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Ein paar Fragen an die erfahrenen Topfgärtner

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Wir haben an der Ostseite des Hauses einen etliche Meter langen Traufstreifen, den ich gerne mit Pflanzgefäßen bestücken möchte.

Inspiriert von Witts Wildpflanzen-Topfbuch ("Ein Topf kann nie zu groß sein.", "Im Zweifel nehmen Sie immer den größeren!" usw. hätte ich dabei im Sinne maximaler Platzausnutzung an mehrere Pflanztröge mit knapp 80 x 40 x 40 cm gedacht.

Angesichts der Bilder von diversen Hortus-Balkonen (z.B dem namenlosen Balkon von Lars, @chx2 ) bin ich aber etwas stutzig geworden und hoffe nun auf eure Ratschläge.

1. Auf euren Balkonen wachsen ja ganz viele tolle Hotspot-Wildblumen in wesentlich kleineren Gefäßen, oft eben in diesen typischen Balkonkästen. Wären meine angedachten Tröge da nicht vielleicht überdimensioniert? Ich dachte halt, die trocknen erstens nicht so schnell aus, und zweitens können die Pflanzen dann tiefer wurzeln. Aber vielleicht müssen die das gar nicht!? Unnötig Unmengen an Substrat verbrauchen möchte ich natürlich nicht, und unproportioniert aussehen soll das Ganze auch nicht.

2. Es heißt ja, in Töpfen soll man zu Beginn ruhig auch für Magerpflanzen ein etwas nährstoffreicheres Substrat verwenden. Düngt ihr dann manchmal nach, oder lasst ihr quasi "natürlich" abmagern durch den Verbrauch im Laufe der Zeit?

3. Hat jemand vielleicht auch Sumpfpflanzen bzw. sehr feuchtigkeitsliebende Pflanzen in einem dichten Gefäß (ich meine aber keinen Miniteich) und kann mir sagen, ob ich das über den Winter problemlos draußen stehen lassen kann?

Ich danke euch im Voraus für den einen oder anderen Ratschlag. :-)

Möchtest Du denn immer mehrere verschiedene Pflanzen in ein Gefäß setzen wie im Buch ja oft gezeigt und vorgeschlagen oder beläßt Du es immer bei einer Art und mehreren Exemplaren davon? Setzt Du nur fertige Stauden oder willst Du auch Ansaaten ausprobieren?

Wenn Du so große Gefäße hast, kannst Du ja überlegen, auch kleine Gehölze zu verwenden.

Ich finde die Beispiele im Buch ja immer zauberhaft, aber ich mische eigentlich nie. Irgendwie ist mir das zuwider. Pro Topf kommt bei mir immer nur eine Pflanze rein. Das höchste der Gefühle ist, daß ich ab und mal was Einjähriges dazu einsäe wie Kapuzinerkresse oder Koriander.

Gedüngt habe ich bisher so gut wie gar nicht, glaube aber, daß ich Verschiedenes jetzt mal umtopfen und in ganz frische Erde setzen sollte....

Hallo,

grundsätzlich sind größere Gefäße immer besser als kleinere ... sie bieten mehr Möglichkeiten der Bepflanzung und sie bieten den Pflanzen auch mehr Wurzelraum.

Anfangs habe ich in meinen Töpfen und Kästen mit Dachgartensubstrat gearbeitet, mittlerweile nutze ich in erster Linie torffreie Universalerde als Substrat. Lediglich ein paar absolute Asketen stehen noch im Dachgartensubstrat (Sedum, Karthäusernelke etc.pp.).

Das Dachgartensubstrat hat ein paar Nachteile:

  • es ist deutlich schwerer (ergo wenig bandscheibenfreundlich) als Universalerde
  • durch die feinen Bestandteile verschlämmt das Substrat mit der Zeit und wird dann an der Oberfläche "steinhart"
  • es bietet vielen Pflanzen zu wenig Nährstoffe, d.h. viele Pflanzen wachsen im Dachgartensubstrat deutlich schlechter als in der Universalerde

Im ersten Jahr der Bepflanzung in Universalerde dünge ich nicht zusätzlich. Ab dem zweiten Jahr dünge ich bei der Dauerbepflanzung 2x jährlich mit biologischem Flüssigdünger (im April und im Juli). Bei den Magerstandortpflanzen dünge ich dabei mit der Hälfte der empfohlenen Dosierung, bei allen anderen Pflanzen halte ich mich an die angegebene Dosierung.

Alle 3-5 Jahre sollte man das Substrat komplett austauschen (je nach Gefäßgröße und Bepflanzung). Vorzugsweise im Frühling, damit man die Pflanzen dabei gut umtopfen kann.

Da Töpfe Extremstandorte darstellen, mögen es die Pflanzen in den Töpfen grundsätzlich gerne feuchter und humoser als in der freien Wildbahn.

Einen Sumpftopf habe ich auch ... und der überwintert problemlos draußen ;)

Lars, was verwendest Du als Drainageschicht in Deinen Universalerdetöpfen? Ich verwende meist Lavamulch.

Und welche Pflanzen stehen bei Dir im Sumpftopf? Hast Du da kein Problem mit Mückenlarven?

Huhu,

ich habe auch einen großteil meiner Pflanzen in Töpfen, aber erst seit letztem Jahr, also nicht so erfahren.
Es kommt wohl sehr darauf an, was du haben möchtest und wie warm der Standort ist. Es gibt ja viel Spielraum zwischen 80x40x40 Kästen und 1L-Mini-Töpfen.

Stauden wachsen bei mir in den klassischen Balkonkästen eher mickrig, die Wildblumenmischung scheint das nicht so sehr zu stören, da kamen ein paar schöne Sachen. Hier gibt es einen Schattenkasten (60x30x30) mit ein paar Frühblühern, Akelei, Sauerklee, Himmelsleiter und Taubnesseln, der wächst sehr üpig.
Ich würde an sonnigen Standorten nicht mehr unter 3L Substrat gehen, eher 8-10L, das trocknet sonst einfach super schnell aus (zumindest alles, was keine Dachrosen sind).

Mittlerweile habe ich zwei Nasstöpfe (einen mit Blutweiderich und einen größeren mit Gilbweiderich, Wasserminze und Sumpfschwertlilie), aber erst seit dem Frühjahr. Allerdings haben wir hausnah eigentlich nie nennenswerten Frost, daher hoffe ich, dass es klappt. Das sind ganz normale Übertöpfe aus Keramik, die unten halt kein Loch haben.

Ich danke euch vielmals, eure Antworten sind schon sehr aufschlussreich!

@andreamast : Gute Frage, was ich möchte ... aufgrund der angedachten Größe hatte ich eigentlich zunächst auf jeden Fall mehrere Arten pro Gefäß á la Witt im Sinn. Als ich dann aber mit der konkreten Planung begonnen habe, ist mir aufgefallen, dass mich das schon noch ein bisschen überfordert, was da bzgl. Wuchsverhalten, Blütezeiten usw. alles zu beachten ist, wenn man möchte, dass auch was Gescheites draus wird. Also (falls ich bei der Idee mit den Trögen bleibe) vielleicht doch lieber nur 2 Arten mit jeweils mehreren Exemplaren pro Gefäß, die sich optimalerweise über möglichst viele Monate ergänzen, was die "Ansehnlichkeit" betrifft ... oder ich steige doch noch auf kleinere Töpfe mit jeweils einer Art um.
Ansaaten habe ich auch im Hinterkopf, sind aber gLaub ich fürs Erste nicht das Richtige.

@chx2 : Danke für den Hinweis zum Dachgartensubstrat! Ich dachte, das müsste das Non-Plus-Ultra sein und habe eine Firma in der Region ausfindig gemacht, die ein günstiges herstellt. Aber gut zu wissen, dass sich Universalerde besser eignet! Ich habe hier noch einen halben Sack Perlit herumstehen, das könnte ich ja trotzdem druntermischen, oder?
Was die Mückenlarven betrifft - wenn der Sumpftopf so aussieht, wie ich das vermute, hat er eigentlich kein stehendes Wasser (höchstens direkt nach dem Gießen), sondern nur feuchte/schlammige Erde. Dann sollten die Larven kein Problem sein ...!?

@edina : Danke dir auch für dein Input bzgl. Gefäßen und Fassungsvermögen! Standort wäre ostseitig, also nur Vormittagssonne, und sehr geschützt (zu geschützt, da auch kaum Regen hinkommt und ich gießen müssen werde. Aber ich kann diesen trostlosen Streifen einfach nicht mehr anschauen. )
PS: Wärst du eventuell so lieb, mir ein Foto von deinen Nasstöpfen zu machen?

Zitat von tree12 am 28. Juli 2020, 10:07 Uhr

Lars, was verwendest Du als Drainageschicht in Deinen Universalerdetöpfen? Ich verwende meist Lavamulch.

Und welche Pflanzen stehen bei Dir im Sumpftopf? Hast Du da kein Problem mit Mückenlarven?

Als Drainageschicht verwende ich Blähton.

Im Sumpftopf wachsen Blutweiderich und Sumpfvergissmeinnicht. Ein Problem mit Mückenlarven existiert nicht, da kein stehendes Wasser im Topf vorhanden ist (allenfalls mal im Winterhalbjahr).

Zitat von Tillivilla am 28. Juli 2020, 14:03 Uhr

@chx2 : Danke für den Hinweis zum Dachgartensubstrat! Ich dachte, das müsste das Non-Plus-Ultra sein und habe eine Firma in der Region ausfindig gemacht, die ein günstiges herstellt. Aber gut zu wissen, dass sich Universalerde besser eignet! Ich habe hier noch einen halben Sack Perlit herumstehen, das könnte ich ja trotzdem druntermischen, oder?
Was die Mückenlarven betrifft - wenn der Sumpftopf so aussieht, wie ich das vermute, hat er eigentlich kein stehendes Wasser (höchstens direkt nach dem Gießen), sondern nur feuchte/schlammige Erde. Dann sollten die Larven kein Problem sein ...!?

Perlie zum Untermischen sollte funktionieren.

Mit den Mückenlarven siehst du alles richtig ;)

Ok, ich seh schon, Ihr lebt nicht unbedingt in einer Stechmückenregion... das Viertel, in dem wir wohnen, war früher mal Heide, Moor, Buschlandschaft, also eher in Richtung "feucht" und wir haben seeehr viele Mücken. Ab und an müssen wir auch Tabletten in unsere gut verschlossenen Regentonnen werfen. Meine kleine Pfütze muß ich ab und zu mit der Gießkanne kräftig durchspülen und wir müssen immer drauf achten, daß keine Wasserlachen auf Planen oder so stehen bleiben. Die Biester nutzen alles aus.

Tillivilla, mit der Planung, das ist doch nicht so schwierig, wenn Du z. B. das nachbaust, was Dir im Wildpflanzen-Topfbuch gut gefällt. So zum Einstieg. Deine eigenen Erfahrungen kommen ja dann im Laufe der Zeit.

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