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Der asiatische Laubbockkäfer

Nützling oder Schädling? Teil2, der Asiatische Laubholzbockkäfer

Beitrag von Lorenz » Do 20. Jul 2017, 22:37

Nützling oder Schädling? Teil 2

Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)

Dieser aus Ostasien eingeschleppte Geselle ist ein echter Baumschädling. Er wird bis zu 4cm groß, ist schwarz mit meist 20 weißen Tupfen auf dem Flügelschild, seine Fühler bestehen aus elf Segmenten und sind ca. 2x so lang wie sein Körper.
Er ist ein Allesfresser, wenn es um Pflanzen geht. Er stürzt sich leider nicht auf abgestorbene oder verdorrte Pflanzenreste, wie unsere einheimischen Bockkäfer, sondern bohrt sich vorwiegend durch frisches Gehölz.

Vorkommen / Verbreitung

Der Käfer wurde hauptsächlich durch Bauholz oder Holzverpackungen nach Europa, aber auch nach Amerika eingeschleppt. Sie sind europaweit als Quarantäneschädlinge klassifiziert, d.h. sie sind melde- und bekämpfungspflichtig. In befallenen Gebieten müssen, um eine Ausbreitung zu verhindern, alle befallenen Bäume sowie Gehölze in unmittelbarer Umgebung gerodet und unverzüglich geschreddert werden.
Derzeit sind im EU-Raum 18 stark befallene Gebiete bekannt, 5 davon allein in Deutschland, Tendenz steigend!
Sämtliche Waren aus Asien, welche mit Holz verpackt sind, müssen schriftlich angemolden werden und sind durch die Grenzorgane stichprobenartig zu überprüfen (Verpackungsholz-Kontroll-Verordnung 2013)
Zwischen 2013 und 2014 waren ca. 10% aller untersuchten Verpackungen mit dem Schädling befallen, momentan hat sich die Lage aufgrund strengerer Vorschriften durch festgestellte Verbreitung weiterer Schädlinge verbessert.

Darum überlegt, ob es unbedingt ausländische Hölzer und Waren sein müssen!
Europa hat genügend gutes Holz für alle Anwendungen!

Fortpflanzung

Das Käferweibchen legt seine 30 – 70 Eier unter der Rinde von Laubbäumen ab. Die Eier sind von Auge kaum feststellbar und entwickeln sich rasch zu Larven, die sich nach 2 – 3 Wochen während der folgenden zwei Jahre durch das Holz des befallenen Baumes fressen.
Die Larven unterbrechen die Leitungsbahnen im Holz und können auf diese Weise sogar das Absterben eines Baumes verursachen, da der lebenswichtige Saftstrom unterbrochen wird.
Im Laufe des 2. Jahres (Entwicklungszeit in Europa) ist der Käfer endlich satt und beginnt mit der Verpuppung im inneren des Baums, zwischen Juni und August schlüpft der Käfer und hinterlässt ein bis zu 2cm dickes Ausbohrloch.
Die frisch geschlüpften Käfer entwickeln sich innerhalb 6 – 8 Wochen, in denen sie, wie heimische Käfer auch, normal ihren Dienst zum Wohle des Gärtners verrichten, den Genuss von Pflanzen aller Art.

Typische Schäden

Als Wirtsspektrum sind derzeit Ahornbäume (Silber, Berg und Spitzahorn), Blutbuchen, Birken, Platanen und Kastanien, aber auch Weiden und Pappeln bekannt. Die befallenen Bäume sind meist durch Bohrlöcher, Verletzungen im Rindenbereich und starkem Saftfluss betroffen. Im Stadtgebiet sind diese Verletzungen des Holzes besonders für herabfallende Äste verantwortlich, welche Passanten gefährden.

Natürliche Feinde

Und auch hier sind es wieder die heimischen Gartenhelfer wie Spitzmaus, Igel, Maulwürfe, Erdkröten, Vögel (auch frei laufende Hühner) und Eidechsen, aber auch Laufkäfer, Tausendfüßer und Spinnen sind natürliche Feinde der Käfer. Für sie sollte man Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten im Garten schaffen.
Artenvielfalt bringt´s !!
Lerne die Feinde deiner Feinde kennen!


Bekämpfungsmaßnahmen

Gegen die Larven, die sich im Baum genüsslich breit macht, kann nichts unternommen werden, jedoch macht das Anbringen von Leimringen am Stamm es dem Käfer etwas schwieriger, auf den Baum zu gelangen. Vögel, z.B. der Specht, finden die Larven und picken sie aus der Rinde. Was übrig bleibt, ist das absammeln der Käfer und Meldung an die zuständigen Stellen.

Informiert euch über die zuständigen Meldestellen in eurer Gegend!

" Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann -tatsächlich ist dies die einzige Art und Weise, in der die Welt jemals verändert wurde! "

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