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Doch plötzlich eine Chance auf Igel!?

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Ihr Lieben,

ich bin gerade etwas durch den Wind und brauche euch jetzt, um mich wieder einzukriegen und möglichst schnell möglichst viel vom möglichst Richtigen zu tun! Aber Achtung, es wird wohl etwas länger ...

Ich habe ja immer etwas wehmütig eure Igel-Beiträge verfolgt, weil ich mir aufgrund unserer Gegebenheiten (kleiner städtischer Doppelhausgarten in eher naturferner Umgebung ... ihr wisst schon) nicht wirklich Chancen auf Igelbesuch ausgerechnet habe. Letztes Jahr hätte ich mich beim Anlegen unserer Totholzhecke schon fast nach einem Igelhaus umgesehen, wollte mir dann aber die Enttäuschung ersparen und dachte mir, ich sollte mich lieber auf Insekten und alles konzentrieren, was herfliegen kann.

So, und jetzt erzählen mir unsere direkten Nachbarn (Rasenmähroboter, Forsythie, Sommerflieder "für die Schmetterlinge", exotische Blühgehölze "für die Bienen", klassischer Rindenmulch ... aber immerhin auch Kräuter, Beeren und zwei große Gemüsehochbeete), dass sie schon auf den Igel warten, der voriges Jahr immer abends unter ihren Sträuchern entlang gelaufen ist!

Wie ihr euch denken könnt, war ich total aus dem Häuschen und der Nachbar war wohl auch etwas geschmeichelt ob meiner Begeisterung. Wir glauben, dass der Igel irgendwie aus einem an unsere Siedlung angrenzenden, etwas verwilderten Garten den Weg herübergefunden hat. Es gibt zwar auch einen erfreulich naturbelassenen Park mit einer Au in wenigen hundert Metern Entfernung, dazwischen liegt allerdings auch eine stark befahrene Straße ...

Jedenfalls hat es in meinem Kopf natürlich sofort zu rattern begonnen, was ich unternehmen kann.

Maßnahme 1: Durchschlupf

Der erste Schritt muss sein, die Steine wieder zu entfernen, die ich als Katzenabwehr vor eine Erdmulde unter besagtem Nachbarszaun geschlichtet habe. Die Viecher springen seither sowieso oben drüber, also kann ich den Durchgang (von dem ich nie zu träumen gewagt hätte, dass ihn einmal ein Igel brauchen könnte ) gleich wieder öffnen.

Maßnahme 2 - Komposthaufen

Als nächstes werde ich den Misthaufen, wo wir unsere Gartenabfälle vor sich hinkompostieren lassen (für die Küchenabfälle haben wir ja die Wurmkiste im Haus), von unten zugänglich machen. Das sollte sich eigentlich mit ein paar Handgriffen bewerkstelligen lassen. Es handelt sich um ein ausrangiertes Hochbeet aus Weidengeflecht, das auf einer Reihe aus alten Scheunenziegeln ruht - ein paar Lücken für Kleingetier habe ich sowieso gelassen, aber ich versuche zumindest den einen oder anderen Ziegel ganz rauszunehmen, damit der Igel einfachen Zugang hat und hoffentlich ein reiches Buffet vorfindet.

Dann werde ich mal schauen, ob der Igel theoretisch auch direkt von der Straße (kleine Sackgasse mit wenigen Häusern, an deren Ende eine Ecke des erwähnten halbwilden Gartens angrenzt) zu uns herein kann. Wenn ich da keinen potentiellen Durchschlupf entdecken kann (ich bilde mir ein, ich hab mal was von 10 oder 12 cm gelesen?), wird das viel Fingerspitzengefühl von mir erfordern, meinen Mann dazu zu überreden, ein Loch in den Doppelstabmattenzaun zu schneiden ...

Gut, und dann bin ich Punkt für Punkt die unten angehängte Tafel durchgegangen:

1. Totholz

Gibt es in verschiedenen Variationen (stehend und liegend, größer und kleiner, besonnt, im Halbschatten und Schatten, mit und ohne direkten Erdkontakt usw.) und es kommt auch laufend neues dazu. Heute erst wieder ein schönes, hohles, gegabeltes Stammstück geschenkt bekommen, das ich alleine grade noch so heben konnte. Würde sagen, Totholz: check.

2. Flachteich

Fehlt total! Eigentlich wollte ich den Teichbau noch das eine oder andere Jahr hinauszögern, bis auch der jüngste Spross zumindest den Schimmer einer Ahnung von Gefahr hat. Unsere einzige Wasserstelle ist ein Blumenuntersetzer mit Stein und Ast als Insekten- und Vogeltränke. Hier brauche ich besonders dringend euren Rat: was ist denn das kleinste und flachste (--> ungefährlichste), womit ein Igel schon etwas anfangen kann? Wäre ihm z.B. mit einem eingegrabenen Mörtelkübel geholfen, den ich, sagen wir, bis zur Hälfte mit Steinen auffülle? Dann noch einen Ast zum Rausklettern und ein paar Wasserpflanzen rein? Oder braucht der ganz flache Ufer? Bzw. wie könnte ich eine igelfreundliche Wasserstelle möglichst kindersicher, platzsparend (und wenn geht, sogar optisch ansprechend ) gestalten? Muss die auch leicht zu reinigen sein wie z.B. Vogeltränken?
In ein paar Jahren soll es dann ja trotzdem einen Teich geben.

3. Käferkeller

Ist schon da, und ich denke, der passt gut, so wie er ist. :-)

4. Steinhaufen

Ist auch da (mit Steinen gefülltes Erdloch und darüber unsere nicht mehr ganz pyramidale Pyramide ). Halt recht klein, würde sagen, oberirdisch vielleicht einen guten halben Meter in der Höhe und im Durchmesser - meint ihr, das reicht?

5. Benjeshecke

Hm, Benjeshecke im ursprünglichen Sinn (mit selbstangesiedelten Gehölzen) geht bei uns leider wirklich nicht, aber wir haben ein hübsches Stück Totholzzaun (das ich trotzdem manchmal Benjeshecke nenne) von etwa 2,5 Metern Länge, eineinhalb Metern Höhe und einem knappen halben Meter Tiefe. Klingt für einen Igel ein wenig mickrig, nicht wahr? Wir müssen hier halt wirklich vieles "downscalen". Soll ich irgendwie versuchen, ganz unten nachträglich noch ein Igelhaus einzubauen? Ach Mann, hätte ich das doch gleich beim Anlegen gemacht ... aber wie eingangs erwähnt, habe ich einfach nicht daran geglaubt ...

6. 3-Zonen-Modell

7. Igel-Unterkünfte

Siehe oben - leider nein. Es wird ja glaube ich unterschieden zwischen Sommerschlafhaus, Futterhaus, Überwinterungshaus... da muss ich mich auf jeden Fall nochmal gründlich einlesen, bin euch aber natürlich auch für direkten Input dankbar. Auch wenn ich eure Igelberichte immer gerne mitgelesen habe und in meinem Hirn im Laufe der Zeit auch einige Punkte hängengeblieben sind, ist es dann plötzlich ganz eine andere Situation, wenn man selbst eine Unterkunft installieren will, da weiß man (respektive ich) dann spontan erst recht nicht, wie man es richtig angehen soll, sodass die Sache auch Hand und Fuß hat!

8. Heimische Pflanzen

Versteht sich von selbst, wir haben wirklich fast keine anderen.

Was ich mir sonst so für Gedanken gemacht habe:

Laubhaufen im engeren Sinn haben wir keinen, aber abgesehen von dem Laub, das sich windbedingt in diversen Ecken sammelt und dort auch bleiben darf, befindet sich in unserem Misthaufen (1,20 x 60 x 80) von letztem Herbst recht viel Laub. Da hab ich sogar einen Sack voll von auswärts gehortelt. Meint ihr, das reicht?

Zufüttern - wird ja aufgrund des allgemeinen Insektenschwunds glaube ich ausdrücklich empfohlen, oder? Außerdem hat unser Garten ja nicht einmal ein Zehntel der 2000 qm, die ein Igel meines Wissens zu seinem Lebensunterhalt braucht. Da muss ich mich aber nochmal genau einlesen, was/wann/wie und vor allem, wie ich sicherstellen kann, dass auch wirklich der Adressat das Futter bekommt und nicht etwa die Nachbarkatzen.

Ja, und dann sollte ich wohl auch noch das eine oder andere Thema bei den direkten und auch den übernächsten Nachbarn anschneiden ... zum Beispiel vorsichtig abchecken, ob ich das eh richtig gesehen habe, dass ihr Roboter eigentlich nie in der Dämmerung oder gar nachts läuft, weil das ja so gefährlich für die Igel ist ... und generell wäre es wohl toll, ihnen noch den einen oder anderen Denkanstoß zu vermitteln, aber ich habe immer schnell Angst, gleich zu oberlehrerhaft rüberzukommen oder dass sich mein Gegenüber in seiner Art zu Gärtnern kritisiert fühlt und dann dicht macht, also vielleicht beschränke ich mich darauf, ihnen einfach voller Elan zu erzählen, was ich in unserem Garten alles für den Igel verändere, und sie kommen dann selber ins Grübeln ...

Ich bedanke mich schon mal von Herzen bei allen, die bis hierher durchgehalten haben, aber ich musste das jetzt wirklich so ausführlich niederschreiben, um auch in meinen Kopf mal ein bisschen Struktur zu bringen und eine Übersicht zu bekommen, was zu tun ist. :-) Und wer auch immer den einen oder anderen Einwurf machen möchte, bitte immer nur her damit!

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Das ist toll, dass du dir so viele Gedanken machst

Also ich würde sagen die Grundvoraussetzungen sind doch alle da. Es muss kein Teich sein, Wasserstellen reichen auch. Ich hab z.B. an zwei Stellen im Garten Untersetzer auf dem Boden stehen. Wenn die immer gefüllt sind, dann sind die Igel auch schon glücklich. Das ist nämlich schon ein Problem, dass es in vielen Gärten keine zugänglichen Wasserstellen gibt.

Zu den speziellen Fragen nach Schlafhaus und Futter äußern sich besser die Spezialisten wie Doro oder Magnus oder oder

Die Nachbarn kriegst du mit deiner Begeisterung bestimmt mit ins Boot. Wenn jeder schonmal ein paar Kleinigkeiten macht, dann ist das viel wert. Ich drück dir und dem Igel die Daumen.

Ich freu mich total für Dich. Ich habe vor ein paar Wochen eine Feuchtstelle in der Ertragszone eingerichtet und habe beim Pflanzen Kotspuren gefunden. Ich denke, wer so liebevoll und leidenschaftlich die Igel einlädt wird auch Besuch bekommem.

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tree12Dorothee

Hallo Tilli...

Ich kann deine Aufregung und Vorfreude absolut teilen und hoffe, dass die Igel in deinen Garten finden.

Die wichtigste Voraussetzung dafür hast du schon angesprochen. Die Durchschlupfe ! 10-12 cm reichen aus, sie sollten aber nicht zur Straße hinführen. Wenn ihr Nachbarn euch untereinander einigt, dass die Igel durch eure Gärten über diese Öffnungen ihre Streifzüge vergrößern können, tragt ihr alle mehr zur Sicherheit der Igel in eurem Siedlungsbereich dazu. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass wenn du mit dieser gleichen Euphorie auf deine Nachbarn zugehst, sie mit deiner Energie, deinem Elan ansteckst und sogar Infomaterial zustecken könntest...

Ebenso die Absprache mit den Nachbarn zu den Mähroboter! Die dürfen dann auf keinen Fall nachts laufen !

Alle anderen Vorraussetzungen sehen gut aus, auch die Planung für einen offen zugänglichen Kompost ist super für die Igel, da können sie sich Regenwürmer suchen, wenn sie keine Käfer finden.

Da die Hauptnahrungsquelle für die Igel Laufkäfer sind, solltest du auf jeden Fall die Streu und Laub liegen lassen und deine Beete nicht zu aufgeräumt halten, denn diese Laufkäfer halten sich in dieser Streu auf. Wichtig sind auch dichte Heckenbereiche und Gebüsche für die Igel, dort laufen sie gerne und suchen nach Nahrung.

Ein Flachwasserteich ist, wie Kirsten richtig sagte, nicht unbedingt notwendig. Flache Wasserschalen, Näpfe etc. reichen aus, sie müssen dann aber immer mit frischem Wasser gefüllt sein und regelmäßig sauber gehalten werden.

Bei der Zufütterung scheiden sich die Geister. Ich selbst halte nichts von der Ganzjahresfütterung der Igel und füttere nur zu, wenn notwendig. Also, wenn ich eine Igelmama im Garten habe, die ihren Wurf versorgen muss. Im Frühjahr, wenn sie wachwerden oder im Herbst, falls es noch sehr magere Igel sind. Eine dauerhafte Zufütterung macht die Igel auch wieder krank ( Fettleber, Darmprobleme, Zahnprobleme...)

Natürliche Nahrung ist für die Igel immer am besten, darum sind Laufkäfer etc. wichtig im Garten.

Dazu benötigst du aber eine Wildtierkamera, um deine Igel dementsprechend beobachten und beurteilen zu können. Ebenso solltest du dich vorab erkundigen, wo die nächste Igelhilfe für Notfälle ist, damit du schnell handeln kannst.

Zu den Igelhäusern...

Sie werden leider nicht immer angenommen. Igel suchen sich lieber natürliche Schlafplätze. Sie sind da sehr wählerisch. Bei mir werden die Igelhäuser meist im Herbst oder Frühjahr erstmal von Jungigeln bezogen, wahrscheinlich weil sie erstmal froh sind, überhaupt einen Schlafplatz gefunden zu haben. Die älteren Igel graben sich lieber unter meiner Stumpery ein oder beziehen die Steinhöhlen unter den Asthaufen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sie lieber ein Steinhaus beziehen, welches unter Dickicht und unter Totholz versteckt ist.

Im Sommer liegen die Igel auch gerne unter hohen Stauden oder neben dem Asthaufen im hohen Gras versteckt, weil es ihnen zu warm ist.

Wenn du Igelhäuser aufstellst, befülle sie mit etwas trockenem Stroh. Kein Heu, dass wird zu schnell feucht. Lege trockenes Laub davor, damit die Igel etwas zu tun haben. Trockenes Laub findest du im Wald ganzjährig.

Ein Laubhaufen legt man ja erst im Herbst an und der lohnt sich auch erst, wenn man genug Material dazu hat. Von auswärts dafür horteln, ist doch super! Habe ich anfangs auch so gemacht, als mein Garten noch nicht genug hergegeben hat!

Dein Misthaufen ist 1,20 hoch oder breit ?

Du kannst aber unter deine Sträucher Asthaufen mit Laub erstellen, darunter dann aus Stein ein Labyrinth- Igelhaus bauen, da könntest du gute Chancen haben, dass es bezogen wird.

Dazu findest du sicher noch ganz viele wichtige Informationen in unseren Igelthreads.

Doro und Magnus werden sich sicherlich hier auch noch einklinken...

Hoffe ich habe jetzt nichts vergessen...

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Hach, vielen Dank für euer wertvolles Input, ihr helft mir sehr weiter! :verliebt: Toll, da kann ich ja bei der weiteren Strategie noch manches berücksichtigen. Freue mich natürlich sehr, wenn auch Doro und Magnus noch etwas beitragen möchten. Ich halte euch auf alle Fälle weiter auf dem Laufenden (bzw. bombardiere euch in Kürze mit den nächsten Fragen :lol: )!

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen

Ich setze hier auch nochmal den Link deines Hortus-Threads ein, damit man weiß, um welchen Hortus es sich handelt

https://hortus-netzwerk.de/forum/topic/hortus-pannonicum/

Tillivilla hat auf diesen Beitrag reagiert.
Tillivilla
" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

Liebe Tillivilla,

ich freu mich für euch, dass es in der Nachbarschaft einen Igel gibt.

Eigentlich hat Simone alles gut und genau beschrieben, was Igel sich wünschen. Ich habe auch keinen Teich und nur 2 stabil stehende Untersetzer, allerdings große. Gut sind welche, wo der Rand nach außen gebogen ist, dann kippen sie nicht um, wenn die Igel sich auf den Rand stützen beim Trinken. Ich wechsel das Wasser morgens und abends, damit nachts die nachtaktiv und tagsüber die tagakiven Tiere sauberes Wasser haben.

Zu den natürlichen Futtertieren der Igel habe ich viel recherchiert. Die Hauptnahrung sind, wie Simone schreibt, die Laufkäfer. Diese sind regionabhängig sehr unterschiedlich. Der größte Teil von ihnen lebt in der Bodenstreu und wenige Zentimeter in der Erde. Da ihre Entwicklung oft über mehrere Jahre geht, brauchts natürlich viele von ihnen.

Und das ist leider ein großes Problem für die Igel. Selbst wenn wir alle hier im Netzwerk tolle igelfreundliche Gärten haben, reicht es nicht aus, dass mehrere Igel ausreichend Futtertiere finden. Die Igel weichen dann notgedrungen auf Schnecken und Regenwürmer aus, die aber leider die gefürchteten Lungen- und Haarwürmer übertragen. Wenn die Igel dann durch Hitze, Futtermangel, Jungenaufzucht und evtl. einer Verletzung geschwächt sind, breiten sich diese Innenparasiten rasant aus und können zum vorzeitigen Tot führen.

Ich denke, zurzeit muss es parallel laufen: neben der Zufütterung mit hochwertigem Katzenfutter, muss eine Förder der Insekten stattfinden, nicht nur im eigenen Garten, sondern auch in der Nachbarschaft und der Kommune. Das war übrigens ein Grund, warum ich Mitglied beim  NABU geworden bin.

Wie Simone schreibt, kann man überlegen, im Sommer die Fütterung einzustellen, die zu diesem Zeitpunkt allerdings eine Erleichterung für die Igelmütter darstellt. Hier muss jeder für sich selbst abwägen, was sinnvoll ist, kommt auch auf die Umgebung an.

Ich bin seit Dezember 2019 Mitglied im Igelhilfe-Forum. Dort findet auch ein reger Austausch mit Igelfindern statt. Parallel werden auch immer wieder praktische Tipps gegeben. Es gibt dort übrigens auch Mitglieder aus Österreich und Magnus ist auch dort aktiv.

Man kann auch gut mitlesen, ohne angemeldet zu sein. Das macht man in der Regel erst, wenn man einen Igel aufnehmen muss.

http://forum.igel-hilfe.org/

Und hier aus dem Igelhilfe-Forum der Bereich zum Tierschutz und ein Beispiel, wie man seinen Garten igelfreundlich machen kann.

http://forum.igel-hilfe.org/thread/2999-igel-sucht-garten-planungshilfe-fuer-gaerten/

Ein Hinweis noch zu den Igelhäusern: es gibt wohl verschiedene Beobachtungen aus der freien Natur und aus Gärten, dass Igel ihre Unterschlüpfe so auswählen, dass der Eingang nach Norden zeigt und dass Bauten aus natürlichen Materialien bevorzugt werden.

Ich hoffe, ich konnte auch noch etwas Hilfe geben. Frag ruhig jederzeit :knuddel:

 

 

Simbienchen hat auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchen
Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Vielen Dank auch dir, Doro! Hab ich es doch geahnt, dass es ein wenig komplizierter ist als erhofft, speziell mit der Fütterung.

Ich melde mich die Tage nochmal, evtl. mit Fotos und ganz sicher mit neuen Fragen! :lol:

Vielen lieben Dank euch allen noch einmal für eure Rückmeldungen, ihr helft mir sehr weiter! Ein gutes Gefühl, euch im Rücken zu haben. :knuddel:

So, nun komme ich endlich dazu, näher auf eure Punkte einzugehen. :-)

Also dass es nicht gleich einen richtigen Teich braucht, sondern es grundsätzlich auch große, stabile Untersetzer tun, ist schon einmal eine gute Nachricht. Ebenso, dass die Durchschlupfe besser nur zwischen den Gärten bestehen sollen und der Zaun straßenseitig zu bleiben kann/soll (habe nachgesehen, die Öffnungen an der Straße haben nur so 5 - max. 6 cm).

Tja, die Laufkäfer ... auf die warte ich bisher leider vergeblich, zumindest habe ich noch keine entdeckt. Ich denke, wir haben grundsätzlich schon einen käferfreundlichen Garten bzw. auch gezielte Strukturen und ich beobachte auch regelmäßig "die üblichen" - viele Arten von Marienkäfern und Bockkäfern,  aktuell auch ganz viele Trauerrosenkäfer, später kommen sicher wieder die normalen Rosenkäfer, Mai- und Junikäfer, außerdem manche, die ich noch nicht benennen kann ... aber ob auch Laufkäfer da sind ...?
Gründlich abgeräumt wird eigentlich nur das Magerbeet im Spätherbst/Winter, das meiste andere bleibt entweder an Ort und Stelle oder in diversen Ecken sich selbst überlassen. Unter diesen Häufchen gibt es immerhin reichlich Asseln, Hundertfüßler usw., taugen die auch als Igelfutter? Letzten Herbst habe ich außerdem ein Waldbeet angelegt, wo sich hoffentlich mit der Zeit auch dieser typische humusreiche Laubstreuboden bilden wird. Allerdings muss ich sagen, dass z.B. auch meine Eltern seit ein paar Jahren über viel weniger Laufkäfer klagen (wir haben früher regelmäßig welche gefunden), eine traurige Entwicklung. :-( Außerdem gLaube ich, wie auch Doro geschrieben hat, so käferfreundlich kriegt man einen kleinen Garten wie den unseren wahrscheinlich niemals hin, dass man damit Igel ernähren kann. *seufz*

Womit ich leider auch noch nicht dienen kann, ist so ein richtiges Heckendickicht. Zwar habe ich in der Pufferzone letzten Herbst ordentlich nachverdichtet, weil mir die Lücken 3 Jahre nach Pflanzung einfach noch immer viel zu groß waren (hatte auch den Vorteil, dass ich doch noch ein paar Gehölze untergebracht habe, von denen ich ursprünglich gedacht hatte, ich hätte keinen Platz mehr :mrgreen: ), aber bis die Sträucher so richtig ineinanderwachsen und sich darunter diese typische "Heckenbodenwelt" bildet, wird es zumindest an der einen Gartenseite sicher noch etwas dauern. Ich hänge unten mal ein Beispielbild an. An der Ostseite, wo sich auch der Käferkeller, die Totholzhecke, der Misthaufen und das Waldbeet befinden, sorgen Faulbaum, Heckenkirsche usw. schon eher für eine waldige Atmosphäre.

Lieben Dank auch für die Hinweise zu den Schlafplätzen, ich habe schon ein, zwei Sträucher im Sinn, unter denen ich so etwas errichten könnte. Über die genaue Ausführung werde ich noch ein bisschen tüfteln, aber dann versuche ich es jedenfalls eher mit Naturmaterialien als mit gebauten Häusern! :-)

@simbienchen: Wegen der Größe des Misthaufens - also der Weidenrahmen ist 1,20 lang, 60 cm breit und ebenso hoch, wobei unten eben noch der Ziegelsockel dazukommt. Drinnen befinden sich hauptsächlich nicht-holzige Pflanzenreste, Jätgut und Laub, teils auch Grasschnitt.

Das mit dem Zufüttern bereitet mir etwas Bauchweh. Einerseits glaube ich, dass es bei uns notwendig ist, andererseits will ich nicht die dicken Nachbarkatzen füttern. Ich würde auch definitiv erst Futter rausstellen, wenn der Igel in diesem Jahr (entweder von uns selbst oder den Nachbarn) tatsächlich wieder gesehen wurde. Brauchen wir wirklich eine Wildtierkamera? Vielleicht muss ich mich wirklich mit diesem Gedanken beschäftigen.

Als nächstes führe ich mir deine Links zu Gemüte, Doro! :danke:

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tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12Gsaelzbaer

Ich hab ein Sumpfbeet. Mörtelkübel eingegraben und die Erde vom Loch rein. Solange da Wasser drin steht baden und trinken die Vögel dort und auch der Igel trinkt dort. Tränken brauche ich nur noch wenn im Sumpfbeet kein Wasser mehr steht.

In den Ecken davon hab ich Dotterblume und Blutweiderich gepflanzt.

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Tillivilla, Gsaelzbaer und Amarille haben auf diesen Beitrag reagiert.
TillivillaGsaelzbaerAmarille
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