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Auswilderungsgärten gesucht

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Liebe HortusianerInnen,

leider kommt es immer wieder vor, dass Igel, die in Igelstationen oder privaten Igelpflegestellen gesundgepflegt wurden, nicht wieder an ihrem ursprünglich aufgefundenen Ort ausgewildert werden können.

Für diese Igel werden zum späten Frühjahr hin verantwortungsvolle Menschen gesucht, die diesen netten stacheligen Gesellen ein Plätzchen in ihrem Garten anbieten können.

Und so kommt ihr ins Spiel: ich habe mir gedacht, dass bestimmt einige von euch einen Hortus haben, der bereits igelfreundlich gestaltet ist und wo auch das Gartenumfeld passend sein könnte.

Igel stellen an ihre Umgebung keine großen Ansprüche. Zwingend notwendig sind ausreichend Nahrungstiere zu finden und Versteckmöglichkeiten bzw. Nistgelegenheiten zu haben.

Wie sollte ein igelfreundlicher und artgerechter Garten aussehen:

  • Für mindestens 14 Tage muss eine Igelfutterstelle eingerichtet sein. Der Futterplatz wird am besten mit Zeitung ausgelegt, um die Verunreinigungen durch die Igel leichter entfernen zu können. Eine Wasserschale muss das ganze Jahr über aufgestellt werden, mindestens aber von März bis November. Sie sollten abends frisch gemacht werden, damit die Igel nicht den möglichen Verunreinigungen durch Vögel (Salmonellen) ausgesetzt sind und morgens erneuern zum Schutz für die tagaktiven Tiere.
  • Da die Lebensräume der Igel sehr groß sind, Männchen durchstreifen bis zu 100 Hektar, Weibchen etwa 30-40 Hektar, muss der Garten für sie zugänglich sein. Es ist ausreichend, wenn ein 10x10cm großer Durchschlupf im geschützten Teil des Gartens und nicht zur Straße hin liegt: Zäune mit genügend Abstand zum Boden, einen Maschendrahtzaun an einer Stelle hochbinden, den unteren Stab beim Metallgitter aussägen …
  • Die den Garten umgebenden Straßen sollten nachts nur mit Anliegerverkehr befahren werden, Durchgangsstraßen und Bahnverkehr sollten mindestens 2 km Abstand haben.
  • Die direkte Nachbarschaft zu landwirtschaftlich genutzten Flächen ist ebenfalls ungünstig, da die Igel durch die Feldmaschinen einer großen Gefahr des Überfahrens ausgeliefert sind.
  • Flächen, die regelmäßig überschwemmt werden sind ungeeignet.
  • Gebiete mit Uhu, Fuchs, Marder, Dachs oder Waschbär sind nicht geeignet, da sie zu den natürlichen Feinden des Igels zählen und er sich in einem geschwächten Zustand, bei Verletzungen oder als Jungigel selbst nicht ausreichend schützen kann.
  • Der Garten selbst, aber auch die Umgebung im Umkreis von 2 km, muss naturnah gestaltet sein und darf keine Bedrohung und Unfallgefahr darstellen. Das bedeutet:
  1. Kein Einsatz von Pestiziden, Schneckenkorn und Rattengift. Leider ist dies ein Punkt, der sich, außer im eigenen Garten, kaum verhindern lässt, da wir in einer Gesellschaft leben, wo der Einsatz von Giften an der Tagesordnung ist.
  2. Mögliche Gefahren müssen beseitigt werden: Kellertreppen mit Ausstiegshilfe, ebenso bei Teichen oder Pools, Lichtschächte abdecken. Elektrische Gartengeräten nur am Tag benutzen und nur nach vorheriger Kontrolle der Büsche. Als Schutz ist es gut, Wiesenstreifen an den Sträuchern stehen zu lassen. Kein Einsatz von Mähroboter, Motorsensen, Rasentrimmern, Laubsaugern oder Laubbläsern.  In Strauch- und Fußballnetzen verheddern sich die Igel und können sich strangulieren oder es kommt zu tiefen Schnittverletzungen und Abschnürungen. Gelbe Müllsäcke nicht auf den Boden stellen, sondern in ausreichender Höhe aufhängen.
  3. Bodennahe, möglichst  heimische, Sträucher und Stauden. Unter diesen Gehölzen haben die Igel im Sommer ihre Tagesschlafplätze und im Herbst finden sie unter dem liegengelassen Laub zahlreiche Käfer und Baumaterial für ihre Winterquartiere.
  4. Auf einer Fett- oder Magerwiese findet der Igel im Gegensatz zum englischen Zierrasen ebenfalls Futter und die Gräser dienen als weiches Polster für die Wurfnester.
  5. Der Igel braucht ausreichend Versteck- und Überwinterungsplätze. Dafür eignen sich die Naturmodule: Komposthaufen (Achtung beim Abtragen und Umschichten, nie mit einer Mistgabel hineinstechen, Verletzungsgefahr des Igels), Ast-Laub-Haufen,Totholzhaufen aus Gehölzschnitt, Benjes-Hecke, Holzstapel, Steinhaufen, Hohlräume aller Art. Diese Verstecke sollten möglichst im Schatten und regengeschützt liegen, damit die Igel im Frühjahr durch die Sonne nicht vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachen oder ihr Quartier nass wird.

Mir ist bewusst, dass das hier Aufgeführte nicht überall zu realisieren ist. Besonders die den eigenen Hortus umgebenden Strukturen, wird man so unter Umständen nur in ländlichen Gegenden finden.

Über ganz Deutschland verteilt gibt es Igelschutzvereine, Igelschutzgruppen und private Igelpflegestellen. Diejenigen unter euch, die einen Igel im eigenen Garten auswildern möchten, könnten sich an eine dieser Igelhilfestellen wenden.

Es kann dann sein, dass jemand von der betreffenden Pflegestelle sich die Örtlichkeiten anschauen kommt, um zu entscheiden, ob der Garten in einem passendes Gebiet für Igel liegt.

Auf dieser Karte von Pro-Igel sind die Standorte der Vereine, Schutzgruppen und Pflegestellen markiert und durch Anklicken werden Adresse und Telefonnummern angezeigt.

https://www.pro-igel.de/karte-mit-pflegestellen/

 

Fritz kurz vor der Auswilderung

So könnte eine Futterstelle aussehen, geht natürlich auch kleiner

Simbienchen, tree12 und Gsaelzbaer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Gsaelzbaer
Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Bis auf die Marder wäre mein Garten und das drumherum mit deinen Anforderungen konform, eine tolle Idee Doro, nur wie du selbst schon schreibst, können das wohl die wenigsten Menschen bieten.....leider!

Ich guck mir die Karte mal an und schau ob ich hier irgendwo helfen kann, du bist leider zu weit weg......

Simbienchen und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
SimbienchenDorothee
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Beim suchen ists mir eingefallen, klar gibts sowas bei uns auch! Ich habe dort vor Jahren selbst einmal einen Igel hingebracht.

In Schwaigern/Massenbachhausen.

Ich habe die mal angeschrieben....

 

"Hallo!

Ich melde mich bei Ihnen bezüglich eventueller Auswilderungen der von ihnen gepflegten Igel in diesem Jahr.
Ich bin Mitglied im Hortus-Forum, ein Zusammenschluss von Naturgärtnern wenn man so will.

https://hortus-netzwerk.de/forum/

Ich biete einen relativ großen Garten, barrierefrei. Ohne Gift und Kunstdünger. Buschwerk mit Obstbäumen, ausschließlich heimische Pflanzen. Totholzhaufen, Benjeshecke und Gartenteich(Sumpfbeet, nur 30 cm tief mit Ausstiegshilfe). Igelunterschlüpfe sind schon vorhanden.

Es ist der Ortsrand in Oedheims Kocheraue mit sehr wenig Verkehr(nur Gartenbesitzer)

Falls ihrerseits Interesse besteht, eine vorherige Begehung ist natürlich jederzeit möglich und erwünscht.

Herzliche Grüße

Magnus Diller"

Simbienchen, tree12 und Dorothee haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12Dorothee
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Oh Magnus, das hast du super gemacht, ich freu mich sehr :-)

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Bei uns in der Nähe, in Stocksberg, hab ich mal ein Schild einer Igel-Station gesehen. Die sind im Igelverein Stuttgart angeschlossen.

https://www.igelverein.de/index.html

Mein Garten bietet leider keine guten Voraussetzungen für ein gesundes Igelleben :-(
(6 freilaufende Nachbarskatzen und gespritzte Weinberge direkt vor der Tür).

Wer die Saat hat, hat das Sagen

Katzen sind eigentlich kein Problem, man müsste dann nur die Futterstelle sichern.

Die gespritzten Weinberg sind blöd. Du könntest dich evtl. bei der Igelstation erkunden, wie die das handhaben.

Auch bei mir gibt es Nachbargärten wo Spritzmittel verwendet werden, trotzdem laufen hier Igel rum, die nicht von mir ausgewildert worden sind, also zugewanderte, bzw. welche die hier in der Ecke geboren worden sind.

Was ich oben alles aufgelistet habe wäre wünschenswert, aber leider kaum realisierbar.

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff
Zitat von Gsaelzbaer am 7. März 2021, 18:28 Uhr

Beim suchen ists mir eingefallen, klar gibts sowas bei uns auch! Ich habe dort vor Jahren selbst einmal einen Igel hingebracht.

In Schwaigern/Massenbachhausen.

Ich habe die mal angeschrieben....

 

"Hallo!

Ich melde mich bei Ihnen bezüglich eventueller Auswilderungen der von ihnen gepflegten Igel in diesem Jahr.
Ich bin Mitglied im Hortus-Forum, ein Zusammenschluss von Naturgärtnern wenn man so will.

https://hortus-netzwerk.de/forum/

Ich biete einen relativ großen Garten, barrierefrei. Ohne Gift und Kunstdünger. Buschwerk mit Obstbäumen, ausschließlich heimische Pflanzen. Totholzhaufen, Benjeshecke und Gartenteich(Sumpfbeet, nur 30 cm tief mit Ausstiegshilfe). Igelunterschlüpfe sind schon vorhanden.

Es ist der Ortsrand in Oedheims Kocheraue mit sehr wenig Verkehr(nur Gartenbesitzer)

Falls ihrerseits Interesse besteht, eine vorherige Begehung ist natürlich jederzeit möglich und erwünscht.

Herzliche Grüße

Magnus Diller"

Und schon kam Antwort:

 

"Hallo Herr Diller,

vielen Dank für Ihr Angebot zur Auswilderung von Igel.

 

Gerne nehmen wir Sie in unser Verzeichnis auf, und würden Sie dann bei Bedarf anrufen.

 

Bitte teilen Sie uns noch Anschrift und Rufnummer mit, damit Sie meine Frau Gabriele Krämer
Leiterin der Igel-Station anrufen kann.

 

Eine Begehung des Geländes würden wir kurzfristig vereinbaren,
wenn wir wieder im Sperrfechter-Freizeitpark bei unserem Wohnwagen sind,
bzw. wenn es wegen Corona wieder möglich ist.

Mit freundlichem Gruß                                                       


Harry Krämer, Kassier der Igel Connection e.V."

Simbienchen, tree12 und 4 andere Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
Simbienchentree12EvyKirstenStefanieDorothee
Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. (Victor Hugo)

Das ging ja schnell. Super

Bei mir in der Nähe gibt es zwar was, aber das ist weder Adresse noch Telefonnummer abrufbar.

Gerade die privaten Igelpflegestellen sind oft bei Facebook. Vielleicht kannst du über den Namen und den Zusatz 'Facebook' etwas herausbekommen.

Und wärend die Welt ruft ... Du kannst nicht alle retten! Flüstert die Hoffnung ... Und wenn es nur einer ist... Versuch' es! Sylvia Raßloff

Manchmal ist die Lösung doch so einfach

Hab eine ganze Homepage gefunden... ist ein gemeinnütziger Verein. Ich werde mal Kontakt aufnehmen.

Dorothee hat auf diesen Beitrag reagiert.
Dorothee
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