Forum

Quelle: Mr. Stampfer

Hallo zusammen,

Ihr befindet Euch hier im alten Forum. Dies bleibt als Archiv weiterhin bestehen. Ein Login und schreiben ist jedoch nicht mehr möglich. Wir haben mit unserem neuen Forum ein tolles neues Zuhause für uns geschaffen. 

Euer Hortus-Netzwerk-Team

 

Forum-Navigation
Du musst dich anmelden um Beiträge und Themen zu erstellen.

Apfelbaum von ggü. über 70Jahre und was ihm fehlt

Seite 1 von 2Nächste

Apfelbaum von ggü. über 70Jahre und was ihm fehlt

Jeden Herbst lässt er sie einkürzen, dann könnte er die beiden auch gleich umlegen lassen,

Damit dieser Austrieb nicht erfolgt

Ich könnte immer heulen, wenn ich so verstümmelte Bäume sehe, egal, ob Obstbaum oder anderer Baum. Wenn sie vom Schnitt nichts verstehen, sollen sie doch bitte gar nicht schneiden!!!

da kommt extra ein Gärtner für!

Zitat von Malefiz am 25. November 2019, 9:06 Uhr

da kommt extra ein Gärtner für!

Gerade bei den "Gärtnern" gibt es viele Stümper.... Bei uns in der Nachbarschaft wurden z. B. alte Magnolien beschnitten. Nun gibt es dort Wassertriebe ohne Ende, weil es keinen interessiert hat, daß man Magnolien am besten nicht schneiden, sondern in Ruhe lassen soll.

Ein "Gärtner" hat unserem Nachbarn weismachen wollen, daß Apfelbäume im Lehmboden nicht gedeihen würden, es wäre hier zu feucht. Aha, warum haben wir - zwei Gärten weiter - so tolle und robuste alte und neue Obstbäume...??

In dem Nachbarsgarten hat ein "Gärtner" auch eine alte Eibenhecke fast ruiniert, in dem er ohne Sinn und Verstand "irgendwie" drauf los gesäbelt hat.

Bei uns war einmal ein junger (gelernter!) Gärtner als Ersatz für einen alten Gartenbaumeister, der nach unserem schwierigen Apfelbaum sehen sollte. Der hat dann nur nach "Optik" geschnitten, ein bißchen rund und gefällig fürs Auge, so daß die Ernte im kommenden Jahr fast komplett ausfiel. Seitdem läßt mein Mann niemanden mehr an unsere Obstbäume heran, macht alles behutsam selber. Und die Obstbäume danken es uns durch einen gesunden und schönen Habitus und reichen Ertrag.

Ich könnte auch immer weinen, wenn ich an großen alten Grundstücken vorbeikomme, die alten Leuten gehören und wo auf viel Rasen zwei oder drei alte Bäume herumstehen. Die hätten eigentlich genug Platz zum Wachsen und Entfalten, stören niemanden. Aber jedes Jahr werden sie trotzdem aufs Übelste mißhandelt und fast ihrer gesamten Krone beraubt.... :-(

Das sieht doch toll aus
Wer Lust hat , ich mache im Februar ein Seminar zum Thema Gehölzschnitt .
Info unter http://www.ommertalhof.de  Für die , die von weiter her kommen , wir haben auch Ferienwohnungen.
Hier jetzt noch was zum Schmunzeln, von Jörg Pfenningschmidt.
First cut is the deepest
„Die schneidet mein Mann.“
Wieso muss dieser Satz für so viele Gehölze das Verderben bedeuten? Ob Rasen oder
Holz: Schnitt ist Männersache. Im Garten gilt noch eine sehr archaische Arbeitsteilung. Da-
bei sind Frauen für das Schöne zuständig. Farben, Formen, Pflänzchen. Männer hingegen
für grobes Mithelfen: Krawall, Qualm und Technik. Das können wir. Da sind wir seit der Zeit
des Wollnashorns unschlagbar. Das beherrschen wir ganz ohne schlaue Ratschläge und
Klugscheissereien von anderen. Das haben wir im Gefühl. Deshalb schneiden wir Felsen-
birne, Magnolie und Zaubernuss zu borstigen Besen in dem vergeblichen Bemühen, sie
klein zu halten. Wir rasieren einen bereits abgestorbenen Bambus auf Kopfhöhe halbrund.
Wir säbeln der Forsythie sicherhaltshalber die Knospen schon vor der Blüte ab. Wir kappen
Fichten reihenweise in vier Metern Höhe, so dass das Ergebnis aussieht, wie die Absturz-
schneise eines Airbus. Aber warum?
Das Merkwürdigste an dieser besonderen Art von Baumfrevel ist die Tatsache, dass Mann
hier noch nicht einmal fröhlich vor sich hin randaliert, sondern höchst verbissen und schlecht
gelaunt. Ich kenne viele Beispiele von offensichtlich lustlosem Zerstören. „Ich muss schon
wieder die blöde Kirsche kleinhalten.“ Dabei muss er meist gar nicht. Wieviel glücklicher
und schöner wäre die Welt, wenn er nur dann Gehölze schneiden würde, wenn es wirklich
notwendig wäre.
Wenn Sie jedes Jahr an einem Gehölz schneiden müssen, damit es nicht die Terrasse
verschattet oder den Weg versperrt, dann nützt Schneiden nichts. Gar nichts. Das ist ver-
gebliche Arbeit. Solch ein Baum oder Strauch gehört dann eben nicht an diese Stelle. Eine
Felsenbirne wird 5 Meter hoch und 5 Meter breit. Jährliches Beschimpfen des Baumes und
Beschneiden auf einsfuffzig ist keine Lösung. So zusammengeschnitten ist es keine Felsen-
birne mehr, sondern lediglich die bemitleidenswerte Karrikatur einer Felsenbirne. In diesem
Fall greift man nicht zur Schere, sondern zum Spaten und gräbt den Baum aus. Dann ärgert
man sich einmal und schwört sich, beim nächstenmal besser vorher was über die Größe
von Gehölzen zu lesen.
Und wenn man nun doch mal was schneiden muss? Dann nimmt man zumindest vernünfti-
ges Werkzeug: eine Rosenschere aus der Schweiz. Eine kleine, scharfe Klappsäge und eine
große Astsäge. Und einen stabilen Astschneider Das kauft man einmal richtig im Gartenbe-
darf und nicht bei Penny an der Grabbel-Kasse. Derart ausgerüstet schneidet man Totholz
aus, angebrochene Äste, Zweige die aneinander scheuern oder sich behindern, die parallel
übereinander wachsen und sich dadurch Licht nehmen oder die partout in die Krone des
Gehölzes hineinwachsen wollen. Solche Schnitte sind eigentlich immer in Ordnung.
Wann man nun genau welches Gehölz wie schneidet, dafür gibt es Fachbücher. In diesen
Büchern zeigen kleine Striche die Schnittstellen an den Gehölzen an. Vorher .
Nachher. Vorher, im Buch, ist völlig klar, wo der Schnitt zu verlaufen hat. Nachher, im Gar-
ten, sieht der zu schneidende Strauch aber ganz anders aus als im Buch. Das ist ernüch-
ternd. Trotzdem, solche Bücher sind hilfreich.
Schön wäre es natürlich, wenn man als Gartenbesitzer einfach beim Gärtner anrufen und
ihn um Hilfe bitten könnte. Dann kommt der Gärtner, schaut sich lange um und sagt dann
mit fester, aber sanfter Stimme: “ Ich möchte den Habitus ihres Cornus controversa besser
zur Geltung bringen. Außerdem leidet er an Manganmangel“ Ja, in diesem Moment meint
der Kunde ein helles, wunderbares Licht zu sehen und fällt vor Verzückung auf die Knie.
Stattdessen aber kommt die Firma „Ruckzuck Haus-und Gartenservice“ mit Fachkräften, die
früh morgens noch Treppenhäuser geschrubbt haben. Und deren Chef sagt dann mit fester
Stimme: „Nee, kein Problem. Wir machen hier erst mal richtig Luft und dann sehen wir mal
zu, dass wir das mal wieder schön sauber bekommen.“ Nach so einem Durchgang hat ein
Cornus controversa in der Regel andere Probleme als Manganmangel.
Aus diesem Wirkungskreis entstammt das Wort „Hausmeisterschnitt“. Das bedeutet, das
alles was nicht weglaufen kann, einem Universalschnitt unterzogen wird. Meist halbrund in
Kopfhöhe. Halbrund Rose. Halbrund Weigelie. Halbrund Felsenbirne. Halbrund Bambus.
Wenn die Opfer solcher Halbrund-Massaker dann im Garten nebeneinander stehen, weiß
man immer, wie groß der Gärtner war, der das geschnitten hat.
Seltsamerweise wird diese professionelle, meist alle zwei Jahre durchgeführte Verstümme-
lung des Garteninventars von vielen Kunden wohlwollend kommentiert: „Das war mal wie-
der nötig“, sagt die Kundin nachdem der Garten ruiniert wurde. Ihr Gatte verschränkt die
Hände auf dem Rücken, beugt sich zurück, nickt anerkennend und ergänzt fachmännisch
„Das hat aber mal wieder richtig Luft gegeben“. Ja, wir hören die Sträucher und Bäume
richtig aufatmen. Ahhh ... endlich keine störende Krone mehr, keine lästige Verzweigung
oder natürliche Wuchsform. Herrlich, einer sieht aus wie der andere und der Anarchie
wurde Einhalt geboten.
Die ultimative Lösung vieler Schnittprobleme habe ich neulich in einem Garten gesehen. Das
von einem Gärtner gerade eben eingesetzte Gehölz war tot. Mausetot. Dadurch war es
extrem pflegeleicht. Kein doofes Laub. Kein Schatten. Kein lästiges Schneiden. Die Kunden
waren endlich glücklich und haben den Baum hübsch geschmückt.
Von Jörg Pfenningschmidt  aus Hier wächst nichts.
tree12 und Gelöschter Benutzer haben auf diesen Beitrag reagiert.
tree12Gelöschter Benutzer

Der Hausmeisterschnitt ist eines der Grundübel der Grünverstümmelungen.
Es braucht viel Zeit, einen Baum zu schneiden. Wir brauchen Stunden pro Apfelbaum und viele km beim Umrunden und diskutieren.
Dafür macht das sehr viel Spaß.

Malefiz und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiztree12
Viele Grüße von der Gartenphilosophin. Übrigens: Jeder kann etwas tun!

@ommertalhof wärt ihr nicht so weit weg, hätte ich ja gleich 2 Bäume, die ich für einen Schnittkurs anbieten könnte.

Meine beiden Bäume (Zwetschge und Apfel) wurden so lange nicht geschnitten und gepflegt, dass ich wohl tatsächlich verstümmelnd eingreifen muss, um da wieder eine Form reinzubekommen, die mich, die ich nur 1 cm größer bin als ein Brühwürfel, noch an das Obst kommen lässt.

Ich hab für meinen Teil beschlossen, erstmal das Totholz rauszunehmen, das da auch drin hängt, und es natürlich ganz hortan auf einen Haufen zu schmeißen. Dann sehe ich nämlich, was ich überhaupt noch Schneiden muss.

Da ich auch eher wenig Ahnung habe (bzw. rudimentäres Bonsai-Wissen durch Erzählungen von Thea vom µ-Hortus), schneide ich ja zum Beispiel eher zurückhaltend.

Solche verschandelten Bäume wie auf dem Bild von Gisa gibt's bei uns auch immer wieder.

Der Nachbar meiner Eltern, einige Jahre jünger als ich, macht das auch immer so in seiner Hecke und findet das sogar richtig und gut so. Ich krieg da die Krise.

Malefiz und tree12 haben auf diesen Beitrag reagiert.
Malefiztree12
Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen

dann lieber ungepflegt als so verschandelt

tree12 hat auf diesen Beitrag reagiert.
tree12

@brunnladesch , hi Natascha , sooo groß bist du Schick doch mal ein Bild mit der Baumsilhouette. Also irgendwie gegen den Himmel fotografiert. Und noch ein paar Nahaufnahmen aus 2-3m Entfernung. Vielleicht bekommen wir hier einen Fernlehrgang hin.

Zitat von Frank Schroeder am 2. Dezember 2019, 9:27 Uhr

@brunnladesch , hi Natascha , sooo groß bist du Schick doch mal ein Bild mit der Baumsilhouette. Also irgendwie gegen den Himmel fotografiert. Und noch ein paar Nahaufnahmen aus 2-3m Entfernung. Vielleicht bekommen wir hier einen Fernlehrgang hin.

Jetzt wo das Laub runter ist, werde ich das die Tage mal machen.

Ich mach dann gerne einen extra Beitrag im Sinne von "meine alten ungepflegten Obstbäume"

Sei selbst der Wandel, nicht das Rädchen
Seite 1 von 2Nächste

Kommentare sind geschlossen.