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Blaumeisen im Hortus Columbarium

Blaumeise – Cyanistes caeruleus

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  • Beitrag veröffentlicht:25. Juni 2022
  • Beitrags-Kategorie:Tiere

Blaumeisen im Hortus Columbarium

Die Blaumeise ist ein europäischer Vogel. Ihr Vorkommen auf dem Festland, über die britischen und Kanarischen Inseln (Unterart), sowie küstennahe Bereiche von Afrika und Kleinasien, zeigt, wie anpassungsfähig Sie ist, im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat die Blaumeise ihr Areal deutlich nach Norden erweitert. Man kann sie nun auch in Finnland und Norwegen bewundern.

Der blau-gelbe Kleinvogel ist einfach zu bestimmen und in Mitteleuropa sehr häufig anzutreffen. Bevorzugter Lebensraum ist ein Laub/Mischwald  mit hohem Eichenanteil. Man findet sie auch häufig in  Parkanlagen und Gärten. Sie bevorzugt tierische Nahrung, vor allem Insekten und Spinnen. Außerhalb der Fortpflanzungsperiode steigt die Bedeutung von Sämereien und anderer pflanzlicher Kost. Beim Nahrungserwerb fällt die Blaumeise durch ihre Geschicklichkeit auf, sie kann sich an die äußersten Zweige klammern und auch kopfüber hängend nach Nahrung suchen.

Blaumeisen brüten meist in Baumhöhlen, durch den Verlust alter ausgehöhlter Bäume werden aber auch Nistkästen angenommen. Als Durchmesser der Öffnung haben sich 26 bis 28mm bewehrt. Sind keine geeigneten Nistmöglichkeiten vorhanden, kann der kleine Vogel auch kreativ andere Nischen für sich nutzen.  Nicht so häufig wie Kohlmeisen, aber dennoch regelmäßig, nutzen Blaumeisen auch ungewöhnliche Plätze im Siedlungsraum zum Brüten, beispielsweise Spalten im Mauerwerk oder im Freien stehende Briefkästen. Brutbeginn ist meist im April, das Gelege wird mit Tierhaaren und Moos ausgepolstert. Die Gelegegröße im Mittelwert liegt bei durchschnittlich 6 bis 12 Eiern. Das Weibchen brütet zumeist, der männliche Vogel jagt Insekten und bringt diese zum Nest. Wenn die Brut ca. acht Tage alt ist, beteiligt sich auch das Weibchen an der Nahrungsbeschaffung.

Die an die Nestlinge verfütterte Nahrung ist weit weniger variabel als die der Altvögel. Schmetterlinge und insbesondere deren Raupen bilden den Hauptbestandteil. Je nach Lebensraum und Verfügbarkeit dieser Insekten schwankt der Anteil zwischen 45 und 91 Prozent. Ist diese Nahrung wenig verfügbar, spielen Spinnen, Hautflügler und Käfer eine wichtige Rolle. In stark vom Menschen beeinflussten Lebensräumen werden auch bis zu 15 Prozent an künstlicher Nahrung bei der Aufzucht verwendet. Dabei werden allerdings nicht nur geeignete Nahrungsmittel, sondern auch die wegen der fehlenden Proteine und Vitamine schädlichen Bestandteile, wie etwa Brot und Pommes frites, von den Altvögeln verfüttert

Fressfeinde der kleinen Vögel sind bei den Säugetieren, Marder und Wiesel, diese können lokal einen erheblichen Einfluss haben. Bei den Vögeln ist der Buntspecht der bedeutendste Nestfeind. Er erweitert die Einflugöffnung oder hackt sich anderweitig einen Zugang zur potentiellen Bruthöhle, sucht diese gezielt nach Eiern und Jungvögeln ab. Es kommt auch vor, dass sperrende Jungvögel durch das Einflugloch herausgezogen werden. Ein weiterer Feind von adulter Blaumeisen ist der Sperber. Neben diesem, können auch andere Greifvögel gelegentlich Blaumeisen erbeuten, etwa der Turmfalke in städtischen Lebensraum. Die Bedrohung durch Säugetiere ist für adulte Blaumeisen deutlich geringer als für Nestlinge, allerdings werden besonders brütende Weibchen immer wieder von Nesträubern mit erbeutet.

Weitere Verlustursachen für adulte Tiere ist unter anderem das Wetter. Es spielt bei der Nestlingsmortalität eine wichtige Rolle, Altvögel hingegen überstehen Schlechtwetterperioden während der Brutzeit recht gut. Im Winterhalbjahr spielt jedoch neben der Verfügbarkeit von Nahrung die Witterung eine erhebliche Rolle bei der Sterblichkeit, da mit sinkenden Temperaturen der Energiebedarf der Kleinvögel sehr stark ansteigt. Seit März 2020 sind Blaumeisen in Deutschland von einer anscheinend ansteckenden Krankheit betroffen. Ende April 2020 wurde das Bakterium Suttonella ornithocola als Ursache ermittelt. Die betroffenen Tiere sterben demnach an einer Lungenentzündung.

Wie kann man dem kleinen Vogel helfen, naturnahe Gärten ohne den Einsatz von Gift gegen Insekten, das Aufhängen von Specht sicheren Nisthilfen sowie die Winterfütterung mit gängigen Vogelfutter und Meisenknödeln.

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