Meine 10 Gebote!
Was willst Du wirklich?
Willst Du einen Garten, der die einheimische Natur schützt?
Oder
Willst Du einen Garten, der ordentlich und sauber ist?
Die eierlegende Wollmilchsau hat auch die moderne Gentechnik noch nicht hervorgebracht, Gott sei Dank.
Wenn Du weißt – ganz egal was – Du willst, dann ist es ganz einfach:
1. Sei motiviert!

Markus Gastl
Ohne Motivation geht nichts!
Neben der Verherrlichung und der Lobpreisung des Lebens, wie immer man dazu gekommen ist (vielleicht durch Reisen, vielleicht durch kindliche Erfahrungen, vielleicht durch unstillbare Neugier usw.), gibt es eine noch andere Quelle des Tatendrangs:
Das Wissen
um die unglaubliche Zerstörung des Lebens und dem verzweifelten Versuch, etwas dagegen tun zu wollen. Dieser Ansatz ist sehr gefährlich. Oft ist das Erleben der Realität mit einem Knock Out zu vergleichen, wenn man wieder mit ansehen muss, wieviel kaputt geht in unmittelbarer Nähe. Wie egal es der Mehrheit der Menschen ist, das wenig gehandelt wird, dafür aber viel gesprochen wird
und was man dagegen Geringfügiges und Nichtiges als Einzelperson erschaffen und erreichen kann.
Doch ich stehe immer wieder auf und mache weiter. Allen, die mir Mut machen, wenn ich am Boden liege, sei im Nachhinein und im Voraus gedankt.
2. Definiere ein Ziel!

Markus Gastl
Das Ziel muss von vornherein klar sein, keine schwammigen oder halbherzigen Zugeständnisse an die Ökonomie, das Geld, die politische Macht, den Ordnungswahn oder den
Zeitgeist, wenn es um die Natur geht. Schwachstellen im System sind so ganz einfach auszuschliessen.
Ein sich Verfahren, wie auf dem Foto oben bleibt durchaus möglich, ist aber im Grunde ausgeschlossen oder doch stark eingeschränkt…;-)
Wenn ich einen Steingarten will, brauche ich einen Drainagekern. Wenn ich eine einheimische Hecke pflanzen will, haben nichteinheimische Sträucher da nichts verloren. Wenn ich einen Teich für Libellen und Lurche will, brauche ich keine Fische.
Ein Ziel muss deswegen ehrlich vorgetragen und realisierbar sein.
In Skt. Petersburg wurde 2010 feierlich beschlossen bis zum Jahre 2020 die Anzahl der freilebenden Tiger zu verdoppeln.
Herzlichen Glückwunsch, es ist schon utopisch die jetzige Anzahl in den nächsten 10 Jahren stabil zu halten.
Das Ziel im Hortus Insectorum ist die Förderung von Vielfalt
im Bereich der Trockenrasen und Blumenwiesen vor allem bei Schmetterlingen und Wildbienen, jedoch auch insgesamt bei den Insekten.
Wenn die Insektengrundlage ausreichend vorhanden ist, kann ich langsam an Amphibienschutz denken, wenn die Hecke zusammengewachsen ist kann ich mir Gedanken über Vögel machen.
3. Frage nie nach dem Geld!

Markus Gastl
Dinge zu erreichen geht in der Regel nur mit Nachdruck, Konsequenz und etwas Geld. Wenn eine Blumenwiese gewünscht wird, darf an den Samen oder dem Ausgangssubstrat nicht gespart werden. Wenn die 50 einheimischen Wildrosen im Garten wachsen sollen, dann fliegen die nicht von alleine vorbei durch Samen.
Geld und der materielle Wert von Dingen hat in unserer Gesellschaft einen extrem hohen Stellenwert. Für totes Material (Benzin, Autos, Energie, Luxusgüter usw.) wird es ohne Bedenken und Zögern ausgegeben, soll aber etwas Lebendiges entstehen, fängt der moderne Mensch zu Knausern an und frägt nach dem Woher des aufzubringenden Geldes.
Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt
und wollen nichts für die Erhaltung des Lebens tun?
Immer wieder bin ich bestürzt wo und in welchem Maße das Geld für die Mehrheit der Menschen wichtig ist, wie es gegiert und für was es eingesetzt wird.
Ich habe ein einfaches System, jedesmal wenn ich beim Tanken bin, lege ich den identischen Betrag in ein extra Fach in meinem Geldbeutel und verwende dieses Geld nur für den Garten. So bin ich immer flüssig!
Und je teurer das Benzin in Zukunft hoffentlich wird, desto mehr Geld habe ich für den Garten. So einfach ist das!
4. Sei radikal und konsequent!

Markus Gastl
Wenn von Totholz gesprochen wird, lege nicht ein paar wenige Zweiglein in die Ecke, sondern arbeite mit Stämmen. Wenn du von der Blumenwiese träumst, dann entferne erst mal die oberen 20 cm Mutterboden. Willst du einen Steingarten, dann lass dir Material mit dem Lkw anfahren. Willst du gesundes Gemüse und Obst ernten, hat Chemie in weiter Umgebung nichts verloren.
Nur Radikalität kann wirklich etwas ändern und führt zu Erfolg, Zaudern und Abwägen bringt nichts und kann auch die gedemütigte Natur nicht zurückholen.
Wenn der Weg verschüttet ist, hebe dein Rad drüber, dahinter geht es wieder weiter.
Gehe deinen Weg konsequent weiter,
auch wenn du belächelt oder sogar angegriffen wirst. Was ich tue, tue ich für die Vielfalt des Lebens und nicht direkt für die Menschen und schon gar nicht für ein positives Image.
Daraus gewinne ich meine Kraft, die Meinung von Menschen (“Was ist das für ein Gschlamp”? oder “Das ist ein Grüner”! oder “Der macht ein Gschies um die Schmetterlinge”? usw.) hat auf mein Tun und Handeln keinen Einfluss.
Als gläubiger Mensch muss ich mich schämen für den Erhalt der Natur zu kämpfen. Aber vielleicht sollte sich so mancher, der die Natur mit Füßen tritt, nicht gläubig nennen dürfen.
5. Lerne die Natur kennen!

Markus Gastl
Wie soll man die Bedürfnisse einer Pflanze oder eines Tieres erfüllen können, wenn man nicht weiss wer die Pflanze oder das Tier überhaupt ist? Artenkenntnis ist das A und O aller ökologischen Gedankengänge und Vernetzungsversuche.
Die tiefe Liebe zur Natur entsteht erst durch die Kenntnis und nicht durch die bloße Betrachtung.
Unsere gelben Blumenwiesen im Mai sind ein Armutszeugnis unserer zerstörten Landschaft, auch wenn sie auf den ersten Blick sehr schön wirken. Die wenigsten Menschen wissen das oder wollen es wahrhaben.
Das Kennenlernen der Vielfalt ist eine Lebensaufgabe,
die uns Jahrzehnte lang zu fesseln vermag und uns Antworten gibt auf die zentralen Fragen des Seins. Ein Nachmittag im Shoppingcenter mit seinen vollen Tüten hinterläßt nach einer kurzen Euphorie nur absolute Leere, Sinnlosigkeit und nutzloses Wissen.
Meine umfangreiche Kenntnis der Arten habe ich mir aus Interesse aus einer Vielzahl von Büchern und durch genaues Beobachten erarbeitet.
6. Laß Nährstoffe zirkulieren und entferne sie nicht

Markus Gastl
Die Sonne ist der große Energiespender der Natur. Jedes Jahr entsteht deswegen neue energiereiche Biomasse. Dies ist im Garten vor allem der Aufwuchs auf einer Wiese. Diesen Aufwuchs (frischer Grasschnitt oder Heu) verlagere als Energie in das Gemüsebeet. Das Wegbringen dieser Nährstoffe bedingt den Kauf von Dünger und anderen Aufbaustoffen.
Laub, Zweige, Holz usw. sind relativ energiearm und sollten als wichtige Bestandteile sowieso bleiben. Die Entfernung dieses Materials mindert die Basis des Lebens, weil alle sogenannten Destruenten (Pilze, winzige Insekten usw.) auf diese Grundlage angewiesen sind und die unterste Stufe der Nahrungskette bilden.
Ich lasse Energie zirkulieren
und gebe Materialien eine neue Aufgabe und Struktur. Die damit verbundene Kreativität als sogenannte LAND ART ergibt sinnvolle Beschäftigung und tiefe Zufriedenheit.
Das Wegfahren von Material zur Entsorgung ist ökologisch bedenklich und absolut ohne Kreativität.
7. Schließe Lebenskreise!

Markus Gastl
Jedes Leben ist ein Kreis, alle Kreise sind miteinander verknüpft. Deswegen arbeite nicht gegen das Leben. Eine Eichel will keimen, das Pflänzlein will wachsen, es gedeiht ein Baum, der Baum wird mächtig und alt, der Baum stirbt und spendet als Totholz wieder Leben. Die meisten Kreise sind unterbrochen und instabil; erkenne die Fehlerquellen und stabilisiere die Vernetzung des Lebens.
Können Sie die Donation Box links von mir erkennen?
Unterstütze das Leben und nicht den Tod,
der kommt auf alle Fälle und holt Jeden.
Dieses Eingebundensein in ein großes übergeordnetes Sein, betrifft auch mich als Individuum und Mensch. Die Endlichkeit meines Lebens ist mir sehr klar und ich versuche immer meine Möglichkeiten auszuschöpfen und Dinge nie in die ferne Zukunft zu verschieben.
Alles kommt so, wie es kommen muß.
Diese Einstellung hat mich sehr gut die ersten 44 Jahre durch mein Leben getragen und wird mich weiter tragen bis ans Ende meiner Tage. Amen.
8. Nutze deine 5 Sinne und deinen Verstand

Markus Gastl
Die Erfahrung der Natur kann sehr vielfältig sein, Riechen, Sehen, Schmecken, Hören und Fühlen sind der Zugang zu einer realen Welt voller Ehrlichkeit und Tiefe.
Überdenke Dinge, die man schon immer so macht, weil man sie halt so macht, gerade wenn sie keinen sichtbaren Erfolg zeigen.
Es gibt z.B. überall Steingärten zu sehen, die nicht funktionieren. Warum ist das so?
Stelle Dir die richtigen Fragen, suche nach den grundlegenden Antworten und Du wirst Dir neue Wege eröffnen.
Arbeite wieder mit Deiner verschütteten Kreativität,
befreie Dich von Dogmen und Vorgaben, denke visionär und gestalte Dein Umfeld nach Deiner Individualität.
Der moderne Mensch ist unglaublich gefangen und blockiert durch festgefahrene Vorstellungen. Die 5 Sinne sind stark eingeschränkt, es entstehen große Defizite im Erleben. Lücken versucht der Mensch mit anderen Erfahrungen zu kompensieren und entfernt sich dabei nur immer weiter von der Natur. Ein Kopfstand hilft für den Notfall immer weiter, er bewirkt eine Drehung um 180 Grad, fördert die Durchblutung der wertvollen Hirnregion und kann fast überall ausgeführt werden.
9. Gebe deine Erfahrungen weiter
Wenn von 100 Samen zwei aufgehen, dann hast du Erfolg gehabt.

Markus Gastl
Die 98 Samen, die nicht zum Leben erwacht sind, fließen genauso zurück in den ewigen Kreislauf des Lebens und bieten noch immer einer geringen Zahl von Genialen Nahrung und Heimstatt.
10. Bestätige deinen Erfolg

nur über die gelungene Ansiedlung und das Auftreten von Arten und nie über den optischen Eindruck.
Alte Apfelbäume in einer grünen blütenarmen Wiese können wir durchaus als Streuobstwiese bezeichnen. Der ökologische Wert dieses Landschaftselementes ist aber nicht automatisch durch diese Bezeichnung gewährleistet.
Wenn die Pflanzen und Tiere, die in Publikationen über Streuobstwiesen alle schön aufgelistet sind, nicht vorkommen oder nachzuweisen sind, sind gesamte Ausrichtung der Fläche und die damit verbundenen Pflegemaßnahmen in Frage zu stellen und neu zu überdenken.
Im Hortus Insectorum
sind etliche Insekten neu aufgetaucht und konnten sich in der Folge in ihrem Bestand stabilisieren.
Das Aufstellen von Schildern alleine hat noch nirgends Arten vor dem Aussterben retten können und ist für mich rausgeschmissenes Geld, für andere ist dies die einzige Handlungskompetenz.
Autor:
Markus Gastl
Hortus-Insectorum.de