Das liebe Unkraut und die bösen Schädlinge!
Eigentlich sollte man vor den Genialpflanzen und den Genialtieren den Hut ziehen, denn sie haben objektiv gesehen absolute Eigenschaften und faszinierende Strategien entwickelt. Gnadenlos nutzen sie die durch den Menschen verursachten Störungen und Entgleisungen des ökologischen Gleichgewichtes aus und erobern mehr Raum als wir ihnen zugestehen möchten. Wenn wir sie zum Kampf fordern, sollten wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen und nicht sinnlos die chemische Keule einsetzen.
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Warum reagieren die meisten Menschen so gehässig auf die Genialen, auf die Unkräuter und Schädlinge?
Der Giersch ist so ein Kandidat, spezielle Mittel sind entwickelt worden um ihm und, meist nicht beabsichtigt, der umliegenden Vegetation den Garaus zu machen. Betrachten wir die Sache mal von der anderen Seite!
Wo wächst Giersch am liebsten?
Ganz ehrlich auf den guten humosen Böden in halb sonniger und halb schattiger Lage, in der Nähe von Sträuchern.
Wo wächst Giersch überhaupt nicht?
An sonnigen trockenen Standorten.
Wo pflanzen wir unsere Englische Rose?
Am liebsten dort, wo wir den Giersch haben oder früher eben noch nicht gehabt haben. Und jetzt beißt sich die Katze in den Schwanz. Giersch ist eine Zeigerpflanze für gute humose Böden mit ausreichender Feuchtigkeit und eigentlich ein
Lob an die jahrelange gärtnerische Arbeit aus der dieser Zustand hervorgegangen ist. Leider wissen das die Englischen Rosen und ihre Gärtner nicht und können es deswegen auch nicht schätzen. Das Ende vom Lied ist der chemische Kampf gegen eine Pflanze, die mittlerweile gegen fast alles resistent geworden ist und eine dahinkümmernde Rose, der das viele Gift für ihre Konkurrenz auch nicht gut tut.
Deswegen mal tief durchatmen und eine neue Sicht auf die Dinge wagen:
Wenn wir die Genialen einfach mal von der anderen Seite betrachten und diese Lebensenergie bewundern. Die ist vielen der geliebten und verhätschelten Pflanzenexoten leider irgendwie abhanden gekommen ist. Zuviel züchterische Einwirkung hat sie ihnen geraubt.

Und das, was die Raupe des Schwalbenschwanzes kann, sollten wir doch auch können.
Einfach die Giersch Blätter essen!
Die schmecken richtig gut nach Petersilie und sind gerade im Frühling, wenn es sonst noch nichts gibt, eine willkommene Vitaminbombe. Wenn die Blätter gerade aus dem Boden herauskommen und noch zusammengefaltet sind, sind sie am besten. Und das aus der Raupe dann mal ein schöner Schmetterling wird, ist bekannt. Soll auch beim Menschen seine Wirkung haben!!
Autor:
Markus Gastl
Hortus-Insectorum.de