewächshausgemüsen funktionieren, oder fällt jemandem eine Gemüsepflanze ein, die nicht so im Wasser stehen mag? (Auch wenn ja die Idee ist, daß das Wasser spätestens nach ein, zwei Stunden aufgesogen ist) Sieht jemand sonstige Probleme?
Potentiell würden da insbesondere Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen und Gurken reinkommen.

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Warum verbessert Du nicht die Erde? Ich entsinne mich, daß Angelika Ertl ein riesiges Gewächshaus übernommen hat, wo die Erde total ausgelaugt war. Sie hat es mit ihrem Gärtnerwissen über Humusaufbau und Bodenbelebung auf beeindruckende Art und Weise wiederbelebt.

Falls Du ihr Boden-Buch nicht hast, lese ich das Kapitel gerne für Dich nochmals und berichte... :-)

Zitat von Dorfgärtner am 5. Februar 2022, 17:57 Uhr

Hallo,

wir haben ein Gewächshaus mit eher schlechter Erde, weswegen ich überlege, da Pflanzen in (großen) Pflanzkübeln reinzustellen. Vor ein paar Jahren habe ich mal ein Youtube-Video gesehen, in dem jemand in seinem Gewächshaus mit Teichfolie eine flache Wanne gemacht hat. Da hinein kamen die Pflanzen (ich glaube, es waren Tomaten) und das Gießwasser auch. Leider finde ich das Video nicht mehr. Wenn ich mich recht entsinne, dann war der Witz, daß die Pflanzen im Kübel verstärkt nach unten wurzeln werden und das, da der Kübel bekanntlich von oben her austrocknet, weniger Trockenstreß für die Wurzeln bedeutet. Außerdem würde die Wasseraufnahme insgesamt länger dauern und der Erdballen dadurch gleichmäßiger durchfeuchtet werden.

Hat jemand schon mal etwas vergleichbares ausprobiert? Vielleicht auch mit extragroßen Untersetzern oder sowas?

Würde das wohl bei allen gängigen Gewächshausgemüsen funktionieren, oder fällt jemandem eine Gemüsepflanze ein, die nicht so im Wasser stehen mag? (Auch wenn ja die Idee ist, daß das Wasser spätestens nach ein, zwei Stunden aufgesogen ist) Sieht jemand sonstige Probleme?
Potentiell würden da insbesondere Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen und Gurken reinkommen.

meinst du Hydroponic? Eine Kreislaufmethode aus der Permakultur?

Mein Gewächshaus ist zu klein für offenen Boden. Da ich auch unterschiedlichen Wärmebedarf ausgleichen muss arbeite ich nur mit großen Kübeln. Im Hochsommer sind die Temperaturen auch für Paprika, Gurken und Tomaten zu hoch, über 30° stehen die dann unter Hitzestress. Ich kann dann die Kübel einfach vor das Gewächshaus stellen.

Wer die Saat hat, hat das Sagen

Dachte ich auch. Was fehlt denn deinem Boden um ein guter Boden zu sein??

Problem sehe ich bei der Bodenbesorgung. Wenn du da einen brauchbaren Boden einfüllen willst - wie hoch denn und wieviel m³ sind das dann und wo willst du es herkriegen? Und was?

Hallo und Danke für den Input!

Die Erdsituation ist problematisch, weil das Gewächshaus an der Stelle mglw. schon seit 20 Jahren oder mehr steht. Das ist so ein Folientunnel von Beckmann, der von den Vorbesitzern stammt. Als wir hier herzogen war die Folie kaputt, aber Gerüst noch ok – ist zwar nicht hübsch, aber neue Folie deutlich günstiger als ein neues Gwhs.

Die Tomaten dort haben vergangenes Jahr Kraut- und Braunfäule bekommen – das erste Mal, seit ich Tomaten ziehe. Ich habe also den Boden im Verdacht. Außerdem ist er eher lehmig, wie überall hier, und falls man den mal mit Kompost aufgebessert haben sollte, ist davon nicht mehr viel übrig.

Lange Rede, kurzer Sinn: im Moment verspüre ich kein Bedürfnis, den Boden dort sonderlich zu pflegen. Es gibt auch noch genug andere Baustellen. Also Kübel kommen auf jeden Fall, die Frage ist nur, wie.

@amarille: Hydroponics meine ich nicht, das ist ja noch ne ganze Ecke komplexer. Wie stehen denn bei Dir die Kübel, in Untersetzern?

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Meine Eltern ziehne seit Jahren Tomaten im Kübel (Schneckenschutz), das ist dort ziemlich erfolgreich. Sie nutzten keine Untersetzer, gießen aber auch fast täglich.
Ich hab das Konzept mit der Folie noch nicht ganz verstanden Möchtest du die Teichfolie als "großen Untersetzter" nutzen? Soll dauerhaft Wasser in der Folie stehen?

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Dorfgärtner

Ja genau, das ist als großer Untersetzer gedacht. Dauerhaft soll das Wasser alledings nicht drin stehen, man würde das dann an die Anzahl der Kübel und deren Wasserbedarf anpassen.

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster
Zitat von Dorfgärtner am 6. Februar 2022, 13:00 Uhr

@amarille: Hydroponics meine ich nicht, das ist ja noch ne ganze Ecke komplexer. Wie stehen denn bei Dir die Kübel, in Untersetzern?

Mein Gewächshaus ist, mit 2x2m und 1,90 m Höhe ziemlich klein und verglast (richtiges Glas, kein Plastik), deshalb nicht mit richtigen Gewächshäusern zu vergleichen, eigentlich hab ich es für mich gekauft, es ist einfach schön bei Regen drin zu sitzen und einen Kaffee zu trinken. Dort hab ganz normale Mörtelkübel und die stehn einfach auf dem Boden. Es ist fast unmöglich diese Kübel so zu überwässern das sie unten einen Untersetzer bräuchten. Ich pflanze dort auch schon Mitte April meine Tomatenpflanzen, die kommen dann Mitte/Ende Mai nach draußen. Ich find das halt ungeheuer praktisch, wenn man mehrere Möglichkeiten hat.

Dorfgärtner hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorfgärtner
Wer die Saat hat, hat das Sagen

@andreamast: Ich habe jetzt die Gwhs-Frage noch mal ein paar Nächte von meinem Unterbewußtsein klären lassen und bin zu dem Schluß gekommen, daß ich doch den Versuch unternehmen möchte, die Erde aufzubessern – je nach dem, wie langwierig das ist, erstmal auf einer Seite oder einem Viertel und dann nach und nach überall.

Daher würde ich gerne auf Dein Angebot zurückkommen, noch mal einen Blick in Angelika Ertls Bodenbelebungs-Kapitel zu werfen :-)

»Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden. Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.« – Karl Foerster

Ich glaube auch, daß das langfristig die bessere Lösung für Dich ist... und Dein Gewächshaus ist ja auch nicht so riesig wie das von Angelika Ertl...

Das einzig doofe an ihrem Buch ist das fehlende Schlagwortverzeichnis. Man weiß genau, man hat mal zu einem bestimmten Thema etwas Hochspannendes gelesen... und dann sucht man... In Deinem Fall hatte ich Glück. (Als erstes fand ich den Tipp mit den Alpakas gegen Wühlmäuse... deren sehr stickstoffhaltiger Mist in Verbindung mit ihrer Wolle in den Wühlmausgängen soll die Störenfriede vertreiben.)

Frau Ertl beschreibt als Ausgangslage ein großes Glasgewächshaus einer Gärtnerei mit totem Boden. Ausgelaugt und völlig ohne Leben, was sie auch mittels genommener Bodenproben leider bestätigt fand. Nicht mal mit dem Spaten kam sie tiefer in den Boden, so verdichtet war alles. "Einfach so" lockern war nicht möglich.

Wie sie ausführt, fuhr sie ihre besten Geschütze auf. Der Boden wurde zunächst gefräst und über die gesamte Fläche mit Terra Preta versorgt (kann man ja mittlerweile auch in guter Qualität kaufen). Im Anschluß verpaßte sie dem Boden für ein ganzes Jahr eine Gründüngung (leider schreibt sie nicht, was genau sie einsäte.)

Ein Jahr später war der Boden äußerst fruchtbar und sie konnte erstaunliche Ernten einfahren (man sieht im Buch ein kleines Bild von ihr im großen Gewächshaus und sie hat einen Berg Gemüse in den Armen).

Ab S. 140 beschreibt sie, daß sie bei selbst hergestellter Terra Preta diese vor Anwendung noch aktiviert mit Eigenurin, EM, Kuhurin oder "Hühnersuppe" - jeweils verdünnt). Sie verwendet ca. 1 kg Pflanzenkohle pro Quadratmeter im Gemüsegarten (einhacken), die Menge kann auch nach und nach gesteigert werden (je nach Vorrat). Grundsätzlich empfiehlt sie die Anwendung von aktivierter Pflanzenkohle immer in Verbindung mit Mulchen. Inaktivierte Pflanzenkohle entzieht dem Boden Nährstoffe. Also denke ich, man muß bei gekaufter Terra Preta schauen, was genau da drin ist. Ein bißchen Morgenurin beizumischen kann ja nicht schaden und kostet auch nix... :-)

 

 

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Dorfgärtner
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