Neubürger mit Ausbreitungsdrang!

Die echte Goldrute! Heimisch! Schon selten!
Schon immer haben Pflanzen neues Terrain erobert, alleine, ohne fremde Hilfe, und in langen Zeiträumen. Die Neophyten sprengen diese Dimensionen mithilfe des Menschen in ganz kurzen Etappen und wiederholten Attacken.
Ob über das Vogelfutter im Winter oder Samenmischungen, das Angebot der Gärtnereien und die Ausstattung der Gärten sowie die Zunahme der globalen Mobilität; immer wieder dringen neue Arten nach Deutschland vor. Viele Neupflanzen gliedern sich unauffällig ein und bereichern unsere Artenvielfalt. Andere hingegen kommen in ein neues Paradies auf Erden und beginnen zu dominieren, verdrängen einheimische Arten und haben weitreichende Auswirkungen auf unsere Ökosysteme.
Wir finden Sie überall; das Berufskraut, die Kanadische Goldrute, die Topinambur, die Buddleija, die Robinie, die Ambrosia, der Riesenbärenklau, die Douglasie usw. und so fort…
Wenn wir uns bewusst machen, dass sie alle mit Hilfe der Unvernunft des Menschen zu uns gekommen sind, dann kann das vielleicht der erste Schritt hin zu mehr Interesse an den ökologischen Zusammenhängen und einer neuen Sicht auf das Leben um uns herum sein.
Wenn Sie meinen man könnte diese Entwicklung aufhalten, dann versuchen Sie mal das Indische Springkraut an einem Bachlauf wieder verschwinden zu lassen, wo es sich festgesetzt hat. Der japanische Staudenknöterich wuchert ganze Waldränder zu. Viel Spass bei der Endlosaufgabe hier wieder ein einheimisches wertvolles Ökosystem entstehen zu lassen.
Autor:
Markus Gastl
Hortus-Insectorum.de